Leserbrief

Leserbrief „Meine Meinung“ – „Ich glaub mich tritt ein Elch(esheim-Illinger): ‚Historisches‘ von Michael Brenner am 31.12.2018 im Badischen Tagblatt“

Baden-Baden, 02.01.2019, Leserbrief In einem Leserbrief an die Redaktion nimmt goodnews4-Leserin Gertrud Mayer Stellung.

Vorweg die Definition des Begriffs «historisch» aus dem Griechischen bzw. Lateinischen hergeleitet: Geschichtlich, der Geschichte gemäß. Geschichte ist immer eine abgeschlossene, in der Vergangenheit liegende Zeit. Das Heute wird als Zeitgeschichte oder auch Neueste Geschichte bezeichnet. Die Zukunft, die Michael Brenner blumig ausmalt, könnte eventuell von Soziologen oder anderen «Experten» vorausgesagt werden.

Davor stellt sich aber die große, nie gelöste Frage: Kann man aus der Geschichte lernen? Und damit sind wir bei der Geschichte des «Badischen Tagblatts», dessen nagelneuer Chef-Redakteur Michael Brenner zum Jahreswechsel einen launig unbedarften Leitartikel schrieb. Wäre das nicht die Aufgabe der ebenso nagelneuen Mit-Verlegerin Xenia Richters gewesen, die vorher reichlich in Wort und Bild die Seiten ihrer eigenen Zeitung füllte?

Der neue Chef-Redakteur soll sich wohl als Historiograph, als Geschichtsschreiber dieser Zeitung betätigen. Sind die drei Allein-Eigentümerinnen Eva Ertl, Yvonne Hambruch-Piesker und Xenia Richters von RA Rolf Metzmaier da gut beraten worden?

Werner Hambruch war Direktor einer kleinen Bank, als er in die Hotel- und Verleger-Familien Koelblin-Höllischer einheiratete − also fachfremd sowohl im Hotel- wie für das Druckgewerbe. Volontariate in Bühl, Karlsruhe, Ludwigshafen und Leipzig ließen ihn das fehlende Fachwissen erwerben, so dass Hermann Koelblin ihn dann zum Prokuristen und später Geschäftsführer der Hofdruckerei in der Stephanienstr. machte. Verleger wurde er dann erst nach dem Tode Koelblins. Sein einziger Sohn war im Krieg gefallen, es blieben die beiden Töchter Eva und Yvonne. Eva Hambruch heiratete schließlich Dr. Ottoheinz Ertl, Gynäkologe − auch fachfremd im Druckgewerbe wie einst der Schwiegervater, aber beide als ehemalige NSDAP-Mitglieder sicher «Brüder im Geiste»?

Warum wurde der Schwiegersohn nicht ebenso eingearbeitet und funktionstüchtig gemacht wie vormals der Schwiegervater? Oder erwartete Werner Hambruch den männlichen Nachfolger aus der Ehe seiner Tochter Eva? War Dr. Ottoheinz Ertl nach Studium, Dissertation und Arbeit in der Heidelberger Universitäts-Frauenklinik doch Spezialist für die Fortpflanzung rassisch reiner Frauen und Kinder. Hatte sich der Vater, resp. Schwiegervater getäuscht? Denn diese Ehe von Eva Hambruch und Ottoheinz Ertl blieb kinderlos, im Gegensatz zu seiner vorherigen mit Ehefrau Gertrud, der zwei Kinder entsprangen. Vor allem ein Sohn!

Nun ist das Jahr 2019 angebrochen, und das «Badische Tagblatt» hat an der Spitze die fast 90-jährige Eva Ertl. Wie steht es um die Nachfolge? Ist man wirklich der Zukunft zugewandt? Und wie steht es um das geistige Niveau dieser Zeitung? Michael Brenner meint, «dass 2019 Historisches gelingen kann und sich für einige … Katastrophen eine Lösung findet». Ob dieser Chef-Redakteur ein Dauer-Brenner wird? Da wird man sich doch fragen müssen, ob dieses Blatt noch lesbar und verkäuflich ist − oder? Käuflich ist es allemal. In diesem Sinn: Prosit Neujahr!

Gertrud Mayer
Baden-Baden


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