Einstellung von schulischen Diensten durch BelWü

Neun Oberbürgermeister protestieren gegen Kultusministerium – Florus, Pütsch, Mergen und Schnurr gehören zu Unterzeichnern

Neun Oberbürgermeister protestieren gegen Kultusministerium – Florus, Pütsch, Mergen und Schnurr gehören zu Unterzeichnern
Auch Margret Mergen, Oberbürgermeisterin von Baden-Baden, hat das Schreiben an das Kultusministerium unterzeichnet. Foto: Archiv

Ettlingen, 28.05.2021, Bericht: Redaktion Mit einem gemeinsamen Schreiben an Ministerialdirektor Daniel Hager-Mann protestieren neun Oberbürgermeister gegen die Einstellung von schulischen Diensten durch BelWü. Dabei handelt es sich um das Datennetz der wissenschaftlichen Einrichtungen des Landes Baden-Württemberg.

Baden-Württembergs extended LAN, BelWü, verbindet Universitäten, Hochschulen und die Duale Hochschule Baden-Württemberg, sonstige wissenschaftliche und öffentliche Einrichtungen, Schulen sowie öffentliche Bibliotheken miteinander.

«Mit großem Unverständnis haben wir die Ankündigung zur beabsichtigten Einstellung von schulischen Diensten durch BelWü zur Kenntnis genommen», heißt es in dem Schreiben an das Kultusministerium. Zu den Unterzeichnern des Schreibens gehören auch die Oberbürgermeister aus Gaggenau, Rastatt, Baden-Baden und Bühl. Die Oberbürgermeister beklagen die Entscheidung vor allem auch, weil die Ressourcen der Schulen in der Corona-Krise erschöpft sind. In dem Schreiben heißt es dazu: «Die Schulen in unserer Trägerschaft - einschließlich der städtischen Schulverwaltung –befinden sich aufgrund der pandemiebedingten Herausforderungen an der Leistungsgrenze und haben keine Ressourcen frei, um sich ad hoc um den Aufbau und die Migration von dringend benötigten Schulhomepages und andere für den Schulbetrieb existentielle Dienste zu kümmern.» Die neun Oberbürgermeister fordern «eine Rücknahme bzw. Verschiebung der beabsichtigten Einstellung bzw. Migration von schulischen Diensten durch BelWü».

Das Schreiben vom 25. Mai 2021 an Ministerialdirektor Hager-Mann im Wortlaut:

Ankündigung zur beabsichtigten Einstellung bzw. Migration von schulischen Diensten durch BelWü

Sehr geehrter Herr Ministerialdirektor Hager-Mann,

mit großem Unverständnis haben wir die Ankündigung zur beabsichtigten Einstellung von schulischen Diensten durch BelWü zur Kenntnis genommen. Wir Städte aus dem re@di-Verbund (interkommunale Zusammenarbeit im Bereich Digitalisierung) schließen uns den Ausführungen der kommunalen Landesverbände (siehe Anhang) vollumfänglich an.

Die Schulen in unserer Trägerschaft - einschließlich der städtischen Schulverwaltung –befinden sich aufgrund der pandemiebedingten Herausforderungen an der Leistungsgrenze und haben keine Ressourcen frei, um sich ad hoc um den Aufbau und die Migration von dringend benötigten Schulhomepages und andere für den Schulbetrieb existentielle Dienste zu kümmern. Gleichzeitig erscheint es uns auch wenig sinnvoll, ein flächendeckend sehr gut funktionierendes System einzustellen, so dass jede Kommune/Schule nun individuelle Lösungen erarbeiten und entsprechende Dienstleister hierfür suchen muss. Ziel sollte vielmehr eine landeseinheitliche und zentrale Lösung für die schulischen Dienste sein, um hier einen Flickenteppich mit unnötigem Verwaltungs- und Kostenaufwand zu vermeiden.

Daher bitten wir Sie, sich für eine Rücknahme bzw. Verschiebung der beabsichtigten Einstellung bzw. Migration von schulischen Diensten durch BelWü einzusetzen.

Vielen Dank für Ihre Unterstützung!

Mit herzlichen Grüßen

Margret Mergen
Oberbürgermeisterin
Stadt Baden-Baden

Martin Wolff
Oberbürgermeister
Stadt Bretten

Cornelia Petzold-Schick
Oberbürgermeisterin
Stadt Bruchsal

Hubert Schnurr
Oberbürgermeister
Stadt Bühl

Johannes Arnold
Oberbürgermeister
Stadt Ettlingen

Christof Florus
Oberbürgermeister
Stadt Gaggenau

Hans Jürgen Pütsch
Oberbürgermeister
Stadt Rastatt

Sebastian Schrempp
Oberbürgermeister
Stadt Rheinstetten

Petra Becker
Oberbürgermeisterin
Stadt Stutensee


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