Leserbrief

Leserbrief „Meine Meinung“ – Zu „Gelbe Markierung in Schwarzwaldstraße“ – „Solange es keinen Kontrolldruck der Polizei gibt...“

Baden-Baden, 06.04.2021, Leserbrief In einem Leserbrief an die Redaktion nimmt goodnews4-Leser Oliver Haungs Stellung zu dem goodnews4-Bericht Gelbe Markierung in Schwarzwaldstraße − 95 Prozent der Autofahrer zu nahe an Radfahrer.

Als Alltagsradler kann ich die im obigen Artikel beschriebenen Erfahrungen ausdrücklich bestätigen.

Wo man das Phänomen tagtäglich als Radfahrer vor Augen geführt bekommt, ist, z. B. von Kuppenheim kommend, die Ortseinfahrt von Haueneberstein. Sicher gibt es deren Beispiele im Stadtgebiet zahlreiche mehr. Ab der Einleitung der Radspur aus dem Kreisel auf die Karlsruher Str. in den dortigen Fahrradschutzstreifen (Höhe Hausnummer 73) bis zur Einmündung Untere Häfnerstr. (Höhe Karlsruher Str. 37), kann man regelmäßig das Ignorieren des Mindestabstands zum radelnden Objekt erleben. Die Abstände bewegen sich häufig unter einem Meter, leider oft sehr deutlich darunter, bis hin zum frechen Schneiden des Fahrwegs des Rades. Man muss speziell auf dieser Passage stets mit allem rechnen.

Ursächlich dafür könnte sein, dass die Information der neuen Mindestabstandsregel nachrichtlich bei vielen Autofahrenden nicht ankam. Information tut Not. Fest steht, dass sie allzu gerne missachtet wird. Das Einführen neuer Gesetze und Vorschriften einerseits alleine genügt eben nicht, solange es andererseits keinen Kontrolldruck seitens der Polizei gibt.

Viele Autofahrende denken offensichtlich fälschlicherweise, dass man bei einem Fahrradschutzstreifen den Mindestabstand geflissentlich vernachlässigen kann. Diesen rücksichtslosen und unpartnerschaftlichen Verkehrsteilnehmern sei in Erinnerung gerufen, dass dem nicht so ist. Die 1,50 m innerorts und 2 m außerorts sind immer einzuhalten, und zwar zum linken Lenkerende.

 

Genau das sind die Realitäten, die dazu führen, dass beim bundesweiten ADFC Fahrradklimatest 2020 eine wichtige Kernaussage lautet, dass sich viele Radelnde nach wie vor unsicher fühlen und dadurch Hemmungen haben das Rad zu nutzen. Fest steht, dass ohne respektvolleren Umgang mit schwächeren Verkehrsteilnehmern und strengerer Ahndung von Verstößen eine nachhaltige Verbesserung der Situation nicht zu erreichen ist. Dazu gehört aber auch, dass ich als selbstreflektierender Radfahrer den Sicherheitsabstand, den ich von Autofahrenden einfordere, selbstverständlich ebenso gegenüber Fußgängern einhalte. Die Initiative der Polizei ist lobend anzuerkennen, wenn sie mit informieren, messen und kontrollieren diesem gefährlichen Missstand durchstartend zu Leibe rückt. Dann dürfte selbst Baden-Baden dabei Fortschritte machen den Verkehrsanteil des Fahrrades am Verkehrsaufkommen von aktuell ca. 5 Prozent in Richtung 20 Prozent zu steigern.

Oliver Haungs
Muggensturm


Wenn Sie auch einen Leserbrief an die Redaktion senden möchten, nutzen Sie bitte diese E-Mail-Adresse: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!

In Ausnahmefällen veröffentlicht goodnews4.de Leserbriefe auch unter einem Pseudonym. Die tatsächliche Identität des Verfassers ist goodnews4.de in jedem Fall bekannt.

PDF «Spielregeln» für Leserbriefe an goodnews4.de


Zurück zur Startseite und zu den weiteren aktuellen Meldungen.