Leserbrief
Leserbrief „Meine Meinung“ – Zum Kommentar von Christian Frietsch und zum Brief des Stadtrats Werner Schmoll an OB Mergen
Baden-Baden, 22.04.2021, Leserbrief In einem Leserbrief an die Redaktion nimmt goodnews4-Leserin Tina Tischer Stellung zu dem goodnews4-Bericht Eine hässliche Fahrradbrücke für «einen hässlichen Platz» − Kommentar von CF.
Die Äußerung des Ersten Bürgermeisters Herr Uhlig der Verfassungsplatz sei ein «hässlicher Platz» und deswegen ohnehin alles egal ist eine schallende Ohrfeige mitten ins Gesicht der Baden-Badener Bürger. Aber unsensible und andere herabsetzende Äußerungen sind bei dem in eigener Sache sehr dünnhäutigen Herrn Uhlig Usus und ein probates Stilmittel in seiner oft wünschenswerten Kommunikation. Die Kommunikation des Herrn Uhlig pendelt i.d.R. zwischen Abtauchen oder emotionalem Krakeel.
Ob das ästhetische Urteilsvermögen des Herrn Uhlig für eine Bewertung was hässlich ist und was nicht stimmt, lässt sich nach einem Städteausflug in die baden-württembergische Großstadt Pforzheim valide verifizieren. Hier war Herr Uhlig 16 Jahre als Verantwortlicher kreativer Stadtplanungsästhet tätig. Die Bewertung des anschaulichen Ergebnisses überlasse ich dem geneigten Betrachter.
Dagegen möchte ich den in der emotionalen Erregung getätigten Ausruf eines streitbaren, um die beste Sache ringenden grünen Stadtrats nicht auf die Goldwaage legen. Man ist sich in der grünen Fraktion sehr wohl bewusst, dass ökologisches und ästhetisches Bauen nicht im Widerspruch stehen. In der demokratischen Auseinandersetzung schlagen eben manchmal die Wogen hoch.
Die Wichtigkeit des Entrees der Stadt Baden-Baden, welches Stadtrat Schmoll hervorhebt, ist keinesfalls von der Hand zu weisen, Seine Sorgen sind mehr als begründet und für seinen Wink mit dem Zaunpfahl auf die UNESCO Bewerbung sollte man dankbar sein. Wie man hört, gibt es beim UNESCO-Vergabe-Komitee noch einige andere Vorkommnisse in Baden-Baden in letzter Zeit, welche der Jury in Bezug auf Baden-Baden als Weltkulturrebe Bauchschmerzen bereiten.
Ein solches im ökologischen Zeitgeist gesehenes, prestigeträchtiges Bauvorhaben sollte gut vorbereit, international in einem öffentlichen Architektenwettbewerb geplant werden und danach in einer offen ausgeschriebenen Submission vergeben werden. Man kann schon einen solchen Planungswettbewerb prestigeträchtig als PR-Aktion für den Standort Baden-Baden nutzen, da aufgrund der vergangenen Historie nicht zu erwarten ist, dass das Bauamt Baden-Baden selbst zu einer vernünftigen Planung und Ausschreibung fähig ist, hier liegt die Kernkompetenz im Verhindern und eben nicht im Realisieren, sollte man mit Zustimmung des Stadtrats das komplette Projekt extern vergeben. Wenn es hier tatsächlich diese avisierten Zuschüsse gibt, kann man sich das auch leisten. Aufgrund der Historie und Geschichte unserer geliebten Stadt Baden-Baden wollen wir hier keine «Pforzheimer Verhältnisse», was Stadtplanung und ästhetisches Empfinden in der Architektur angeht.
Die angesprochene «emotionale Nähe» des Bürgermeister Uhlig zur Fraktion der Grünen ist durchaus beunruhigend, wenn man jüngste noch nachhallende Vorkommnisse im Baubereich der Stadt Baden-Baden im Zusammenhang mit der CDU noch einmal Revue passieren lässt. Vom bundesweiten Raffke-Masken-Korruptionsskandal in der Corona-Pandemie ganz zu schweigen. Haben die Grünen Wähler in Baden-Baden diese emotionale Nähe gewollt? Welche Meinung hat die grüne Basis hierzu? «Don’t shit where you eat» ist ein Credo, welches sich auch in der Politik schon immer bewährt hat.
Mit Freude und Respekt
Tina Tischer
Parteimitglied Grüne & politische Aktivistin
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