Baden-Baden, 20.03.2023, Leserbrief In einem Leserbrief an die Redaktion nimmt goodnews4-Leser Matthias Hirsch Stellung zu dem goodnews4-Bericht FBB-Stadtrat Niedermeyer erinnert OB Späth an Planung für Zentralklinikum – «Zukunftssichere Planung bezüglich Ressourcenverbrauch».

Stadtrat Niedermeyer fordert in einen Brief an den Baden-Badener OB, in seiner Funktion als Aufsichtsrat des Klinikums, eine «zukunftssichere Planung» für die «Ausgestaltung des Baues bezüglich Ressourcenverbrauch, Energie- und Betriebskosten».

Diese Forderung ist ganz sicher gerechtfertigt.

Die Bürgerschaft hätte sich jedoch sicher auch eine gleichlautende Forderung bezüglich einer Bedarfsanalyse und der Baukosten gewünscht, denn diese müssen letztendlich von den Bürgern teuer bezahlt werden.
Stadtrat Niedermeyer folgt weiterhin blind dem Ergebnis des haltlosen und unvollständigen ENDERA Gutachtens, ohne auch nur die kleinste Bereitschaft über Alternativen dazu nachzudenken.
Warum wurden bisher nicht zumindest die Kosten eines Um- und Anbaus denen eines teuren Neubaus – den wahrscheinlich weder Rastatt noch Baden-Baden bezahlen kann – gegenübergestellt?

Wo ist denn eine dringend notwendige Bedarfsanalyse, die ja die Vorrausetzung für den Bau eines neunen Klinikums ist? Sind die Bürger in Mittelbaden nach dem geplanten Betten- und damit einhergehenden Personalabbaus denn überhaupt noch ausreichend gesundheitlich versorgt?
Moniert der Krankenhausverband heute schon, dass Baden-Württemberg mit 488 Betten pro 100tausend Einwohnern die niedrigste Bettendichte im Bundesgebiet hat, werden nach den derzeitigen Plänen des Klinikums Mittelbaden dann nur noch ca. 240 Betten pro 100tausend Einwohnern zur Verfügung steht. Haben wir aus der Pandemie nichts gelernt?

Was ist dem mit dem von Ihnen angesprochenen Ressourcenverbrauch bei dem Bau eine neues Klinikums, Herr Niedermeyer?
Ein Um- und Anbau eines der bestehenden Kliniken würde die schützenswerte Natur am Münchfeldsee erhalten, die geringste Fläche neu versiegeln und die graue Energie des bereits bestehenden Gebäudes erhalten und nutzen.

Besonders dreist ist jedoch Ihre Aussage bezüglich der «von außen erzeugten Turbulenzen», womit Sie offensichtlich, die Belange, Sorgen und Nöte der Bürger meinen. Gerne möchte ich Sie diesbezüglich auf den Namen der Fraktion, für die Sie im Gemeinderat sitzen, erinnern: «Freie Bürger für Baden-Baden».
Bürger in Rastatt nutzen gerade ihr demokratisches Recht und Baden-Baden Bürger werden dieses auch ausüben, wenn die Politik deren Meinung und Willen weiterhin nicht berücksichtig. Es ist traurig, dass dies nicht in Ihrem Sinne ist und notwendig, damit Sie und Ihre Politikerkollegen den Bürgerwille, zukünftiger wieder respektieren und ernster nehmen.

Bei dieser Gelegenheit möchte ich Sie, Herr Niedermeyer und Herrn OB Späth an Ihren Eid und den Auftrag Ihr Wähler erinnern: Sich für die Baden-Badener Bürger, die Sie gewählt haben, und für unserer schöne Stadt Baden-Baden einzusetzen!

Matthias Hirsch
Baden-Baden

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