Leserbrief
Leserbrief „Meine Meinung“ – „Ruf von Baden-Baden zumindest auf dem Immobiliensektor endgültig ruiniert“
Baden-Baden, 01.10.2024, Leserbrief In einem Leserbrief an die Redaktion nimmt goodnews4-Leser Wolfgang Holstein Stellung zu dem goodnews4-Bericht Baden-Badener Gemeinderat, das weltbekannte Architekturbüro Daniel Libeskind, und die Kaltluftschneise – Vogel Hartweg-Areal wieder auf dem Tisch.
In meinem Leserbrief (goodnews4 vom 07.07.2024) hatte ich, veranlasst durch den Leserbrief von Holger Nagel (goodnews4 vom 03.07.2024) die ketzerische Frage gestellt, was Menschen dazu veranlasst sich um einen Sitz im Gemeinderat zu bewerben und dabei unterstellt, dass es ja nur die kostenlosen Getränke und Häppchen nicht sein können und sicher andere Interessen dahinter stehen.
Leider war diese Vermutung nicht ganz aus der Luft gegriffen wie man im Fall des «Vogel-Hartweg-Areals» erkennen kann. Ein findiger Gemeinderat hat aus seiner Kenntnis, dass der Bebauungsplan für dieses Grundstück aufgehoben werden solle und es damit praktisch unverkäuflich würde, schnell noch ein ertragreiches Geschäft gemacht und eine ordentliche Provision für den Verkauf dieses Grundstücks kassiert. Flugs hatte der findige Immobilienkaufmann einen Interessenten gefunden, der bestimmt nicht schwer für dieses schöne Grundstück zu begeistern war. Es steht die Vermutung im Raum, dass diesem offensichtlich nichts bekannt war von dem städtischen Plan und er mangels Sprachkenntnisse auch keine Hintergrundinformationen einholen konnte. Nun hat er das Grundstück an der Backe, kann aber, sofern der Bebauungsplan tatsächlich aufgehoben wird, im Prinzip nichts damit anfangen, außer Kühe dort weiden lassen. Aber selbst das würden die Anwohner wahrscheinlich zu verhindern wissen. Man darf gespannt sein, wie diese Räuberpistole weitergeht.
Eine ähnliche Vermutung besteht, dass es zu einem Riesenprozess gegen die Stadt Baden-Baden kommt, den der Investor Hüseyin Aydogan wegen des Erwerbs des Babo-Hochhauses anstrengt, wenn man ihm die dort bestehenden extremen Bauauflagen vor Kaufabschluss nicht zur Kenntnis gebracht hat. Und auch bei dem dritten Groß-Projekt, dem Neuen Schloss, bei dem besagter Gemeindeart ebenfalls seine Finger im Spiel hatte, ist das letzte Wort noch nicht gesprochen und es könnten noch Unannehmlichkeiten auf die Stadt zukommen, da man auch dort zunächst eine großzügige Bebauung in Aussicht gestellt hatte und diese nun mit einem Federstrich verhindert.
Nach den tristen Erfahrungen, welche die vorgenannten Käufer mit ihren Immobilien gemacht haben, dürfte der Ruf von Baden-Baden zumindest auf dem Immobiliensektor endgültig ruiniert sein. Aber das ist offensichtlich so gewollt, damit auswärtige Käufer künftig abgeschreckt werden und sich die Stadt Baden-Baden wegen fehlender Investitionen in Ruhe ihrem Verfall hingeben kann. Erste diesbezügliche Anzeichen sind bereits unübersehbar. Allerdings dürfte es dann auch Gemeinderäten schwerer fallen, Vorteile aus ihrem Amt zu ziehen.
Wolfgang Holstein
Baden-Baden
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