Leserbrief

Leserbrief „Meinung“ – „Woher kommen die gehandelten Zahlen Bettenzahl = 700, Intensivbettenzahl = 40?“ – „Gesamtkosten des ZK von 1 Milliarde Euro scheinen eher zuzutreffen“

Baden-Baden, 27.03.2023, Leserbrief In einem Leserbrief an die Redaktion nimmt goodnews4-Leser Dr. Winfried von Loga Stellung.

Das Thema des Zentralklinikums zieht immer größere Kreise, das ist zu begrüßen. Die Wiederentstehung eines Zentralkrankenhauses (ZK), das 2004 endgültig durch die Entscheidungen der Kommunalpolitik aufhörte zu existieren, ist kein Diskussionsthema mehr. Hier herrscht allgemeine Einigkeit: Ein ZK muss her!

Die Standortfrage polarisiert aber weiterhin. In diesem Zusammenhang sollte man die Größe des «neuen» Zentralkrankenhauses entsprechend den Bedürfnissen der Region konkretisieren. Woher kommen die gehandelten Zahlen wie z.B. Bettenzahl = 700, Intensivbettenzahl = 40? Wer hat diese Zahlen festgelegt und wie ist der tatsächliche und auch bezahlbare Bedarf der Region? Was passiert im Falle des Neubaus des «Monster-ZK» mit den Immobilien an den alten Standorten? Wie ist dieser Fall im Kontext der neuen Krankenhauslandschafts-Pläne des Gesundheitsministers zu werten?

Die neu diskutierten zu erwartenden Gesamtkosten des ZK von 1 Milliarde Euro scheinen eher zuzutreffen als die alte Schätzung, die durch die aktuelle ökonomische Entwicklung längst überholt ist. Wie soll diese Summe zusammenkommen? Sind der Kreis Rastatt und die Stadt Baden-Baden überhaupt in der Lage, diese finanzielle Belastung zu stemmen?

 

Eine weitere Frage lautet: Wie hoch wären die Kosten einer Kernsanierung der Balger Klinik? Warum wird diese Frage nicht ernsthaft diskutiert? Man muss kein Finanzexperte sein, um zu erkennen, dass eine Kernsanierung die Summe des Neubaus nie erreichen kann! Das Gegenargument, dass eine Kernsanierung bei laufendem Betrieb nicht möglich wäre, ist für mich nur ein Scheinargument. Bei zurzeit drei funktionierenden Standorten könnte man ohne weiteres einen Standort, hier meine ich Balg, für den Betrieb schließen und in dieser Zeit die Patientenversorgung in Bühl und Rastatt vornehmen.

Es sind so viele offene Fragen, dass man sich wundern muss, dass die Kommunalpolitik sich lieber gestern als heute für den Standort Rastatt festgelegt hätte. Es ist zu hoffen, dass die Verantwortlichen ihre Verantwortung gegenüber dem Bürger ernst nehmen und erst alle Fragen klären, bevor sie ihre Entscheidung treffen.

Dr. Winfried von Loga
Baden-Baden


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