Baden-Baden, 01.02.2020, Leserbrief In einem Leserbrief an die Redaktion nimmt goodnews4-Leser Kurt Krause Stellung.

Der erste Monat des Jahres 2020 ist bereits Vergangenheit, historisch sozusagen, da blättert man gerne zurück, zu alten Tagen und fragt sich:
«Noch ‚ne Baustelle im neuen Jahr,
was werden die Tage bringen?
Wird’s werden, wie es immer war
Halb scheitern, halb gelingen?»

Die Neujahrsansprachen hatten den «frommen» Wunsch, dass sich alle doch bitte vertragen mögen – so Joachim Gauck. Und «unsere» OB Mergen (CDU): «gesellschaftlicher Zusammenhalt» sei geboten und wünschte uns «alles Gute». Diese Rede auf goodnews4, war es ein Eingeständnis mangelnder Fähigkeit zur Empathie? «Wir haben große Aufgaben vor uns. Denken Sie an die Kinderbetreuung, denken Sie an die Schulbildung, denken Sie an den Wohnungsbau und auch an die Ertüchtigung unserer Infrastruktur wie Straßen und Brücken.» Weiter: «wir haben hier wunderbare Vereine in Baden-Baden die sich freuen würden, neue Mitglieder zu bekommen.»

Dann die kalte Dusche, keine zwei Wochen später: OB Mergen plant auf dem Gelände des 110 Jahre alten Aero-Clubs – zweitältester Flugplatzes Deutschlands – ein Gewerbegebiet. Noch ein herber Schlag für die Bewerbung als WELT-Kulturerbe! Den Club-Mitgliedern wird eine Galgenfrist von zwei Jahren gewährt. Sucht OB Mergen derweil Interessenten für dieses «Filetstück»? Die immer größer werdenden Glaubwürdigkeitslücke für ihre Person ist für OB Mergen wohl kein Problem.

Was kann man den Vereinsmitgliedern raten? Komplett in die CDU Baden-Baden eintreten und dafür sorgen, dass bei der kommenden OB-Wahl ein Kandidat aus den eigenen Reihen und kein «Import» als Kandidat/in aufgestellt wird! Die CDU Baden-Baden sollte sich fragen, ob das katastrophale Abschneiden bei der letzten Kommunalwahl nicht auch am Erscheinungsbild der Oberbürgermeisterin gelegen hat!

Tourismus in Baden-Baden, das soll good-good-life bedeuten. Doch für wen? Zunächst für die Multi-Geschäftsführerin von BBT und Event Frau Waggershauser, dann für die Hotels und die Verkäufer in der weihnachtlichen Budenstadt, für die von Blechlawinen in der Stadt geplagten Einwohner Baden-Badens wohl ganz zuletzt. Aber die sind nicht so wichtig, oder? Nun, was OB Mergen statt der Individualreisen gar nicht mag, das sind Menschen, die in Bussen ankommen, um unsere immer noch für schön gehaltene Stadt zu besichtigen. Vermutlich, weil diese ihre belegten Brötchen und die Thermoskanne mitbringen. Solche Busse dürfen in der Stadt nicht anhalten, geschweige denn die Busladung auskippen. Ein bisschen Diskriminierung geht immer noch, oder ist das sogar versteckter Rassismus?

War mit der Gedenkminute am 27.1.2020 im Gemeinderat ALLES abgegolten? Wie auch immer: «Die Stadtverwaltung bittet hierfür um Verständnis.»

Kurt Krause
Baden-Baden

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