Leserbrief

Leserbrief „Meine Meinung“ – Klinik-Diskussion im Löwenbräu – „Akut-Versorgung von Lichtental, Geroldsau und Oberbeuern würde sich verschlechtern“ – „Unbedingt ein neues Gutachten, das die Tatsachen berücksichtigt“

Baden-Baden, 21.07.2023, Leserbrief In einem Leserbrief an die Redaktion nehmen die goodnews4-Leser Dr. Winfried von Loga Stellung zu dem goodnews4-Bericht Klinik-Diskussion im Baden-Badener Löwenbräu – Brandau: «Erwarten von unseren Gemeinderäten, dass sie für Baden-Baden brennen» – VIDEO-Statements von Internist Riegelsberger, FBB-Chef Ernst, OB Späth und anderen.

Unisono behaupteten alle Akteure in der Löwenbräu-Diskussion um den Standort des zukünftigen Zentralklinikums, dass sie die beste Patientenversorgung als Ziel ihrer Bemühungen sehen. Dem widerspricht die Tatsache, dass sich durch den Standort Rastatt die Akut-Versorgung der Stadtteile im Osten Baden-Badens, also z.B. Lichtental, Geroldsau und Oberbeuern, deutlich verschlechtern würde.

Es gibt mehrere Gründe, die für den Standort Baden-Baden sprechen. Diese sind u.a.: Gesundheitsstandort seit Menschengedenken, Weltmarke Baden-Baden, Gebäudekomplex in Balg, der im Modular-System erstellt und dessen Erweiterung bereits bei der Planung berücksichtigt wurde. Hinzu kommen die klimatischen Vorteile des aktuellen Standorts am Balger Berg, seine Arbeitsplatzattraktivität, der Standort Baden-Baden als zukünftiges Gesundheitsziel vieler ausländischer Patienten. Diese Tatsachen sollten nicht nur für die Einwohner Baden-Badens überzeugend sein, sondern auch für die Bürger des Landkreises Rastatt. Eine einfache «Win-Win-Situation»! Beiden Seiten wäre damit gedient, den attraktiveren Standort zu wählen, um die Wirtschaftlichkeit des Klinikums langfristig zu sichern.

 

Der Vorschlag von Dr. Riegelsberger würde dem alten Zustand, der sich bis 2004 bewährt hat, ähneln. Mit dem Unterschied, dass die heutige Gesellschaft konsolidiert, über die Erhaltung der notwendigen Standorte weiter frei entscheiden könnte. Auch wenn die aktuellen Pläne unseres Gesundheitsministers noch nicht so weit gediehen sind, dass man sich auf ihre Zuverlässigkeit stützen sollte, wäre dies eine für beide Seiten vielversprechende Alternative.

Unverständlich ist für mich das Pochen auf einen neuen Standort. Neue Flächen zu versiegeln und bestehende Strukturen, in die aktuell weiter investiert wird, zu vernichten, hat nichts mit weitsichtiger Planung und Nachhaltigkeit zu tun. Auch die Kostenvoranschläge oder Bürgerbefragung, die vier oder fünf Jahre alt sind, dürften nicht mehr als Grundlage bzw. Begründung herangezogen werden. Die geopolitische und wirtschaftliche Lage ist heute nicht mehr mit der von vor ein paar Jahren vergleichbar.

Daher ist schnell ein Konsens nötig, damit beide Partner an einem Strang ziehen und das gemeinsame Ziel eines neuen Zentralklinikums verfolgen können. Dazu brauchen wir unbedingt ein neues Gutachten, das die o.g. Tatsachen berücksichtigt.

Liebe Kreisräte und Stadträte, geben Sie sich ein Ruck. Denken Sie nicht lokalpolitisch, sondern verfolgen Sie das gemeinsame Ziel: die optimale Patientenversorgung in Mittelbaden am dafür attraktivsten Standort.

Dr. Winfried von Loga
Baden-Baden


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