Leserbrief

Leserbrief „Meine Meinung" - Zum Arvato-Baustopp - "Die Verwaltung im vorauseilenden Gehorsam"

Baden-Baden, 31.01.2019, Leserbrief In einem Leserbrief an die Redaktion nimmt goodnews4-Leser Wolfgang Niedermeyer Stellung zu dem goodnews4-Bericht Arvato-CFO Axel Dycke mit Erklärungen zum Erweiterungsstopp in Baden-Baden − «Wir haben interne Analysen weitergetrieben, was die Verfügbarkeit der Arbeitskräfte, Mobilität und die Einstellung zu Arbeit angeht».

Da hat Arvato im Vorfeld alles richtig gemacht: eine solide Untersuchung der Personal-, Standort- und Infrastruktursituation, sowie Planungssicherheit für die Zielvorgabe 250 Arbeitsplätze in einem Neubau. Damit wollten die örtlich verantwortlichen Manager eine gesicherte unternehmerische Entscheidung im Konzern herbeiführen. Der entschied aufgrund der Fakten gegen Baden-Baden. So funktioniert unternehmerische Verantwortung und Führung.

Das Rathaus sollte jetzt nicht wie eine sitzengebliebene Braut reagieren, sondern das WIE und WO von Gewerbeansiedlung selber strategisch vorantreiben. Ob der Gemeinderatsbeschluss vom Montag über ein «Gewerbeflächenentwicklungskonzept» mit dazu geeignet ist, wird sich zeigen. Falls es bei dem Arvato-Projekt wirklich nur um eine «Option» ging, war die Kommunikation ersichtlich miserabel, da die Verwaltung im vorauseilenden Gehorsam angeblich ein Wohnhaus aufgegeben und «entmietet» hat. Die berechtigte Ablehnung vieler Bürger und Anwohner am bisherigen Vorgehen der Verwaltung beim Projekt «Dienstleistungsbereich Aumattstraße» wird durch das Arvato-Desaster noch gefördert.

Der Bund Deutscher Architekten und die Kreisgruppe der Architektenkammer, also Leute, die Planen gelernt haben, weisen in einer kürzlich vorgestellten Presseerklärung zurecht darauf hin, dass in unserer Stadt vor Jahrzenten begonnene strategische Planungen leider stecken geblieben sind. Das Rathaus beweist aktuell strategischen Blick und Führungsstärke vor allem bei der Beibehaltung des überlangen Weihnachtsmarkts. Damit müssen wir Bürger uns zunächst begnügen.

Wolfgang Niedermeyer
Baden-Baden


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