50 Hektar großer Wildtierpark

Anima Tierwelt erhält Zoogenehmigung – Weg frei für „Hirsch, Dachs, Bär, Wolf und Luchs“

Anima Tierwelt erhält Zoogenehmigung – Weg frei für „Hirsch, Dachs, Bär, Wolf und Luchs“
Die Vertreter der Geschäftsführung der Anima Tierwelt nehmen die Zoogenehmigung von Landrat Frank Scherer entgegen. Foto: Anima Tierwelt

Baden-Baden/Sasbachwalden, 12.04.2018, Bericht: Redaktion Frank Scherer, Landrat des Ortenaukreises, übergab gestern die sogenannte Zoogenehmigung an die Anima Tierwelt in Sasbachwalden.

Auf einem 50 Hektar großen Gelände in Sasbachwalden in unmittelbarer Nähe zum Nationalpark Schwarzwald, sollen zukünftig heimische Wildtierarten wie Hirsch, Dachs, Bär, Wolf und Luchs zu beobachten sein. Die Baden-Badenerin Davina Schmitz, eine der beiden Geschäftsführerinnen des Projektes, und ihr Kollege Eckhard Wiesenthal nahmen die Zoogenehmigung im Landratsamt in Offenburg entgegen. Damit habe die Anima Tierwelt in Sasbachwalden «eine weitere wesentliche Hürde auf dem Weg zur Realisierung genommen», heißt es in einer Erklärung des Unternehmens. Die Zoogenehmigung schaffe die rechtliche Voraussetzung «für nachfolgende Teilschritte, unter anderem für die Waldumwandlungserklärung», so die Verantwortlichen der Anima Tierwelt.

Die Erklärung der Anima Tierwelt im Wortlaut:

Die Zoogenehmigung − ein Blick aus statistischer Sicht

Insgesamt 20 Kilogramm Zoo-Antrag in acht prall gefüllten Ordnern hatten die Anima-Verantwortlichen, Maria Wruck, Davina Schmitz und Eckhard Wiesenthal Anfang Oktober 2017 der Unteren Naturschutzbehörde im Landratsamt Offenburg zur Genehmigung übergeben.
Zu bearbeiten hatten die Behörden:
− 28 Seiten Antragsformulierung
− 25 Seiten ergänzende Detailangaben zu Hygiene, Ernährung und ärztlicher Versorgung der zu haltenden Tiere
− 45 Seiten Nachweise über Sachkunde und Zertifikate des Personals
− Übersichtstabellen zu aktuellen Haltungsnormen und Haltungsplanungen auf der Basis von mindestens 15 Gutachten zur Haltung von Wildtieren in Gehegen. Hierin enthalten sind alle notwendigen Anforderungen, damit die Tiere ihre natürlichen Verhaltensweisen ausleben können. Angefangen bei den Gehegegrößen bis hin zum Sozial-, Komfort- und Ernährungsverhalten.
− Je Ausführung zwei Pläne im DIN-A0-Format mit Lageplan, Flurkartenkataster und Planungsübersicht
− 64 Pläne im Format DIN-A3 mit Gehegeplänen, Detailansichten und Querschnitten der beantragten Gehege
− 67 weitere Pläne im Format DIN-A4 mit Gehegebeispielen und graphischen Entwürfen für attraktive Besuchereinsichten
− 19 Seiten Zoo-Konzept mit 20 Übersichtsplänen der weiteren Bauabschnitte

Die Genehmigung zur Errichtung eines Zoos ist nicht nur ein formeller Antrag für eine Betriebsgenehmigung eines Unternehmens. Bevor im Jahre 1999 die EU-Richtlinie 1999/22/EG in Kraft trat und von den europäischen Mitgliedstaaten in Landesrecht umgesetzt wurde, haben zahlreiche Zooverbände an der Entstehung mitgewirkt. Mit der Zoogenehmigung übernehmen die Antragsteller, die ANIMA Stiftung gGmbH, bzw. deren Geschäftsführung, die persönliche Verantwortung. Die erstreckt sich darauf, alle Tiere im Betrieb bestmöglich zu pflegen. Zudem verpflichten sich die Betreiber damit, den hohen Zielen der Umweltbildung, der Bewahrung seltener und bedrohter Arten und Rassen, dem Schutz von Natur und Biodiversität, der wissenschaftlichen Arbeit und Forschung sowie der Ausbildung von Nachwuchskräften vorbildlich nachzukommen.

Über die Anima Tierwelt

Vor den Toren des Nationalparks Schwarzwald entsteht bei Sasbachwalden auf rund 800 Metern Höhe ein über 50 Hektar großes Gelände, auf dem sich Mensch und Tier in natürlicher Umgebung begegnen. Weitläufige Gehege erlauben, heimische Wildtierarten wie Hirsch, Dachs, Bär, Wolf und Luchs zu beobachten. Ein Schaubauernhof widmet sich Haus und Nutztieren und ihrer Haltung, informiert über Probleme und Alternativen zur gängigen Massentierhaltung und ermöglicht Kontakt zu den vorwiegend alten Haus- und Nutztierrassen. Ziel der Anima Tierwelt ist es, ihre Besucher in engen Kontakt zu Natur und Tieren zu bringen und ihnen zu ermöglichen, sich wieder als Teil der Natur zu verstehen. Die Tierhaltung der Anima Tierwelt orientiert sich an aktuellsten wissenschaftlichen Erkenntnissen und übertrifft gesetzliche Anforderungen an artgerechte Haltung weit. Barrieren zwischen Tier und Mensch werden zugunsten eines unmittelbaren Kontaktes minimiert. Das Angebot der Anima Tierwelt wird durch zwei weitere Einrichtungen ergänzt: Ein Seminarzentrum bietet ein breites Spektrum an Vorträgen und Seminaren zu verschiedensten Themenbereichen an. Das «Ani.motion − Institut für Tiergestützte Therapie» als Teil der «Anima Tierwelt» wird Fachkräfte rund um das Thema tiergestützte Therapie weiterbilden. Die umfangreichen Genehmigungsverfahren zur Realisierung des Projekts Anima Tierwelt laufen seit 2013. Die Bau- und Umbauarbeiten sollen zwei Jahre nach Baubeginn beendet sein.


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