Baden-Baden, 18.08.2023, Leserbrief In einem Leserbrief an die Redaktion nimmt goodnews4-Leser Dr. Winfried von Loga Stellung zu dem goodnews4-Bericht Staatssekretär Rapp gibt Steilvorlage für Gesundheitsstandort Baden-Baden – Antwort auf Ogilvy-Empfehlung: «Da könnte es tatsächlich in New York und Los Angeles Menschen geben».

Manchmal kann ein Blick über den eigenen Tellerrand hilfreich sein… In diesem Sinne ist vielleicht auch der Besuch des Staatssekretärs Patrick Rapp in Baden-Baden zu werten.

Ja, wir brauchen ein Gesamtkonzept für die Stadt Baden-Baden und auch für unsere ganze Region. Die Kur- und Bäderstadt ist in den letzten Jahren etwas aus der Mode gekommen. Die Zahl der fremden Kurgäste und Patienten ist schon vor dem Ukraine-Krieg zurückgegangen.

Eine der Ursachen war der Verlust der Stadtklinik Baden-Baden. Das Klinikum Mittelbaden konnte nie die Anziehungskraft unseres damaligen «Zentralkrankenhauses» erreichen. Die Misere ist heute für alle sichtbar.

Daher sollte die Stadt und der Stadtrat ein Gesamtkonzept für unser Baden-Baden und die gesamte Region entwickeln. Unbedingt auch mit Rastatt, Bühl und dem Murgtal. Hier geht es um ganz Mittelbaden mit dem weltweit bekannten Gesundheitsstandort Baden-Baden als Dreh- und Angelpunkt.

Die lokalpatriotischen Gedanken und Eifersüchteleien sollten nicht im Weg zu einem neuen Projekt des «Gesundheits-Mekka von Mittelbaden» in der Stadt Baden-Baden stehen!

Dazu gehört unbedingt ein «Zentralkrankenhaus» mit hochqualifiziertem Personal. Aus meiner langjährigen Erfahrung als Badearzt und Orthopäde, der auch berufspolitisch aktiv war, bin ich vom Vorteil des Standorts in Balg überzeugt.

Für mich sind die folgenden drei Punkte ausschlaggebend:

1. Wir brauchen statt einem Klinikum Mittelbaden mit mehreren Standorten eine Zentralklinik der Stufe II, wie es damals die Stadtklinik war.

2. Der Standort muss Baden-Baden bleiben.

3. Es muss die günstigste, umweltschonendste als auch patientengerechteste Lösung gefunden werden. Die Anfahrtswege nach Rastatt sind für die Ostteile der Stadt nicht akzeptabel. Auch eine aktuelle Kostenschätzung einer Generalsanierung des Gebäudekomplexes in Balg und die Kosten eines Neubaus sollten gegeneinander abgewogen und miteinander verglichen werden.

4. Die alten Abmachungen und Vereinbarungen sollten offen auf den Prüfstand gestellt sowie dabei die neue ökonomische und geopolitische Lage berücksichtigt werden.

Dr. Winfried von Loga
Baden-Baden

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