Leserbrief

Leserbrief „Meine Meinung“ – Zum goodnews4-Bericht „Geschonter Nationalsozialist in Baden-Baden“ – „Alle ducken sich weg“ – „Kampf gegen den Faschismus beginnt mit der Lokalgeschichte“

Baden-Baden, 30.01.2024, Leserbrief In einem Leserbrief an die Redaktion nimmt goodnews4-Leser Boris Fernbacher Stellung zu dem goodnews4-Bericht Baden-Baden und sein geschonter Nationalsozialist – Tennishalle Rot-Weiß Baden-Baden trägt Namen des NSDAP-Mitglieds Dr. Otto Heinz Ertl.

Ein ausdrückliches Lob für Ihren erstklassigen Artikel über den Nationalsozialisten Otto Heinz Ertl, die nach diesem benannte Tennishalle sowie den schändlichen Umgang der Stadt Baden-Baden mit den berechtigten Anliegen seiner jüdischen Mitbürger. Das ist Journalismus wie er sein sollte! Keine plakativ vorgetragenen Ansichten des Autors und auch kein Abarbeiten einer politischen Agenda. Stattdessen unvoreingenommene und fundierte Recherche der Fakten sowie deren sachliche und unaufgeregte Darstellung.

Leider liegt dies heutzutage kaum noch im Trend. Viele rennen lieber auf Demos gegen Rechts, tragen platte Sprüche auf Pappschildern vor sich her und beschimpfen jeden mit anderen Ansichten (ob nun Anhänger von AfD, CDU/CSU, WerteUnion oder FDP) als Faschisten oder Nazi, obwohl sie über die NS-Zeit historisch wenig wissen und sich auch nicht die Mühe machen sich über diese dunkle Epoche besser zu informieren. Dabei beginnt die Aufarbeitung der NS-Zeit und der Kampf gegen den Faschismus mit dem eigenen historischen Studium auch der Lokalgeschichte dieser Zeit und nicht damit, sich auf Demos zu tummeln.

 

Zu loben ist auch Ihre Darstellung des jahrzehntelangen schändlichen Umgangs der Stadt Baden-Baden mit seinen jüdischen Mitbürgern in Bezug auf das Grundstück der ehemaligen Synagoge und der Suche nach einem geeigneten Bauplatz zur Errichtung einer neuen Synagoge. Es ist immer dasselbe: An Gedenktagen zum Holocaust oder anlässlich der Terrorangriffe der Hamas auf Israel erklingen salbungsvolle Reden und Solidaritätsadressen unserer Politiker. Ist dann aber im konkreten Einzelfall diese Solidarität erforderlich, hört man nichts und alle ducken sich weg. So haben auch die in unserem Gemeinderat vertretenen Parteien CDU, SPD, FDP und Grüne in der Frage des Grundstücks der ehemaligen Synagoge sowie eines Bauplatzes für eine neue Synagoge jahrelang nichts getan.

Als Mitglied der AfD Baden-Baden werde ich mich innerhalb aber auch außerhalb meiner Partei entschieden dafür einsetzen, dass die Anliegen unserer jüdischen Mitbürger endlich öffentlich besser wahrgenommen werden. Auch werde ich dafür kämpfen, dass die Stadt Baden-Baden in punkto Grundstück der ehemaligen Synagoge in der Stephanienstraße sowie Bereitstellung eines Grundstücks zur Errichtung einer neuen Synagoge endlich deutlich aktiver wird. Das Engagement für die Interessen der in Deutschland lebenden Juden sollte für uns alle keine Frage der Parteipolitik, sondern ein Gebot des Anstands sein!

Boris Fernbacher
Baden-Baden


Wenn Sie auch einen Leserbrief an die Redaktion senden möchten, nutzen Sie bitte diese E-Mail-Adresse: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!

In Ausnahmefällen veröffentlicht goodnews4.de Leserbriefe auch unter einem Pseudonym. Die tatsächliche Identität des Verfassers ist goodnews4.de in jedem Fall bekannt.

PDF «Spielregeln» für Leserbriefe an goodnews4.de


Zurück zur Startseite und zu den weiteren aktuellen Meldungen.