Leserbrief

Leserbrief „Meine Meinung“ – „Warum wurde der 1989 in Benin geborene Achille Demagbo in den Landesvorstand der AfD Schleswig-Holstein gewählt?“

Baden-Baden, 22.01.2024, Leserbrief In einem Leserbrief an die Redaktion nimmt goodnews4-Leserin Melanie Zimny Stellung zu dem goodnews4-Bericht Vertreibung von Millionen Menschen aus Deutschland geplant – Treffen von «hochrangigen AfD-Politikern, Neonazis und finanzstarken Unternehmern» – Originaltext von Correctiv hier.

Die AfD soll ja nach Recherche des Portals correctiv auf ihrer «Wannseekonferenz 2.0» in einem Hotel bei Potsdam Massendeportationen rein ethnisch betrachtet nichtdeutscher Menschen geplant haben. Davon sollen auch Menschen mit Migrationshintergrund und deutscher Staatsangehörigkeit betroffen sein. Wenn ich mir als Mitglied der AfD Baden-Baden aber nur mal anschaue, wer alles so in der AfD mitmacht, wundere ich mich dann doch sehr:

Warum wurde der 1989 im afrikanischen Benin geborene Achille Demagbo in den Landesvorstand der AfD Schleswig-Holstein gewählt und arbeitet heute für die Bundestagsfraktion der AfD in Berlin? Wie konnte es sein, dass die hübsche Anna Nguyen als Kind vietnamesischer Flüchtlinge von der AfD als Kandidatin nominiert wurde und jetzt als Abgeordnete im hessischen Landtag sitzt? Wie gelang es Omid Najafi, dessen Eltern aus dem Iran stammen, als Abgeordneter der AfD in den Landtag von Niedersachsen einzuziehen? Und was ist mit Tim Csehan, dem Sprecher des Landesfachausschusses Wirtschaft und Finanzen der AfD Bayern, dessen jüdischer Vater 1973 aus der Sowjetunion nach Deutschland kam? Wie kann es sein, dass Robert Lambrou, dessen Vater Grieche ist, in dieser angeblich so rassistischen Partei dennoch Landessprecher und Fraktionsvorsitzender werden konnte? Und warum wurde die aus Nigeria stammende Catherine Schmiedel stellvertretende Vorsitzende des Vereins «Mit Migrationshintergrund für Deutschland» der hessischen AfD? Wie konnte Aslan Basibüyük, dessen Opa in den 1960er-Jahren aus Anatolien kam in dieser angeblichen «Nazi-Partei» Vorsitzender des Kreises Rhein-Lahn und Beisitzer im Landesvorstand der AfD werden? Und wie gelang es dem in Athen geborenen Alexander Tassis Abgeordneter der AfD in der Bremer Bürgerschaft zu werden? Seltsam, dass es Harald Weyel als Sohn eines afroamerikanischen Vaters 2017 als Abgeordneter der AfD in den Bundestag geschafft hat, wo er inzwischen sogar stellvertretender Bundesschatzmeister des Bundesvorstands der AfD ist. Im Bundestag sitzt Herr Weyel dann zusammen mit fünf weiteren AfD-Abgeordneten, die ebenfalls Migrationshintergrund haben. Prozentual gesehen weist die AfD-Bundestagsfraktion damit mehr Menschen mit Migrationshintergrund auf als die Fraktionen von FDP und CDU.

 

Da stellt sich mir als einfacher Bürgerin folgende Frage: Wie kann es sein, dass in einer nach Einschätzung unserer Politiker und der Mehrzahl der Medien durch und durch rassistischen und völkischen «Nazi-Partei» Menschen mit dunkler Hautfarbe, deutlich erkennbaren asiatischen Gesichtszügen oder einem schon am Namen leicht erkennbaren Migrationshintergrund mitmachen, von ihren Parteifreunden in wichtige Positionen gewählt werden und sogar auf Listenplätze zu Parlamentswahlen nominiert werden? Mögliche Antwort: Könnte es sein, dass dies von Politikern und Medien unters Volk gebrachte Narrativ von der rassistischen und fremdenfeindlichen «Nazi-Partei» AfD in Wahrheit doch nur ein Schauermärchen der um ihre Macht fürchtenden Altparteien ist?

Melanie Zimny
Baden-Baden


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