Leserbrief
Leserbrief „Meine Meinung“ – Schulden Baden-Badens – „Gut motorisiert scheint Playboy-Baron Späth auf dem Weg zum Schulden-Baron“
Baden-Baden, 21.09.2023, Leserbrief In einem Leserbrief an die Redaktion nimmt goodnews4-Leserin Tina Tischer Stellung zu dem goodnews4-Bericht Verwirrspiel um Schuldendebakel in Baden-Baden – „262 Millionen“, die Zahl, die keiner nennen darf – CDU-Fraktionschef Gernsbeck wartet seit sechs Monaten auf eine ehrliche Antwort.
Als Dietmar Späth vor gut einem Jahr seine Amtszeit antrat, dachte ich lediglich er wäre nicht fähig für diese Aufgabe. Mittlerweile hat er jedoch durch sein Wirken (ich weiß, dass der Begriff «Wirken» in Bezug auf OB Späth äußerst unpassend ist) meine kühnsten Befürchtungen um ein weites übertroffen.
Es drängt sich bei OB Späth unweigerlich der Gedanke auf, dass er bei den Finanzen der Kommune den albernen Spruch aus den 80ern «was lacostet die Welt, Geld, spielt keine Rolex» aus der Mottenkiste holt. Schulden bis der Arzt kommt, statt Konsolidierung und solide Finanzen scheint jetzt seine Parole zu sein. Eine weitere Wählertäuschung par excellence.
Dem nicht genug, sollen auch noch 100 zusätzliche Mitarbeiter zu den aktuell schon über 1.800 bestehenden Arbeitsverhältnissen eingestellt werden. Damit wird allerdings OB Späth, aufgrund fehlender Managementfähigkeiten, das Chaos nur noch grösser machen als es ohnehin schon ist. Ich empfehle Ihm hier dringend den Grundkurs «Management für Dummies», um zumindest einigermaßen in der Lage zu sein, die bestehenden Personalressourcen effizient einzusetzen. Im Wahlkampf hatte Späth im Maison Messmer, seinerzeit noch Bürgermeister in Muggensturm, noch gut hörbar für alle Anwesenden großspurig getönt, dass er das Ziel hat, Baden-Baden in 10 Jahren schuldenfrei zu machen. Stattdessen steuert das aus Rastatt dirigierte «Trojanische Pferd» die Stadt Baden-Baden, bei der die finanzielle Uhr schon lange 5 nach 12 geschlagen hat, mit Vollgas in die Pleite. Dies hat dann natürlich die offensichtlich angestrebte Konsequenz in Form der Eingemeindung durch den Kreis Rastatt.
Vielleicht überschätzt man hier aber auch seine taktischen Fähigkeiten und es sollte ihm nur jemand erklären, dass es wesentlich sinnvoller wäre, sich die Zahlen des Haushalts einmal erklären zu lassen, anstatt nur bunte Bildchen in eigener Sache zur Befriedigung der eigenen Profilneurose mit unnötig hohen Personalkosten zu produzieren. Vielleicht hat OB Späth das Ganze aber auch einfach nur falsch interpretiert. Da er immer von der Weltstadt Baden-Baden fabuliert, hat er sich offensichtlich dahingehend die Sinne vernebelt, dass wir in Baden-Baden einen Personalkader wie eine Millionenmetropole benötigen würden, plus die vergleichbaren Schulden gleich obendrauf. Um die Probleme der Kommune zu lösen, wäre es aber Voraussetzung sie erst einmal zu verstehen. Dazu müsste man zumindest mal ab und zu vor Ort sein und den Versuch unternehmen etwas zu arbeiten. Stattdessen agiert OB Späth wie ein exzentrisch gekleideter Pausenclown. Der Begriff «Pause» ist dahingehend hergeleitet, dass er angeblich an seinem gut bezahlten Arbeitsplatz nicht übertrieben oft anzutreffen ist. Der Rest erklärt sich von selbst. Würde OB Späth nicht auch bei der Digitalisierung der Verwaltung auf Schlafmodus stellen, könnten wir diese Not zumindest dadurch lindern, dass man den Oberbürgermeister öfters mal online von den Theken der Beach-Clubs dieser Welt zuschalten könnte.
Sei ‘s drum, das Märchen von der reichen Stadt Baden-Baden mit den viel zu hoch und völlig falsch bewertenden Aktiva und Immobilien, gehört dringlichst durch eine unabhängige Wirtschaftsprüferkanzlei entzaubert. Auch sollten die Gemeinderäte, welche die wirtschaftliche Kompetenz und bürgerliche Vernunft vertreten, dem irrlichternden Stadtkämmerer dringend zu einer Therapie anraten, sollte er weiterhin die Legende von den irrelevanten Schulden der Tochterbetriebe schwadronieren. Eine Legende, welche der Zauberer der Buchhalter-Terminologie schon so oft fabuliert hat, dass er mittlerweile selbst daran zu glauben scheint.
Gut motorisiert scheint Playboy-Baron Späth nun den Weg zum Schulden-Baron schnell zurück legen zu wollen. Frei nach dem Motto: «Volle Fahrt voraus und Kurs aufs Riff.»
Mit Freude und Respekt
Tina Tischer
Baden-Baden
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