Leserbrief

Leserbrief „Meine Meinung" – Zur goodnews4-Veranstaltung „Synagogen in Deutschland" – Und: „FBB Antrag Verkehrskonzept an unsere OB klingt erst mal spannend"

Baden-Baden, 11.02.2020, Leserbrief In einem Leserbrief an die Redaktion nimmt goodnews4-Leserin Monika Spiegel Stellung zu den goodnews4-Berichten Werner Schineller zur Synagogenfrage in Baden-Baden − «Wo baut man die Synagoge? Wie kann man das machen?» und Antrag der FBB für «Shared-Space» in Baden-Badener Innenstadt − «Jahrzehnte, in denen das Auto herrschte».

Erstmal vorab ein Kompliment an Sie und Ihr Team! Die Veranstaltung zum Thema «Synagoge in Baden-Baden» war inhaltlich überaus informativ, absolut überzeugend und motivierend zugleich, hier endlich voranzuschreiten. Das Problem ist natürlich die Blockade oder Befangenheit vonseiten des BT, was natürlich auch die Wahrnehmung in der Bevölkerung etwas schmälert. Es müssen also andere Wege beschritten werden. Mich jedenfalls haben Sie vollends überzeugt, dass sich unsere Stadt für dieses Vorhaben mit Herzblut einsetzen sollte.

Antrag FBB an OB v. 6.2.:

«Mensch und Natur im Mittelpunkt» stellt die FBB in ihrem Antrag an unsere OB in einem besonderen Verkehrskonzept vor. Klingt erst mal spannend, vernünftig und unbedingt zukunftsweisend. Doch die Vision ist schnell vom Tisch und der «Schongang» fürs Auto wird gleich wieder eingelegt. Beim sog. verkehrsberuhigten, «gemeinsamen» Verkehrsraum zeigt sich sofort, wo die Prioritäten auch in Zukunft liegen sollen, nämlich beim Verkehr, wenn auch beruhigt. Dabei spricht das Modell Kreuzstraße mit der Bezeichnung «Spielstraße» sehr beispielhaft gegen eine solche Version: schweißtreibend und luftbelastend für die Fußgänger, bequem (mit nicht selten gefühlt feudalistischer Attitüde) für Autofahrer, und eine weitere Größe, die Motorräder. Die Ladenbesitzer sind in ihrer Standfestigkeit zu bewundern, keinesfalls zu beneiden. Die jetzige Zwangspause durch die Baustelle an der Fieserbrücke dürfte eine Wohltat für die Fußgänger, Besucher der Gastronomien und der Einzelhändler im Umfeld sein. Die Idee also, das Schwetzinger Modell mit seiner Weitläufigkeit zu übernehmen, ist eher was für Traumtänzer und erübrigt sich allein durch die spezielle Topographie unserer Stadt. Und ein Reiz, als gleichberechtigter Fußgänger in unseren engen Straßen, neben Auto, Motorrad und Bus erschließt sich mir nun wirklich nicht.

Es hilft nichts, wir müssen uns ehrlich machen und von manchen eingefahrenen (im wahrsten Sinne des Wortes) Gewohnheiten trennen, wenn es um die Aufwertung unseres Stadtbildes, die Aufenthaltsqualität in den Kernbereichen, aber auch um die Attraktivität im Wettbewerb vergleichbarer Städte geht und das führt nur über eine härtere Gangart hierzulande: punktuell autofreie Innenstadt, Goethe- Augustaplatz, Sonnenplatz-Gernsbacher Str. usw.. und Poller. Die Schweiz (nicht nur Zermatt!) ist seit Jahrzehnten Vorreiter mit vielen autofreien Innenstädten. Wie wär's mal mit einem Besuch in Baden bei Zürich (ebenfalls eine Kurstadt)?

Monika Spiegel
Baden-Baden


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