Baden-Baden, 13.05.2022, Leserbrief In einem Leserbrief an die Redaktion nimmt goodnews4-Leser Wolfgang Holstein Stellung zu dem goodnews4-Bericht Geheimnisvolle Plakate in Baden-Baden – Stadtrat Werner Schmoll wieder einmal einziger Ermittler.

Scheinbar ist der Stadtrat Schmoll der einzige Stadtrat, der zu Fuß oder per Fahrrad die Stadt erkundet und die dabei beobachteten Mängel schonungslos aufzeigt, während die anderen Stadträte entweder nicht in Baden-Baden wohnen oder noch nie die Stadt zu Fuß oder per Fahrrad erkundet haben. Anders sind die vielen offenkundigen Versäumnisse der Stadt nicht zu erklären. Wer mit offenen Augen durch die Stadt flaniert, findet an allen Ecken und Enden Mängel, die behoben werden sollten. Dabei handelt es sich oftmals um Kleinigkeiten, die nicht viel Geld kosten, aber große Wirkung erzeugen (z.B. Vermüllungsproblem).

Aber nichts geschieht, scheinbar wohnen die Stadträte fernab ihrer Wirkungsstätte und bekommen deshalb nichts von den Problemen der Stadt und ihrer Bevölkerung mit. Viel wichtiger erscheint es einigen Stadträten, dass hirnrissige Immobilien-Objekte oder ähnlicher Schwachsinn vorangetrieben wird, der die eigene Wählerklientel befriedigt, statt sich Gedanken um das Wohl der Bürger zu machen, was u.a. nicht nur die Wohnsituation (gefühlt 70 Prozent aller Wohnungen in der Kernstadt sind für Büros und Praxen zweckentfremdet), sondern auch die Wildwest-Verkehrsproblematik (kaum Kontrollen) einschließt.

Letztlich belässt man es bei möglichst vielen feucht/fröhlichen Veranstaltungen, die schon im alten Rom das Volk bei Laune gehalten haben («panem et circenses»). Ob das auf Dauer reicht, die Unfähigkeit der Stadtverantwortlichen zu übertünchen, wird sich bei der nächsten Gemeinderatswahl zeigen. Mit dem Wechsel im Oberbürgermeisteramt ist schon mal ein wichtiger, längst überfälliger Anfang gemacht, mit dem sich die Hoffnung der Bürger auf Besserung in vielen Bereichen verbindet.

Wolfgang Holstein
Baden-Baden

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