Anti-Corona-Demo

Querdenker-„Schnee-Demo“ heute 12 Uhr an Schwarzwaldhochstraße – Grüne: „Wir haben kein Verständnis“

Querdenker-„Schnee-Demo“ heute 12 Uhr an Schwarzwaldhochstraße – Grüne: „Wir haben kein Verständnis“
Foto: goodnews4-Archiv

Bühl, 16.01.2021, Bericht: Redaktion Die Landtagsabgeordneten Thomas Hentschel und Hans-Peter Behrens, beide Grüne, reagieren auf die für heute angekündigte «Schnee-Demo» in Untersmatt an der Schwarzwaldhochstraße.

«Wir haben kein Verständnis für die Schnee-Spaß-Demo am Samstag in Untersmatt im Nordschwarzwald», erklären die beiden Landtagsabgeordneten. «Gerade jetzt, wo das Personal der Intensivstationen überlastet ist und sehr viele Menschen – trotz enormer Belastungen – solidarisch die Maßnahmen zur Ansteckungsvermeidung mittragen, ist diese Demonstration völlig deplatziert, mit der die Gefahren der Pandemie relativiert werden», kritisieren die beiden Politiker.

In Facebook rufen die «Querdenker 722» zur «Schwarzwälder Schnee-Demo» auf dem Parkplatz des Ski-Zirkus Untersmatt an der Schwarzwaldhochstraße auf. Es gebe «keine Maskenpflicht, lediglich auf die Abstände von mind. 1,5 m müssen wir achten», heißt es in der Einladung der Veranstalter. Zum weiteren geplanten Verlauf heißt es: «Nach der Anfangskundgebung auf einem Teil des Parkplatzes der Ski- und Rodelanlage Unterstmatt führen wir einen ca. einstündigen Spaziergang durch den verschneiten Schwarzwald durch, der oberhalb des Mummelsees am Hornisgrindeturm zur Zwischenkundgebung eine Pause macht, um von dort dann den einstündigen Rückweg Richtung Unterstmatt anzutreten.»

Erklärung der Grünen-Landtagsabgeordneten Hans-Peter Behrens, Baden-Baden, und Thomas Hentschel, Rastatt, im Wortlaut:

Wir haben kein Verständnis für die Schnee-Spaß-Demo am Samstag in Untersmatt im Nordschwarzwald. «Gerade jetzt, wo das Personal der Intensivstationen überlastet ist und sehr viele Menschen – trotz enormer Belastungen - solidarisch die Maßnahmen zur Ansteckungsvermeidung mittragen, ist diese Demonstration völlig deplatziert, mit der die Gefahren der Pandemie relativiert werden,» teilen beiden Abgeordneten in einer Pressemitteilung mit. Dies gilt insbesondere für die Einzelhändler, Gastronomen, Dienstleister und Kulturbetriebe, die durch die Maßnahmen massiv betroffen sind und auf eine baldige Verbesserung der Situation hofften. «Wir haben viele Rückmeldungen von Bürgerinnen und Bürgern, die sogar ein Demonstrationsverbot fordern, weil sie diese unsolidarische, menschenfeindliche Aktion nicht nachvollziehen können», ergänzen die Abgeordneten und führen weiter aus: «Auch wenn es uns selbst nicht gefällt, ist es aufgrund der Gesamtlage notwendig, die harten Maßnahmen durchzuführen, bis die Infektionszahlen niedriger werden und die Impfungen das Erkrankungsrisiko reduzieren.» Leider gäbe es zusätzlichen Druck durch die neuen Virus-Varianten, die sich offensichtlich deutlich schneller verbreiten. Die Maßnahmen selbst seien notwendig, weil sich das Virus schon bei einfachen Kontakten überträgt und nur Kontaktbeschränkungen damit zur Eindämmung erfolgversprechend sind. Behrens und Hentschel fordern die Initiatoren der Demo auf, sich solidarisch mit Ihren Mitmenschen zu zeigen und die Demo abzusagen.

Aufruf von Querdenken722 - Bühl / Baden in Facebook:

Einladung zur ersten Schneedemo am kommenden Samstag ab 12 Uhr auf dem Parkplatz der Skipiste Unterstmatt.

Es gibt keine Maskenpflicht, lediglich auf die Abstände von mind. 1,5m müssen wir achten.

Nach der Anfangskundgebung auf einem Teil des Parkplatzes der Ski- und Rodelanlage Unterstmatt führen wir einen ca. einstündigen Spaziergang durch den verschneiten Schwarzwald durch, der oberhalb des Mummelsees am Hornisgrindeturm zur Zwischenkundgebung eine Pause macht, um von dort dann den einstündigen Rückweg Richtung Unterstmatt anzutreten.

D.h. für den Spaziergang sollten diejenigen, die mitlaufen wollen, gutes Schuhwerk und warme Bekleidung sowie Marschverpflegung dabei haben. Bitte bedenkt, dass alle Lokalitäten geschlossen sind.

Wir rechnen damit, dass wir gegen 16 Uhr wieder zurück am Ausgangspunkt sein werden.

Hinsichtlich der Anfahrt ist es so, dass die Zufahrtswege zur B500 und somit zum Versammlungsort dann gesperrt werden, wenn die Parkplätze an der B500 voll sind, um die Rettungswege und möglichen Landeplätze des Rettungshubschraubers freizuhalten. Dies hat mit Corona erstmal nichts zu tun. Fakt ist, die Sperrungen können kommen und daher sollten sich die Teilnehmer überlegen, entweder vor 10 Uhr die B500 zu erreichen oder mit dem Bus von Bühlertal oder Achern anzureisen.

Hinsichtlich Sinn und Zweck unserer Veranstaltung wollen wir natürlich einerseits möglichst viele Menschen erreichen, was in den verwaisten Innenstädten kaum noch möglich ist aber auch direkt dort, wo uns Lügenpresse und Politik nicht mehr sehen wollen, klar und deutlich sagen: «Keinen Schritt zurück!»


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