Leserbrief

Leserbrief „Meine Meinung“: „Zwei Neue - Zwei Fettnäpfchen“: Badisches Tagblatt vom 8. März 2019 – Der zweite Leitartikel des neuen Chefredakteurs Michael Brenner

Baden-Baden, 14.03.2019, Leserbrief In einem Leserbrief an die Redaktion nimmt goodnews4-Leserin Gertrud Mayer Stellung.

Grundlage für den obigen Leitartikel ist eine Nachricht mit Kommentar von Hagen Strauß am 8. März 2019, Mitglied des News-Pool (BMS) Berlin (Verlag Holtzbrinck), der 22 Regionalzeitungen bedient − gut geschrieben und auf den Punkt gebracht. Der Bericht zitiert und kommentiert Äußerungen von Unionsfraktionschef Ralph Brinkhaus: Auf die Frage, ob ein Muslim im Jahre 2030 für die CDU Bundeskanzler werden könne, habe er geantwortet: &laaquo;Warum nicht, wenn er ein guter Politiker ist und er unsere Werte und Ansichten vertritt.»

«Die Schlagzeile zum Interview von Herrn Brinkhaus hat viele Menschen unnötig verunsichert», so der Chef der konservativen Werteunion Alexander Mitsch zu unserer Redaktion. Aber bitte zu welcher Redaktion? Die des BT in Baden-Baden oder die des BMS in Berlin? Die Sache ist mysteriös: Die o.a. Nachricht kommt von der evangelischen Nachrichtenagentur «Idea», den meisten Zeitungslesern bislang sicher unbekannt. Dazu Volker Dettmar (1994): «Der Missionsgedanke ist Maßstab der Berichterstattung. Dies trage ein mit Journalismus inkompatibles pädagogisches Element in die Berichterstattung hinein. Auswahl und Aufbereitung der Information seien erkennbar einem politischen Konservatismus verpflichtet, der sich am Spektrum von CDU/CSU orientiere. ‘Idea’ bevorzugt oder veröffentlich allein Meinungen, die mit der eigenen identisch sind. Dies widerspricht nicht nur den Anforderungen an Agentur-Journalismus, sondern lässt allgemein an der journalistischen Redlichkeit zweifeln.» Das Duisburger Institut für Sprach- und Sozialforschung ordnet die Tendenz von «Idea» im Umgang mit dem Judentum einen «sehr instrumentalisierenden Zug» zu einer Judenmissionierung zu. Das lässt eine antisemitische Haltung erkennen, oder?

Dazu der Leitartikel des Chefredakteurs Michael Brenner, der zum Kommentar von Hagen Strauss einen Kommentar schreibt! Die Regularien zur Wahl zum Bundeskanzler stehen im Grundgesetz Artikel 38, 2 und 64 ff. Nur mit Wikipedia zu arbeiten ist dürftig. Herr Brenner «köchelt das Thema und gießt das heiße Wasser auf die Mühlen der Rechten». Sein «völlig utopisches Szenario ist journalistisch nicht besonders wertvoll». Welch großartige Einsicht, dass sein zweiter Artikel im BT journalistisch nicht besonders wertvoll ist! Wozu wird er denn gebraucht? Das BT besteht zum größten Teile aus Agenturmeldungen und Langeweile! Schamhaft nur mit dem Namen des Journalisten versehen, damit es so aussieht, als gehöre der zur eigenen Redaktion. Oder gibt es auf diese Art und Weise Mengenrabatt oder eine Flatrate beim Bezug der Meldungen? Der Rest ist dann aufgepeppt mit Vereinsnachrichten und vielen Bildern − das füllt Seiten, dient aber letztlich nur dem Transport der bezahlten Annoncen.

Schlimm ist, dass das BT mit «Idea» eine offensichtlich antisemitische Agentur als Lieferanten hat, dem das BT Artikel abkauft. Sollte das etwa Absicht sein? Soll so das Thema Wiederaufbau der verbrannten Synagoge weiter ignoriert werden? Soll auf dem angestammten Grundstück weiter eine profane Nutzung als Parkplatz der BT-Mitarbeiter bestehen bleiben? Diese Fragen müssen den drei Alleineigentümerinnen und Verlegerinnen Eva Ertl, Yvonne Hambruch-Piesker und Xenia Richters gestellt und auch von ihnen beantwortet werden − oder?

Gertrud Mayer
Baden-Baden


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