Leserbrief
Leserbrief „Meine Meinung“ – Zum Gastkommentar von Franz Alt – „Es waren in Potsdam auch Vertreter der CDU anwesend. Fordert jetzt deshalb irgendjemand ein Verbot der CDU?“
Baden-Baden, 23.01.2024, Leserbrief In einem Leserbrief an die Redaktion nimmt goodnews4-Leser Boris Fernbacher Stellung zu dem Leserbrief von goodnews4-Leser Klaus-Eckhard Walker Deutschland wacht auf – endlich! – Gastkommentar von Franz Alt.
Sehr geehrter Herr Alt, Sie und viele momentan auf den Straßen aktive Demonstranten wähnen sich wegen der Erfolge der AfD bei Wahlen und Wahlumfragen anscheinend bereits ängstlich im Jahr 1933 kurz vor der Machtergreifung der Nazis. In ihren Augen wäre es bei weiteren Wahlerfolgen der AfD wohl nur noch eine Frage der Zeit bis zur Wiedererrichtung der Lager von Auschwitz und Treblinka. Sorry; aber das ist doch überwiegend nur eine von Medien und Vertretern der anderen Parteien teilweise sogar bewusst geschürte hysterische Panikmache und Propaganda-Show.
Bei dem ominösen Geheimtreffen in Potsdam (das dann so geheim war, dass seltsamerweise gleich ein Reporterteam mit Kameras und Mikrofonen vor Ort war) nahmen auch je ein Bundetags- und Landtagsabgeordneter sowie Lokalpolitiker der AfD und ein Mitarbeiter eines Bundestagsabgeordneten der AfD teil. Das macht 4 Personen von der AfD. Im Bundestag sitzen 78 Abgeordnete der AfD und in den Länderparlamenten sind es circa 200. Jeder dieser Abgeordneten hat einen oder mehrere Mitarbeiter. Dazu kommen viele Politiker der AfD auf Ebene der Lokalpolitik. So kommen wir auf 1.000 oder auch mehr Personen der AfD, die in ähnlicher Funktion wie die 4 Teilnehmer des Geheimtreffens arbeiten. 4 von 1.000 macht 0,4 Prozent. Und wegen diesen 0,4 Prozent in Potsdam anwesenden Personen von der AfD soll dann die ganze Partei eine Nazitruppe sein, die Deportationen nach völkischen Gesichtspunkten sowie einen Umsturz plant und schnellstens verboten werden muss??? Sorry, aber das ist lächerlich! Es waren bei dem Treffen in Potsdam übrigens auch Vertreter der CDU und der WerteUnion anwesend. Fordert jetzt deshalb irgendjemand ein Verbot der CDU? Nein, natürlich nicht!
Man sollte sich auch mal Gedanken über die Verlässlichkeit und Vertrauenswürdigkeit des Rechercheportals correctiv machen, welches dies Geheimtreffen in Potsdam enttarnt haben will. Correctiv wird teilweise staatlich finanziert. Gelder kommen u.a. von der Bundeszentrale für politische Bildung und dem Bundesland Nordrhein-Westfalen. Eine Redaktionsleiterin von correctiv bedankte sich dann auch gleich artig bei Kanzler Scholz, dass er ihre Recherche zum bösen Geheimtreffen wahrgenommen und gelobt hat. Regierungstreue scheint bei correctiv also großgeschrieben zu werden. Man könnte sich auch fragen, warum correctiv außer pauschalen Vorwürfen zu in Potsdam angeblich geplanten Massendeportation fast keine näheren Informationen liefert. Wie sollten denn diese Deportationspläne genau aussehen? Wurde auch darüber diskutiert, wie man die Deportationen nun logistisch umsetzen will? Welcher der Teilnehmer dort hat welche Pläne als Ideen eingebracht? Verfügt correctiv denn über Ton- bzw. Bildaufnahmen oder Originaldokumente zu dieser Konferenz, welche die Vorwürfe des Rechercheportals belegen? Warum legt correctiv diese Belege (falls überhaupt vorhanden) nicht offen, damit Sie von unabhängigen Stellen auf ihre Glaubwürdigkeit überprüft werden können?
Bevor die Vorwürfe von correctiv nicht überprüft und weitere Fragen zufriedenstellend beantwortet sind, sollten wir uns nicht von der Regierung und obskuren Aktivisten für ihre Zwecke instrumentalisieren lassen und zu diesen Demos gegen Rechts rennen. Wenn eine Regierung zu Demonstrationen aufruft und etliche ihrer Vertreter auch noch daran teilnehmen, erinnert mich das doch etwas zu sehr an die ehemalige DDR, Nordkorea oder Putins Russland.
Boris Fernbacher
Baden-Baden
Wenn Sie auch einen Leserbrief an die Redaktion senden möchten, nutzen Sie bitte diese E-Mail-Adresse: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!
In Ausnahmefällen veröffentlicht goodnews4.de Leserbriefe auch unter einem Pseudonym. Die tatsächliche Identität des Verfassers ist goodnews4.de in jedem Fall bekannt.
PDF «Spielregeln» für Leserbriefe an goodnews4.de
Zurück zur Startseite und zu den weiteren aktuellen Meldungen.







