Baden-Baden, 06.03.2024, Leserbrief In einem Leserbrief an die Redaktion nimmt goodnews4-Leser Boris Fernbacher Stellung zu dem goodnews4-Bericht Katholische Bischöfe und die AfD – Gastkommentar von Franz Alt.

Sehr geehrter Herr Dr. Alt,

Sie begrüßen es ja enthusiastisch, dass die katholischen Bischöfe jetzt offen gegen die Partei Alternative für Deutschland (AfD) agieren und ihre Schäflein davor warnen, diese angeblich völkische, menschenverachtende und rechtsextreme Partei zu unterstützen. Ihre Meinung sei Ihnen unbenommen, Herr Alt.

Mich verwundert es dann aber doch etwas, dass diese Kritik an der AfD ausgerechnet von der Katholischen Kirche kommt. Diese ist ja seit ihrer Gründung und bis heute noch eher eine theokratische, von Rom aus gelenkte Diktatur, als ein Hort der Demokratie. Beteiligung und Mitsprache der Gläubigen oder demokratische Strukturen sind ihr doch nur in winzigen Spurenelementen beigemengt. Dieselben Bischöfe, deren Kirche weiterhin Frauen und Homosexuelle ausgrenzt und diskriminiert, wirft nun einer politischen Partei ein menschenverachtendes Weltbild vor. Wo bleibt denn in der Kirche bei Frauen und Homosexuellen die von der Bischofskonferenz mit erhobenem Zeigefinger zitierte «auf der Gottesbildlichkeit gründende unantastbare und unverfügbare Würde des Menschen». Klar; Gott schuf nach der Bibel ja nun mal Adam und Eva und nicht Adam, Eva und Detlef. Und die Frau hat er ja nur en passant aus Adams Rippe gestaltet. Deshalb ist diese nach Ansicht der katholischen Geistlichen wohl auch nicht ganz so wertvoll wie der großartige Adam. Und wo bleibt eigentlich die «unantastbare und unverfügbare Würde» der tausenden von katholischen Priestern sexuell missbrauchten Knaben?

Als Mitglied der AfD Baden-Baden lehne ich es entschieden ab, dass Staat, Kirche oder sonst wer uns vorschreiben, wen wir lieben oder mit wem wir zusammenleben dürfen. Eine Kirche, die weiterhin so viel Dreck am Stecken hat, verfügt nicht über die ethische Legitimation, andere Menschen oder Parteien moralisch an den Pranger zu stellen. Die in luxuriösen, und vom Geld ihrer Gläubigen erbauten Residenzen sitzenden Herren Bischöfe in ihren prächtigen violetten Roben sollten mal wieder im Neuen Testament lesen und selbstkritisch über folgenden Worte Jesu nachdenken:

«Richtet nicht, auf daß ihr nicht gerichtet werdet; denn mit welchem Gericht ihr richtet, werdet ihr gerichtet werden, und mit welchem Maße ihr messet, wird euch gemessen werden» (Matthäus 7:1-20).

Boris Fernbacher
Baden-Baden

Wenn Sie auch einen Leserbrief an die Redaktion senden möchten, nutzen Sie bitte diese E-Mail-Adresse: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!

In Ausnahmefällen veröffentlicht goodnews4.de Leserbriefe auch unter einem Pseudonym. Die tatsächliche Identität des Verfassers ist goodnews4.de in jedem Fall bekannt.

PDF «Spielregeln» für Leserbriefe an goodnews4.de

Zurück zur Startseite und zu den weiteren aktuellen Meldungen.