Leserbrief
Leserbrief „Meine Meinung“ – „Ich hatte Ansgar Gernsbeck aufgrund meiner Beobachtungen immer für einen anständigen Kerl gehalten“
Baden-Baden, 24.06.2023, Leserbrief In einem Leserbrief an die Redaktion nimmt goodnews4-Leserin Tina Tischer Stellung zu dem goodnews4-Bericht goodnews4-Interview zum Klinik-Projekt – CDU-Fraktionschef Gernsbeck sieht Schuld bei Baden-Badener Grünen – «Aufgrund eines Antrags die völlig falschen Weichen gestellt».
Ich hatte Ansgar Gernsbeck aufgrund meiner Beobachtungen immer für einen anständigen Kerl gehalten. Nach seinem Interview in goodnews4.de halte ich ihn immer noch für einen anständigen Kerl, allerdings für einen ohne die sprichwörtlichen Eier.
Gernsbeck gibt zu, dass er sich in 2021 von den sogenannten Grünen in einer Gemeinderatsitzung übertölpeln ließ und danach alles in die falsche Richtung lief. Zwar hatte Gernsbeck noch mit seiner CDU löblicherweise für den Standort Segelflugplatz gestimmt, aber dann nicht entschieden genug auf ein Gutachten bezüglich des Trinkwasser-Totschlag-Argumentes insistiert, als dies auf den Tisch kam, um den Standort Segelflugplatz platt zu machen. Ein diesbezügliches Gutachten zum Thema Trinkwasser gibt es bis zum heutigen Tag nicht. Gernsbeck ist hier auch seine Kungelei mit den sogenannten Grünen aus früheren Zeiten auf die Füße gefallen. Weiterhin hätte man sich der Verfahrensweise, den Gutachtern zu viel Macht einzuräumen, entschiedener erwehren müssen. Sogar Ex-OB Mergen hatte fachlich gute Argumente gegen die Trinkwasser-Theorie angeführt.
Gernsbeck ist hier auch seinem ehemaligen Parteifreund EB Uhlig auf den Leim gegangen. Der mittlerweile aufgrund seiner emotionalen Nähe zur Fraktionsführung der Grünen ergrünte Uhlig hatte Gernsbeck mit dieser Finte hinter die sprichwörtliche Fichte geführt. Die Konsequenz war dann das sogenannte Standortgutachten, welches fachlich völlig falsch, mit hanebüchenden Fehlern gespickt zu einem dubiosen Ergebnis führte. Die Vermutung liegt nahe, dass dieses Ergebnis, von gewissen Seilschaften in Clanstrukturen, getrieben von persönlichen finanziellen Interessen, gewünscht und bestellt war. Die meisten von uns kennen das Sprichwort: «Trau keinem Gutachter, den Du nicht selbst bestochen hast!»
OB-Pütsch hatte sogar die Chuzpe, in einer öffentlichen Diskussion zum Thema Klinikstandort in seiner für ihn typisch nassforschen und dummdreisten Art zuzugeben, dass er wesentliche Fakten dem Gutachter verschwiegen hatte.
Spätestens jetzt, als das offensichtlich manipulierte, fehlerhafte Gutachten auf dem Tisch lag, hätte Ansgar Gernsbeck die Möglichkeit gehabt, seinen Lapsus wieder gut zu machen. Dies tat er aber nicht. Im Interview verschanzt sich Ansgar Gernsbeck hinter dem Argument, dass ein guter Demokrat Entscheidungen akzeptiert. Richtig, Herr Gernsbeck, da bin ich bei Ihnen, aber nicht, wenn Sie auf Lug undTrug und kriminellen Machenschaften beruhen. Und Gernsbeck traue ich als Kriminalpolizisten eine Nase dafür zu, solche Vorgänge und Zusammenhänge zu erahnen.
Im Interview äußert sich Gernsbeck klar, dass er sowohl jetzt, als auch in der Vergangenheit andere Standorte, basierend auf seinem Urteilsvermögen und den vorliegenden realen Fakten für geeigneter hielt und immer noch hält. Schön, das spricht für seinen Intellekt. Warum dann aber einen unabsichtlich, ohne böse Absicht begangenen Fehler nicht korrigieren? Schließlich geht es hier um ein Milliardenprojekt, welches bei falscher Projektierung Baden-Baden auf Jahrzehnte ins wirtschaftliche Nirwana oder sogar die Pleite stürzen wird.
Vermutlich unabsichtlich falsch liegt Ansgar Gernsbeck bei seiner im Interview geäußerten Einschätzung dahingehend, dass eine Gemeinderatsitzung per Gesetz nicht öffentlich sein muss, sofern es um Gesellschafteranteile etc. geht. Die berechtigte Frage nach OB Späths Unabhängigkeit stellt sich, wenn man sich anschaut, wie wenig Substanz seine bewusst gezündete juristische Nebelkerze hat. Zwar mag es eine juristische Formulierung geben, welche Gesellschafter schützen soll, allerdings greift sie natürlich nicht, wenn sich alle Gesellschafter einig darüber wären, einen Sachverhalt öffentlich zu verhandeln. Spätestens hier muss die Frage erlaubt sein, ob OB Späth seinem Amtseid entsprechend Baden-Baden oder irgendwelchen Kollaborateuren aus Rastatt dient. Ein dummdreistes, leicht zu durchschauendes Manöver, dem die Vertreter und Vertreterinnen der bürgerlichen Vernunft im Gemeinderat entschieden Einhalt gebieten müssen.
Gernsbeck weist im Interview, noch leicht wehmütig, darauf hin, dass mit einer stärkeren CDU dieses für Baden-Baden existenzbedrohliche Fiasko vermieden worden wäre. Ich denke er weiß sehr wohl genau, warum seine CDU bei den Kommunalwahlen vom Wähler so abgestraft worden war. Wenn nicht, biete ich ihm gerne meine Hilfe bei der Analyse an.
Da ich Ansgar Gernsbeck für einen redlichen, nicht korrupten, aufrechten, demokratischen Lokalpatrioten halte, rufe ich ihm zu: «Setzen sie Ihre Glaubwürdigkeit und Reputation, welche Sie bei der Baden-Badener Bevölkerung haben, nicht aufs Spiel und tun Sie das Richtige!» Denn es gilt immer noch für alle guten Demokraten der Wahlspruch des Verfassers der amerikanischen Unabhängigkeitserklärung, welche das Vorbild für das deutsche Grundgesetz war, der da lautet: «When injustice becomes law, resistance becomes duty» -Thomas Jefferson
Mit Freude & Respekt
Tina Tischer
Baden-Baden
Wenn Sie auch einen Leserbrief an die Redaktion senden möchten, nutzen Sie bitte diese E-Mail-Adresse: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!
In Ausnahmefällen veröffentlicht goodnews4.de Leserbriefe auch unter einem Pseudonym. Die tatsächliche Identität des Verfassers ist goodnews4.de in jedem Fall bekannt.
PDF «Spielregeln» für Leserbriefe an goodnews4.de
Zurück zur Startseite und zu den weiteren aktuellen Meldungen.