Beschneidung von Mädchen und Frauen

Baden-Badener Soroptimisten machen aufmerksam auf unendliches Leid – Filmvorführung am Welttag gegen Genitalverstümmelung

Baden-Badener Soroptimisten machen aufmerksam auf unendliches Leid – Filmvorführung am Welttag gegen Genitalverstümmelung
Der Dokumentarfilm „InSearch“ wird am 6. Februar 2020 Moviac, dem Kino im Kaiserhof, gezeigt. Foto: Archiv

Baden-Baden, 21.01.2020, Bericht: SI Zusammen mit Moviac, dem Kino im Kaiserhof im Herzen von Baden-Baden, wollen die Soroptimisten am Welttag der weiblichen Genitalverstümmelung aufmerksam machen auf unendliches Leid. Gezeigt wird der Dokumentarfilm «InSearch» der kenianischen Regisseurin Beryl Magoko, der mit dem Prädikat «besonders wertvoll» ausgezeichnet wurde (6. Februar 2020, 19.30 Uhr).

«Die Verstümmelung der Genitalien ist eines der schlimmsten Verbrechen, das Mädchen und jungen Frauen angetan werden kann. In vielen Ländern ist es noch immer eine archaische Tradition, Mädchen zu ‘beschneiden’. Die Folgen sind oft unerträgliche Schmerzen, Infektionen, die nicht selten zur Unfruchtbarkeit führen und eine Traumatisierung, unter der die Frauen ein Leben lang leiden», so Cornelia Geiger-Markowsky, Präsidentin von Soroptimist International Baden-Baden.

All die Aufklärungsarbeit, die Kampagnen und UN-Resolutionen haben den gewünschten Erfolg nicht erbracht. Es ist eine traurige Wahrheit, dass in Ländern wie Ägypten, Dschibuti, Guinea, Sierra Leone, Somalia und Nordsudan noch immer mehr als 90 Prozent der Mädchen und Frauen beschnitten sind.

Mit den Flüchtlings- und Migrationsströmen kommt das Problem zunehmend auch nach Europa. Allein in Deutschland leben inzwischen rund 50.000 Mädchen und Frauen mit verstümmelten Genitalien. Das ergab eine vom Familienministerium vorgestellte empirische Studie. Schätzungen zufolge laufen zwischen 1.500 und 5.800 in Deutschland lebende Mädchen Gefahr, ebenfalls beschnitten zu werden. «Deshalb müssen wir handeln. Mit Aufklärung, Prävention und letztlich auch mit Strafverfolgung», so Cornelia Geiger-Markowsky.

In dem Film, der in Originalfassung mit deutschen Untertiteln vorliegt, spricht eine mutige und entschlossene junge Frau über ihre Erfahrungen bei der weiblichen Genitalverstümmelung und den Wunsch einer rekonstruktiven Operation ihrer Genitalien.

Beryl dachte als junges Mädchen, als sie in einem ländlichen Dorf in Kenia aufwuchs, dass alle Frauen in der Welt «beschnitten» werden, indem sie «Female Genital Mutilation / Cutting» (FGM/C) über sich ergehen lassen müssen. Deshalb ertrug auch sie dieses Initiationsritual – sie wusste nichts über die Folgen von FGM/C.

Viele Jahre später erfährt sie, dass es eine neue Operationsmethode gibt, die verspricht das zurückzugeben, was damals verloren ging. In ihrem autobiografischen Dokumentarfilm erforscht sie das emotionale Dilemma, indem sie mit anderen Frauen spricht, die ähnliche Erfahrungen gemacht haben. Beryl versucht herauszufinden, ob sie sich dieser Operation unterziehen soll - eine zweite Reise ins Unbekannte. «Werde ich nochmals einen furchtbaren Fehler machen?», oder «Bin ich bereit, mich mit meinem Trauma auseinanderzusetzen?» sind die Fragen, die diese authentische und emotionale Suche in das aller Innerste einer jungen Frau führen.

Reservierung unter www.moviac.de,
weitere Informationen unter: clubbadenbaden.soroptimist.de.


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