Leserbrief

Leserbrief „Meine Meinung“ – „Hier könnten Sie von Nora Waggershauser und den Brüdern Gernsbeck lernen, wie man es geschickter anstellt“

Baden-Baden, 28.11.2025, Leserbrief In einem Leserbrief an die Redaktion nimmt goodnews4-Leser Boris Fernbacher Stellung zu dem goodnews4-Bericht Es riecht nach Korruption – Baden-Baden Tourismus GmbH bestätigt Aufträge für «Agentur Gernsbeck Kommunikation GmbH».

Gehören Sie auch zu den bedauernswerten Menschen, die trotz jahrzehntelangem Abstrampeln im Job immer noch keinen guten Posten erklommen und kein Vermögen angehäuft haben? Dann haben Sie vielleicht den Fehler gemacht, zu sehr auf eigenen Fleiß, Einsatz und Leistung, und zu wenig auf Beziehungen und Kumpanei zu setzen. Hier könnten Sie von Nora Waggershauser und den Brüdern Gernsbeck lernen, wie man es geschickter anstellt:

Bauen Sie wie Frau Nora Waggerhauser gute persönliche Kontakte zu wichtigen Personen der Lokalpolitik und Verwaltung auf. Dann winkt Ihnen auch mit eher mittelmäßiger Qualifikation ein gut bezahlter Posten als Geschäftsführerin der Baden-Baden Kur und Tourismus GmbH oder der Baden-Baden Events GmbH. Diese Posten gilt es natürlich zu sichern. Die kommunalen Entscheidungsträger müssen Ihnen weiterhin gewogen bleiben. Deren Wohlwollen könnten Sie sich durch die Vergabe von lukrativen Aufträgen an Verwandte oder Freunde erhalten. So ist Frau Waggershauser möglicherweise vorgegangen: Sie hat einfach Aufträge zur Erstellung von Pressetexten und Fotos für ihre Kur und Tourismus GmbH an die Agentur Gernsbeck Kommunikation GmbH vergeben, deren Geschäftsführer Marcus Gernsbeck der Bruder des Gemeinderates und CDU-Fraktionsführers Ansgar Gernsbeck ist. Dieser könnte dann im Gemeinderat dafür sorgen, dass Frau Waggershausers Posten trotz dürftiger Leistungen und Erfolge weiterhin gesichert ist. Auch eine fette Gehaltserhöhung um 50 Prozent für die Dame könnte dann im Gemeinderat durchsetzbar sein. Aber auch die Brüder Gernsbeck könnten aus diesem «Dreiecksbündnis» Profit ziehen: Marcus Gernsbeck hätte einen weiteren schönen Auftrag für sein Unternehmen «an Land gezogen». Bei den von ihm und seinen Mitarbeitern für das städtische Tochterunternehmen verfassten Pressetexten könnte er auch darauf achten, dass die Rolle seines Bruders Ansgar und dessen CDU medial in ein positives Licht gerückt wird. In dieser ménage à trois ist jeder von jedem abhängig, profitiert aber auch vom anderen.

 

Auch Sie, werter Leser, sollten die hier dargestellten Methoden und Tricks nutzen, um beruflich auf der Karriereleiter aufzusteigen und Ihr Bankkonto aufzufüllen. Haben Sie dabei bloß kein schlechtes Gewissen! Das machen viele andere in Baden-Baden und unzähligen weiteren Kommunen doch auch so. Aber achten Sie immer darauf, dass Ihr Vorgehen zumindest gesetzlich halbwegs legal ist. Auch Frau Waggershauser und Ansgar Gernsbeck sind hier auf der sicheren Seite, da die Dienstanweisung der Stadt Baden-Baden zur Korruptionsbekämpfung nicht für städtische Firmen wie die Baden-Baden Events GmbH oder die Baden-Baden Tourismus GmbH gilt. Falls Sie noch weiteres Anschauungsmaterial benötigen, wie man sich gut vernetzt und so seine «Schäfchen ins Trockene» bringt, bestellen Sie sich einfach das von Christian Frietsch verfasste Buch «Die Bussi-Bussi-Gesellschaft im Baden-Badener Rathaus». Dort finden Sie viele anschauliche und detaillierte Beispiele der perfekten Vernetzung und Kungelei zwischen Bauunternehmern, Immobilienbesitzern, dem SWR und der Lokalpolitik unserer Stadt.

Boris Fernbacher
Baden-Baden


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