Leserbrief

Leserbrief „Meine Meinung“ zum Leserbrief von Eberhard Wolpert – Cum grano salis: Ist Wolpert Eva Ertls „Mann fürs Grobe“?

Baden-Baden, 25.04.2019, Leserbrief In einem Leserbrief an die Redaktion nimmt goodnews4-Leser Rudolf Rust Stellung zu dem Leserbrief von goodnews4-Leser Eberhard Wolpert Leserbrief «Meine Meinung» − Antwort auf Leserbrief «Kurt Krause».

Johann Wolfgang Goethe beginnt den «Osterspaziergang» wie folgt: «Vom Eise befreit sind Strom und Bäche / durch des Frühlings holden, belebenden Blick. / Im Tale grünet Hoffnungsglück.» Herr Wolpert nennt in seiner Antwort auf Herrn Krause auch meinen Namen und bezichtigt damit auch mich, «Falschheiten und Lügen» zu verbreiten. Das kann ich so nicht stehen lassen, auch wenn ich nun nicht mehr zu meinem Oster-Spaziergang in der Lichtentaler Allee komme.

Herrn Wolperts Einlassungen sind «fragwürdig und peinlich zugleich». Kennt er die Familie Hambruch und Eva Ertl so gut, dass er Frau Mayer und Herrn Krause Lügen unterstellen kann? Anzahl und Inhalt seiner Leserbriefe im Badischen Tagblatt lassen jedenfalls auf eine gemeinsame politische Grundhaltung schließen. Sind Wolperts regelmäßige Beiträge zum BT-Leserforum von der Verlegerin bestellt? Er schreibt häufig CDU-kritische Beiträge, die den Redakteuren des BT so nicht erlaubt sind – oder wozu sie keine Traute haben. Seine Leserbriefe im BT nerven!

Es spricht viel dafür, dass Frau Mayer und aktuell auch Herr Krause zu Recht den Finger auf „offene Wunden“ bei der Unternehmer-Dynastie Koelblin – Hoellischer – Hambruch – Ertl – Richters gelegt haben. Was wäre für Eva Ertl leichter, als dem zu widersprechen: 1. Mein Vater Werner Hambruch war kein Nazi. 2. Mein Vater hat nicht zusammen mit den alten Parteigenossen Greiser und Helfesrieder nach dem Krieg 1951 das BT neu gegründet. 3. Mein Ehemann, Dr. med. Ottoheinz Ertl war kein Nazi. Er arbeitete nicht an nationalsozialistischer Rassenlehre und Eugenik (Zwangssterilisation, Euthanasie). 4. Er war nicht mit Gertrud, geb. Speckert aus Wiesloch verheiratet, und hatte keine zwei kleinen Kinder, als wir heirateten. Da Eva Ertl, geb. Hambruch bisher nicht widersprochen hat, muss es wohl wahr sein!

«Fragwürdig und peinlich zugleich» sind die von Wolpert 2018 auf goodnews4 geäußerten Anmerkungen und Fragen zur Problematik des Synagogengrundstücks. Zunächst einmal unterscheidet er nicht zwischen «Israelitischer Kultusgemeinde Baden-Baden» und «lsraelitischer Religionsgemeinschaft Baden» mit Sitz in Karlsruhe. Er stellt fest: «Jahrzehntelang haben die Mitglieder der jüdischen Gemeinde sich nicht daran gestört, geschweige Nachforschungen angestellt, ob die Nutzung des Grundstücks als Parkfläche ihren religiösen Vorstellungen entspricht.» Ein gravierender Fehler: die jüdische Gemeinde blieb als rechtliche Institution bestehen, auch wenn die meisten ihrer Mitglieder vertrieben oder ermordet worden waren.

Wolpert hat verdrängt, dass seine Eltern, mitschuldig daran waren, dass es 1945 in Baden-Baden keine Juden mehr gab. Schopenhauer sagt: «Wir sind nicht nur für das verantwortlich, was wir tun, sondern auch für das, was wir widerspruchslos hinnehmen.» Wolpert tut so, als wären die Juden nicht brutal vertrieben und ermordet worden. Ignoriert er den Holocaust?

Robert Wagner, Alt-Nazi und Gauleiter von Baden, meldete als Erster: «Baden ist judenfrei» nach Berlin. Zur Erinnerung: Erst grub man den Juden die wirtschaftliche Existenz durch Berufsverbote ab, dann ließ man sich Visa zur Ausreise von ihnen teuer bezahlen. Nach der Reichskristallnacht am 10. Oktober 1938 wurden jüdische Mitbürger ins KZ Dachau deportiert. 1940 dann ins Lager Gurs, und wer dort nicht elend zugrunde ging, wurde zur «Endlösung» in ein KZ transportiert.

Zum Abschluss seines Leserbriefs nimmt Wolpert eine geistige Anleihe bei Rechts-Anwalt Bloedt-Werner und schreibt, es gäbe einige &lauqo;aus der goodnews4-Leserschaft …. denen es an Courage mangelt und die zu feige sind, ihren richtigen Namen zu nennen.» Wenn es noch eines Beweises bedurft hätte, dass die Freien Wähler (FW) zu Recht als «kleine CDU» betitelt werden, hier ist er. Es ist keine Feigheit, sondern Klugheit, zumal die Botschaft der Bergpredigt über die Nächstenliebe von Christen noch immer nicht gelebt wird! Wer will schon mit den «Kindern des braunen Mobs» Bekanntschaft machen, von denen es in Baden-Baden noch genug gibt?

Rudolf Rust
Baden-Baden


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