Leserbrief

Leserbrief „Meine Meinung“ – Thema „Oberbürgermeister-Gehalt“ – „Der neue OB hatte noch keine Chance sein Können unter Beweis zu stellen“

Baden-Baden, 06.05.2022, Leserbrief In einem Leserbrief an die Redaktion nimmt die goodnews4-Leser Wolfgang Holstein Stellung.

In der BT-Ausgabe vom 03.05. beklagt sich ein Leser bitter darüber, dass ein OB in Baden-Baden inkl. der Aufwandsentschädigung und aller Aufsichtsrats-Tantiemen ca. 16.000,-- Euro monatlich verdient, während der betreffende Leser nach 42 Arbeitsjahren mit 60-Stunden-Wochen auf ein Nettogehalt von 2.000,-- Euro kommt.

Nun, der Ärger ist zwar verständlich, in diesem Fall jedoch ungerecht, denn der neue OB hatte noch keine Chance sein Können unter Beweis zu stellen. Tatsache ist allerdings, dass die bisherige Amtsinhaberin während ihrer Amtszeit rund 1,5 Million Euro kassiert hat, ohne dafür eine nennenswerte Leistung zu erbringen. Im Gegenteil, Baden-Baden hat nach Ende ihrer Amtszeit höhere Schulden als zu Beginn ihrer Amtszeit und dass Baden-Baden in diesen Jahren eine zunehmende Verschlechterung in fast allen Bereichen erfahren hat, ist trotz dem Erringen des Titels Weltkulturerbe leider eine belegbare Tatsache. Man kann also feststellen, dass deren über 7-stelliges Gesamtgehalt eine teure Fehlinvestition zu Lasten der Steuerzahler war!

Dies ist allerdings noch kein Grund, auch den neuen OB vor vorneherein des hohen Gehalts für unwürdig zu bezichtigen. Geben wir ihm eine Chance und ziehen nach seiner Amtszeit Bilanz.

Was die Gehaltssituation in Deutschland allgemein betrifft, liegt es in der Tat im Argen. Man muss kein Kommunist sein, um festzustellen, dass nicht nur die Gehälter der Politiker und der sogenannten Manager weit überzogen sind, sondern beispielsweise auch die der Fußballspieler. Alle Vorgenannten können frei von jeglicher Verantwortung und ohne finanzielles Risiko ihre mehr oder weniger erfolgreiche Arbeit verrichten, was zwar oftmals den Unmut der Bevölkerung/Zuschauer erregt, jedoch in der Regel ohne nachteilige Folgen für die Betreffenden bleibt.

 

Interessant ist auch, dass es meines Wissens noch keinen Streikaufruf der Gewerkschaften gegen die Politiker- und/oder Managergehälter gab und auch die Zuschauer von Bundesligaspielen noch keinen Boykott wegen der Gehälter ihrer «Stars» angekündigt, geschweige denn vollzogen haben. In so einem «Gefecht» um die Gehälter würde dann ja wahrscheinlich bekannt, was allgemein verdient wird, z.B. das Einkommen der Gewerkschaftsfunktionäre und das ist bestimmt nicht in deren Sinn. Also bleibt es dabei, «eine Krähe hackt der anderen kein Auge aus». Die Mitgliedsbeiträge für die Gewerkschaft sind genauso rausgeworfenes Geld wie die Kirchensteuer und die Eintrittsgelder für Fußballspiele. Aber das muss jeder für sich selbst entscheiden.

Wolfgang Holstein
Baden-Baden


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