2.360 "Fußballfelder" mehr Siedlungs- und Verkehrsfläche

Waldanteil Baden-Württemberg 38 Prozent – Waldanteil Brasilien 59 Prozent – Baden-Baden geringster Siedlungsanteil der Stadtkreise

Waldanteil Baden-Württemberg 38 Prozent – Waldanteil Brasilien 59 Prozent – Baden-Baden geringster Siedlungsanteil der Stadtkreise

Baden-Baden, 16.08.2019, Bericht: Redaktion Es ist mit Blick auf die aktuelle Waldvernichtung in Brasilien ein spannender Wert für Baden-Württemberg, den das Statistische Landesamt veröffentlich.

Mit 45 Prozent wird fast die Hälfte der Fläche des Landes für Landwirtschaft verwendet. Nur noch 38 Prozent sind für den Wald verblieben. 15 Prozent werden für Siedlungs- und Verkehrsflächen aufgezehrt. Ein Privileg darf Baden-Baden für sich in Anspruch nehmen. Der Anteil des Waldes an der gesamten Fläche ist im Vergleich zu anderen Stadtkreisen sehr hoch. «In den Stadtkreisen nimmt die Siedlungs- und Verkehrsfläche zwischen 30,4 Prozent (Heidelberg) und 58,2 prozent (Mannheim) der Flächen ein. Eine Sonderstellung unter den Stadtkreisen kommt Baden-Baden (14,8 Prozent) zu», heißt es im Bericht des Statistischen Landesamtes.

Mit noch 59 Prozent Waldanteil liegt Brasilien weit vor Deutschland, mit einem Waldanteil von nur 32,7 Prozent. Die Waldvernichtung in Baden-Württemberg und Deutschland zu Gunsten der Landwirtschaft, ist in Brasilien nur schwer aufzuhalten. Die Zahlen zu Brasilien und Deutschland sind bei den Erhebungen der Weltbank nachzulesen: data.worldbank.org

Die Mitteilung aus dem Statistischen Landesamt Baden-Württemberg:

Siedlungs- und Verkehrsfläche nimmt in Baden-2018 leicht zu In Baden-Württemberg erreicht der Anteil an der Landesfläche 14,6 Prozent Die Siedlungs- und Verkehrsfläche umfasste im Jahr 2018 in Baden-Württemberg insgesamt 521 952 Hektar (ha), dies entspricht einem Anteil von 14,6 Prozent an der gesamten Landesfläche (3,575 Millionen ha). Sie nahm damit nach Feststellung des Statistischen Landesamtes gegenüber dem Vorjahr um 1 651 ha zu, dies entspricht einer Größenordnung von rund 2 360 Fußballfeldern. Nach den Ergebnissen der Flächenerhebung auf der Grundlage von Auswertungen des Amtlichen Liegenschaftskatasters ergibt sich für das Jahr 2018 damit rein rechnerisch ein täglicher «Flächenverbrauch» für Siedlungs- und Verkehrsflächen von 4,5 ha. In einer längerfristigen Betrachtung zeigt sich damit eine abnehmende Tendenz. So lag die tägliche Flächeninanspruchnahme 2008 noch bei rund 8 ha, während der Durchschnittswert über die letzten 5 Jahre rund 5,3 ha beträgt.

Flächenumwidmung wozu?

Der Schwerpunkt der Flächenumwidmung lag vorrangig bei der Siedlung (1 537 ha, +0,5 Prozent) und weniger beim Verkehr (152 ha, +0,1 Prozent). Der größte Zuwachs innerhalb der Siedlung war bei der Wohnbaufläche zu verzeichnen. Sie dehnte sich um 1 300 ha oder 0,8 Prozent aus. Insgesamt entfallen aktuell 198 476 ha oder 38,0 Prozent der Siedlungs- und Verkehrsfläche auf Verkehr, das heißt Straßenverkehr, Wege, Plätze, den Bahn- und den Flugverkehr. Bei 154 774 ha oder 29,7 Prozent der Siedlungs- und Verkehrsfläche handelt es sich um Wohnbaufläche, bei weiteren 73 291 ha (14,0 Prozent) um Industrie- und Gewerbefläche. Zu beachten ist hierbei, dass die Siedlungs- und Verkehrsfläche in erheblichem Umfang Grün- und Freiflächen umfasst. «Flächenverbrauch» ist demnach nicht mit «Versiegelung» – also dem teilweisen oder vollständigen Abdichten offener Böden – gleichzusetzen. Nach ergänzenden Schätzungen des Statistischen Landesamtes ist in Baden-Württemberg knapp die Hälfte der Siedlungs- und Verkehrsfläche, etwa 240 358 ha oder 6,7 Prozent der Landesfläche, tatsächlich versiegelt.

Siedlungsaktivitäten prägen verdichtete Gebiete

Der Anteil der Siedlungs- und Verkehrsfläche an der Bodenfläche insgesamt differiert bei regionaler Betrachtung sehr stark. Die Siedlungs- und Verkehrsfläche erreicht in den Verdichtungsräumen des Landes mit durchschnittlich fast 28 Prozent Flächenanteil erwartungsgemäß deutlich höhere Werte als in den Randzonen (16 Prozent), den Verdichtungsbereichen im Ländlichen Raum (17 Prozent) oder im Ländlichen Raum im engeren Sinne mit 10 Prozent. Somit kommt in den eher ländlich geprägten Landkreisen Freudenstadt, Sigmaringen, Waldshut, Breisgau-Hochschwarzwald, Ravensburg oder Neckar-Odenwald-Kreis die Siedlungs- und Verkehrsfläche auf Anteilswerte innerhalb einer Bandbreite von 9,8 Prozent bis 10,9 Prozent. In den verdichteten Gebieten, wie dem Rhein-Neckar-Kreis, den Landkreisen Esslingen, Ludwigsburg und Böblingen, liegen dagegen deutlich höhere Anteile von 19,9 Prozent bis 24,9 Prozent vor. In den Stadtkreisen nimmt die Siedlungs- und Verkehrsfläche zwischen 30,4 Prozent (Heidelberg) und 58,2 Prozent (Mannheim) der Flächen ein. Eine Sonderstellung unter den Stadtkreisen kommt Baden-Baden (14,8 Prozent) zu.


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