Leserbrief

Leserbrief „Meine Meinung“ – „SWR – Meinung eines Bürgers und Beitragszahlers“ – „9 ARD-Fürstentümer, geführt jeweils von einem fürstlich entlohnten Intendanten“

Baden-Baden, 14.06.2023, Leserbrief In einem Leserbrief an die Redaktion nimmt goodnews4-Leser Wolfgang Holstein Stellung zu dem goodnews4-Bericht SWR-Zahlen liegen auf dem Tisch – Baden-Baden in den letzten 20 Jahren ausgebootet – Baden-Baden verlor bereits 16 Prozent seiner Festangestellten – Mainz legt um 48,8 Prozent zu.

Trotz enormer Gebühreneinnahmen fehlt es den Landesrundfunkanstalten an Geld. Produktionsstätten werden zusammengelegt, Neuproduktionen gestreckt und Personal «sozialverträglich» abgebaut. Was leider nicht abgebaut wird, ist das mittelalterliche System der kleinen ARD-Fürstentümer, sprich der Vielzahl der 9 Sendeanstalten in den Ländern, geführt jeweils von einem fürstlich entlohnten Intendanten. Vielleicht sollte man dort einmal anfangen zu sparen. Es sollte doch möglich sein, dass es bei der ARD nach dem Vorbild von privaten Sendern auch nur einen Intendanten gibt, das reicht vollkommen aus. Insbesondere wenn man die minderwertige Qualität der Sendungen bei den Öffentlich-Rechtlichen einer näheren Betrachtung unterzieht. Es werden fast nur noch Wiederholungen gezeigt, wie man beispielsweise in der vergangenen Woche vom 3. bis 10. Juni ersehen konnte. Jeweils zur besten Sendezeit um 20.15 Uhr: Am Samstag ARD = Wiederholung; ZDF = Fußball; Sonntag ZDF = Wiederholung; Montag ARD = Wiederholung; ZDF = Wiederholung; Mittwoch ARD = Wiederholung; ZDF = Wiederholung; Donnerstag ARD = Wiederholung; ZDF = Wiederholung; Freitag ZDF = Wiederholung; Samstag ARD = Wiederholung; ZDF = Fußball; und in dieser Woche sieht es mit 6 Wiederholungen zur besten Sendezeit auch nicht viel besser aus. Also mit ganz wenigen Ausnahmen alles Sendungen, die nichts kosten, weil sie ja schon vor Jahren produziert und bezahlt wurden. Wenn diese Sendungen dann für die ersten Programme ausgelutscht sind, werden sie noch durch sämtliche dritte Programme gerödelt.

 

Ergänzt wird dieses «Superprogramm» dann noch durch möglichst viele Talkshows, die ebenfalls fast nichts kosten, weil die dort anwesenden Dummschwätzer und Schaumschläger sogar noch dafür bezahlen würden, wenn sie im Fernsehen auftreten dürfen. Gleiches gilt für die vielen Kochsendungen, bei denen sich teils gescheiterte Existenzen als Koch-Clowns ein Zubrot verdienen müssen. Und nicht zu vergessen, die angeblich so beliebten Quiz-Sendungen mit «Ehemaligen», die froh sind, auch einmal wieder erwähnt zu werden. Kurz: man muss sich nicht wundern, wenn die Jungen sich vom TV abwenden und zu den privaten Streamingdiensten wechseln. Dort muss man sich nicht mit Filmen aus dem Jahr 1968 abspeisen lassen, sondern erhält für das gleiche Geld die neuesten Produktionen aus den USA.

Fazit: Vorrangiges Ziel der Landesrundfunkanstalten ist es offensichtlich, nicht die Qualität der Sendungen zu verbessern, sondern den vielen unnützen Intendanten ihre Jahresgehälter zwischen 300.000 und 400.000 Euro (SWR – Kai Gniffke = 361.000 Euro p.a. ++) inklusive deren Renten zu sichern, alles andere ist zweitrangig und der Bürger kann sich gegen die Zwangsgebühren, für die er keine Gegenleistung erhält, ohnehin nicht wehren. Man muss kein kommunistisches Gedankengut hegen, um festzustellen, dass es mit dem deutschen Gehaltssystem schwer im Argen liegt. Je schwächer die Leistung, umso höher das Gehalt, wie man das von fast allen Staatsbetrieben und dem Politikbetrieb kennt und das wird auf Dauer nicht gutgehen. Irgendwann werden die vielen Millionen Arbeitnehmer, die nur einen Bruchteil dieser Summen auf dem Gehaltszettel haben, die Geduld mit dieser ausufernden Raffke-Mentalität verlieren. Dass auf Deutschlands Straßen noch nicht der französische Revolutionsruf von 1789 laut wird «les accroche aux lanternes», liegt wohl an den fehlenden Kenntnissen der Historie und der Fremdsprache; Pisa lässt grüßen.

Wolfgang Holstein
Baden-Baden


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