Baden-Baden, 25.06.2019, Leserbrief In einem Leserbrief an die Redaktion nimmt goodnews4-Leserin Monika Spiegel Stellung zu dem Leserbrief von goodnews4-Leser Clemens Felten Leserbrief «Meine Meinung» − «Ermüdend, zum ‘Baden-Badener Schlossthema’ noch Fassung und Worte zu finden».

Unser Märchenschloss wartet in der Tat sehnlichst darauf, aus dem «Dornröschenschlaf» erweckt zu werden, sich einer Verjüngungskur zu unterziehen, um dann in neuem Glanz über unserer Stadt zu erstrahlen. Darüber sind wir uns sicher alle einig. Die romantischen Phantasien bedürfen allerdings einer alltagstauglichen Umsetzung und da hapert es, im Gegensatz zum Märchen. Es fehlt an Einsatz- und Gestaltungswille, an Leidenschaft und konzentrierter Ausdauer, um das ersehnte Ziel zu erreichen.

Aus gegebenem Anlass möchte ich die Idee meinerseits hierzu gerne nochmals ausführen, unser Schloss zu einem «Internationalen Elite-Internat» herauszuputzen. Junge Menschen aus aller Welt, gerne auch aus dem arabischen Raum, wo ja die Kuwaitische Prinzessin und jetzige Besitzerin zu Hause ist, bewohnen das ehrwürdige Gebäude jeweils auf Zeit, beleben dazu noch unsere Stadt und der häufige Wechsel wie im geplanten Hotel würde wegfallen, d. h., auch Nachhaltigkeit und Umweltverträglichkeit kämen überein. Der künftigen Elite stehen Kunst und Kultur in der Freizeit in hohem Maße und in einer Exklusivität zur Verfügung wie nirgendwo sonst (Vergleich Schloss Salem). Dazu kommt noch unser Medienstandort, EurAka, KIT Karlsruhe und nicht zuletzt ggf. Weltkulturerbe. Ein Teilbereich könnte, neben den notwendigen Räumlichkeiten für den Schwerpunkt Internat, d. h. Unterbringung Schüler und Lehrkräfte, als Hoteltrakt für Besuch von Angehörigen usw. ausgewiesen werden, ganz im Sinne der jetzigen Besitzerin. Es sollte nicht schwerfallen, mit dieser Idee als Prestige-Objekt zu werben, auch im Hinblick auf einen bildungshungrigen Elite-Nachwuchs im dortigen Umfeld.

Ansonsten könnten vielleicht wieder Fördergelder durch Stiftungen, Förderkreise, Gelder von Land, Bund und EU in Erwägung gezogen werden, sollte es zu einer Rückführung kommen.

Viel Zeit ist nicht mehr gegeben, um dieser «Krone» unserer Stadt die Würde zurückzugeben. Wer sich die Mühe macht, einmal drumherumzuschlendern und dabei die Nase sensibel ausrichtet, bemerkt sehr schnell einen modrigen Geruch, der nichts Gutes verheißt. Diese Wahrnehmung stammt meinerseits schon vom vergangenen Jahr und wurde nun durch eine fachkundige Begehung bestätigt.

Und Märchenstunde (Dornröschen) ist nur insoweit angesagt, als die Entschlossenheit des Prinzen, die Dornenhecke zu durchtrennen, als symbolischer Impulsgeber für uns wirken soll!

Monika Spiegel
Baden-Baden

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