Baden-Baden, 20.03.2019, 00:00 Uhr, Kommentar: Christian Frietsch Der fragwürdige Austausch der Bevölkerung innerhalb von Baden-Baden gipfelt mit der Schließung des Ludwig-Wilhelm-Stifts in einer neuerlichen Herzlosigkeit. Ziemlich scheinheilig nimmt sich dabei die Erklärung der Baden-Badener Oberbürgermeisterin Margret Mergen vom Montag Baden-Badener Rathaus aus. Die Stadtverwaltung bedauere die Schließung sehr und habe sich «sehr intensiv bemüht, Wege aufzuzeigen», erklärte sie bei der Sitzung des Hauptausschusses des Gemeinderats.

Wieder einmal sind es neue Luxuswohnungen, denen alte Menschen in der Innenstadt weichen müssen. Die neue Landesheimbauverordnung, wegen der Seniorenheime auf Ein-Bett-Zimmer umstellen müssen, ist eine willkommene Ausrede für die Wohnungsbaupolitik des Baden-Badener Rathauses, das in allen relevanten Fällen ihren möglichen Einfluss gegen rücksichtslose Spekulanten und Grundstücksverkäufer weder politisch noch behördlich zur Geltung brachte. Das Prinzip ist erkennbar. Die weniger vermögenden alten Menschen müssen die Innenstadt verlassen und werden in weniger attraktiven Wohngebieten in Baden-Oos oder der Weststadt angesiedelt.

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