Nachfolge für Landesvorsitz offen
SPD-Landesverband versinkt im Chaos – Parteitag am Samstag - Nachfolge für Landeschefin offen

Stuttgart, 23.11.2018, Bericht: Redaktion Der Talfahrt der SPD führt auch in Baden-Württemberg zu Nervosität und nun auch zu einer Führungskrise. Nach den jüngsten Umfragen würden derzeit nur noch 11 Prozent der Baden-Württemberger die Sozialdemokraten wählen.
Nachdem am Dienstag die baden-württembergische SPD-Parteichefin Leni Breymaier ihren Kampf um den Landesvorsitz aufgegeben hat, ist die Nachfolge offen. Leni Breymaier tritt nach dem erkennbar knappen Ausgang der Mitgliederbefragung nicht wieder für die Parteispitze an. Die Partei sei zerrissen, sagte sie und erklärte, «dass das Konsequenzen verlangt». Damit überlässt Breymaier ihrem Widersacher Lars Castellucci nun die Arena, obwohl auch Castellucci keine erkennbare Mehrheit hinter sich versammeln kann. Gestern erklärte dann auch der SPD-Fraktionschef im baden-württembergischen Landtag Andreas Stoch seine Kandidatur für den Landesvorsitz. Die baden-württembergische SPD-Parteichefin hatte die Mitgliederbefragung zum künftigen Landesvorsitz selbst auf den Weg gebracht. Beim Parteitag am Samstag in Sindelfingen dürfte es also spannend werden.
Leni Breymaier führt die Partei erst seit 2016. Auch an Generalsekretärin Luisa Boos gab es viel Kritik, da sie es nicht geschafft hatte, für die SPD wieder mehr Zustimmung in der Bevölkerung zu erreichen. In einer letzten Umfrage im September bekam die SPD nur elf Prozent. Auch Luisa Boos wird voraussichtlich nicht wieder für das Amt der Generalsekretärin antreten. Seine Kandidatur für das Amt hat der Innenexperte der SPD im Landtag, Sascha Binder, angekündigt. Leni Breymaier will nur noch ihr Bundestagsmandat behalten, aber ihre Sitze im Präsidium und im Bundesvorstand ihrer Partei aufgeben.
Die Genossen im Berliner Willy-Brandt-Haus in Berlin sind tief besorgt über die Vorgänge in Baden-Württemberg. «Dort versinkt ein ganzer Landesverband im Chaos», heißt es gestern im Berliner tagesspiel. Die Umfragenwerte der Südwest-SPD würden selbst bei «CDU und Grünen Mitleid» auslösen. Das Ergebnis der Mitgliederbefragung zum Landesvorsitz: Leni Breymaier 48,46 Prozent (9176 Stimmen), Lars Castellucci 48,25 Prozent (9137 Stimmen), Enthaltungen 3,29 Prozent (623 Stimmen).
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