Leserbrief
Leserbrief „Meine Meinung“ – „Welche Rolle spielt die Geschäftsführung des Klinikums Mittelbaden?“ – „Von der Barock-Stadt zur Baron Münchhausen-Stadt“
Baden-Baden, 23.03.2023, Leserbrief In einem Leserbrief an die Redaktion nimmt goodnews4-Leser Adriano Trovato Stellung.
Sehr groß muss die Angst vor einem Erfolg des Bürgerentscheids in Rastatt am 07.Mai 2023 sein.
Geht es nur darum, dass der Standort am Münchfeldsee nicht der letztendlich erfolgreiche sein wird? Oder geht es um viel mehr? Welche Rolle spielt dabei die Geschäftsführung des Klinikums Mittelbaden?
Bereits schon seit dem Beginn der Standortsuche für ein neues Zentralklinikum haben die Verantwortlichen im Aufsichtsrat des Klinikums aus Rastatt wichtige Fakten wie die Bioklimatische Analyse und die Umweltverträglichkeitsstudie unterschlagen und falsche Angaben z. B. zum Stand der Querspange gemacht. Von der Rolle als objektiven und verlässlichen Partner sollten sich die Rastatter Kommunalpolitiker damit bereits verabschiedet haben.
Gleiches gilt auch für die Geschäftsführung des Klinikums, die sich diesbezüglich nicht nur wie die drei berühmten Affen verhält, sondern auch noch mit unserem Steuergeld kräftige Hochglanz-Werbematerial mit Halbwahrheiten gegen den Bürgerentscheid unter die Bürgerschaft bringt.
Eine ganze Seite mit Vorteilen eines Zentralklinikums. Lieber Herr Dr. Iber, lieber Herr Herke, liebe Frau König, sagen Sie den Bürgerinnen und Bürger doch bitte die ganze Wahrheit und hören Sie endlich auf, diese für blöd zu verkaufen Die aufgeführten Vorteile werden auch in jedem anderen neuen Zentralklinikum, wie z. B. am südlichen Stadteingang oder in Baden-Baden gegeben sein. Die Frage der Vorteile der Einstandortlösung stellt sich schon lange Niemand mehr und Sie sollten Ihr kostbare Zeit (die von den Steuerzahlern bezahlt wird) für wichtigere Aufgaben nutzen. Wie z. B. endlich eine aktualisierte Kostenberechnung vorlegen und über Alternativen nachdenken, da Ihr Prachtklinikum kaum mehr finanzierbar sein wird.
Sie wissen selbst und wurden mehrfach darauf hingewiesen, dass es große Fragezeichen hinter der Querspange gibt, die Stadträte in Rastatt noch lange nicht die Kröten des Gesellschafters aus Baden-Baden geschluckt haben und Ihnen ein weiterer Bürgerentscheid in Baden-Baden bevorsteht. Also hören Sie damit auf, diesen Irrweg als den schnellsten zu bezeichnen.
Die Dreistigkeit der Halbwahrheiten und offensichtlich versuchte Irreführungen auf einem aktuellen Hochglanz-Flyer der Barockstadt Rastatt schlagen dem berühmten Fass dann doch den Boden aus!
So schreiben die Verantwortlichen:
- «Die Querspange ist auf dem Weg»
Tatsächlich ist sie das, und sogar schon seit vielen Jahren. Ist Sie heute wahrscheinlicher geworden? Nachdem der Inhalt der Umweltverträglichkeitststudie nun ans Licht gekommen ist, doch eher nicht!
- «Der Standort Merzeau steht nicht als Alternative zur Wahl»
Die Rastatter haben den Standort Merzeau als gleichberechtigten Standort, zumindest haben Sie das so dargestellt, ins Rennen geschickt und damit zur Wahl gestellt. Die Wahrheit ist also: Merzeau steht als zweitplatzierter Standort selbstverständlich zur Wahl!
- «Die Grundstücke am Münchfeldsee gehören fast vollständig der Stadt»
Die Betonung hierbei muss eindeutig auf FAST liegen. Und dem Stadtrat und OB Pütsch ist dies nicht plötzlich aufgefallen, sondern schon immer bekannt.
Die Stadt Rastatt muss also sowohl an den einen wie auch dem anderen Standort mit einem anderen Grundstückseigentümer verhandeln.
Zur Erinnerung: Die Rastatter Politiker haben beide Rastatter Standorte – trotz besseren Wissens – als gleichberechtigt und ohne Priorisierung ins Rennen geschickt. Ein falsches Spiel vom ersten Tag an!
OB Pütsch hat sich längst geoutet, und gezeigt, dass ihm keine Blöße zu viel und kein Niveau zu niedrig ist, um den anderen Gesellschafter Baden-Baden und die Bürgerschaft seiner eigenen Stadt zu täuschen. Dass ein Großteil der Stadträte in Rastatt dieses Spiel mitspielen, mag nicht besonders verwundern, aber tun das tatsächlich alle? Hat der scheidende OB wirklich sein gesamtes Gefolge so im Griff? Vielleicht hilft es ja dem einen oder anderen Stadtrat in Rastatt besser schlafen zu können, wenn er sich doch traut sein Gewissen zu erleichtern. Diesbezüglich sollte vielleicht der Gedanke daran helfen, dass OB Pütsch bald Geschichte sein wird. Der Ruf der Rastatter Politiker wird aber bleiben und allen Mittätern anheften. Sie haben es in der Hand ob die Barockstadt Rastatt weiterhin als diese, oder umgangssprachlich eher als Baron(Münchhausen)-Stadt im Gedächtnis bleiben wird.
Adriano Trovato
Kuppenheim
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