Festspielhaus-Programm 2023

Festspielhaus Baden-Baden plant große Feier zum 25. Geburtstag – Unterschiedliche Geschichtsschreibung – Ermano Sens-Grosholz versus Ulrich Wendt

Festspielhaus Baden-Baden plant große Feier zum 25. Geburtstag – Unterschiedliche Geschichtsschreibung – Ermano Sens-Grosholz versus Ulrich Wendt
Das Festspielhaus Baden-Baden feiert im nächsten Jahr seinen 25. Geburtstag. Foto: Archiv

Baden-Baden, 21.10.2022, Bericht: Redaktion Das Festspielhaus Baden-Baden feiert im Jahr 2023 «mit sieben hochkarätig besetzten Festivals und vielen weiteren Aufführungen von Oper bis Musical seinen 25. Geburtstag», kündigt Intendant Benedikt Stampa für das Programm des Jahres 2023 an.

«Wir feiern den Festspielhaus-Geburtstag groß und mutig, denn dies waren auch die Gründerväter und -mütter unseres Hauses», wird Benedikt Stampa in einer Erklärung des Festspielhauses zitiert. Ob sich der Festspielhaus-Chef der spannenden Geschichte des Festspielhauses widmet, bleibt abzuwarten. Als Pionier des Festspielhauses gilt der Baden-Badener Mäzen Ermano Sens-Grosholz, der eine Reihe von Veranstaltungen mit Luciano Pavarotti, Placido Domingo und anderen Weltstars aus eigener Tasche finanziert hatte. Auch den Standort am Alten Bahnhof brachte Ermano Sens-Grosholz als erste ins Spiel. Lange Zeit war der damalige Baden-Badener Oberbürgermeister Ulrich Wendt Widersacher von Ermano Sens-Grosholz, bevor er sich dann auch der Idee eines Festspielhauses Baden-Baden anschloss und eine andere Version zur Geschichte des Festspielhauses verbreitete.

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Die Mitteilung des Festspielhauses Baden-Baden im Wortlaut:

Das Festspielhaus Baden-Baden feiert seinen 25. Geburtstag 2023 mit einem internationalen Programm – Orchester aus den USA zu Gast – Neue Verbindungen nach Paris – Zwei neu inszenierte Opern –Eintrittspreise bleiben stabil

Das Festspielhaus Baden-Baden feiert 2023 mit sieben hochkarätig besetzten Festivals und vielen weiteren Aufführungen von Oper bis Musical seinen 25. Geburtstag. Intendant Benedikt Stampa stellte heute (20. Oktober 2022) das Programm des Jahres 2023 vor. «Wir feiern den Festspielhaus-Geburtstag groß und mutig, denn dies waren auch die Gründerväter und -mütter unseres Hauses», sagte Benedikt Stampa. Gleich das erste Festival «Takeover» (3.-5. Februar 2023) ist der Zukunft gewidmet: «Wir forschen intensiv am Festival der Zukunft, um kommenden Generationen früh den Austausch mit den Künstlerinnen und Künstlern von heute und morgen zu ermöglichen», so Benedikt Stampa.

Zehn Jahre Osterfestspiele

Bei den zehnten Osterfestspielen (1.-10. April 2023) mit den Berliner Philharmonikern steht das spätromantische Schaffen von Richard Strauss und Gustav Mahler im Mittelpunkt. Kirill Petrenko, gerade von der Fachzeitschrift Opernwelt zum «Dirigenten des Jahres» gewählt, dirigiert die Strauss-Märchenoper «Die Frau ohne Schatten».

 

«Diese Produktion wird sehr groß dimensioniert und international mit Spannung erwartet», blickt Intendant Benedikt Stampa auf die Neuinszenierung der amerikanischen Regisseurin Lydia Steier, zu der sich schon Publikum aus Asien und den USA angemeldet hat.

Galakonzert mit der MET aus New York

Prominente Orchester hat Intendant Benedikt Stampa für 2023 aus den USA eingeladen. Der Musikdirektor der Metropolitan Opera New York, Yannick Nézet-Séguin leitet in einem Galakonzert zum 25. Geburtstag des Festspielhauses das Met Orchestra am 1. Juli 2023, Solistin ist die amerikanische Mezzosopranistin Joyce DiDonato. Im Mittelpunkt dieses Abends stehen Werke von Hector Berlioz, der im 19. Jahrhundert den modernen Festivalbegriff für die Musik prägte und in Baden-Baden mit Leben erfüllte. Zum festlichen Entree der Sommerfestspiele «La Capitale d‘ Été» tritt die US-Sopranistin Renée Fleming mit dem Met Orchestra in Baden-Baden auf.

Im November 2023 kehrt Yannick Nézet-Séguin mit dem Philadelphia Orchestra zurück. Der Klangkörper, eines der «Big Five»-Orchester der Vereinigten Staaten, feiert in Baden-Baden gemeinsam mit dem russischen Ausnahme-Pianisten Daniil Trifonov den 150. Geburtstag des Komponisten Sergej Rachmaninow.

Beziehungen nach Frankreich stärken

«Im Jubiläumsjahr geht es uns auch um den Ausbau der kulturellen Beziehungen nach Frankreich», sagt Benedikt Stampa. Im Rahmen der Herbstfestspiele «La Grande Gare» entsteht eine Neuinszenierung der Jules Massenet-Oper «Werther» unter der musikalischen Leitung Thomas Hengelbrocks. Das Festspielhaus wird sein Programm auch erstmals direkt in Paris vorstellen, um die traditionsreichen Brücken in die Seine-Metropole zu reaktivieren.

Zu den musikalischen Gratulanten in Baden-Baden gehören 2023 Stars wie Jonas Kaufmann, Sonya Yoncheva, Anna Netrebko und Anne-Sophie Mutter, renommierte Dirigenten wie Christian Thielemann, Andris Nelsons, Antonio Pappano, Daniel Harding und Teodor Currentzis sowie Bayreuth-Debütant Pablo Heras-Casado.

«Cinderella» tanzt vor Weihnachten

Das Weihnachtsprogramm 2023 wird vom Bayerischen Staatsballett mit dem Ballett «Cinderella» eröffnet. Damit knüpft das Festspielhaus an seine langjährige Tradition der Weihnachtsballette an. Im Festival «The World of John Neumeier» werden die Ballette «Dona Nobis Pacem» und «Dornröschen» von John Neumeier zu sehen sein.

Gemeinsam mit Entertainment-Partner BB-Promotion veranstaltet das Festspielhaus Aufführungen der Musical-Klassiker «West Side Story» und «Cats» und holt die neue Show «Berlin, Berlin» in den Schwarzwald.

Partizipation setzt Impulse

Zum Festspielhaus-Jubiläum darf sich das Publikum in der Region auf weitere Überraschungen freuen. In der Reihe «Dinner surprise» kann man einen Platz bei einem Abendessen buchen, bei dem das Festspielhaus für interessante, aber vorher unbekannte Tischnachbarn sorgt. Bei einem Nachbarschaftsfest im Sommer möchte das Festspielhaus regionale Ideengeber miteinander vernetzen, und am 10. Dezember 2023 lädt das größte deutsche Opernhaus zum «Klingenden Familientag».

Das Partizipationsprogramm soll weiter gestärkt werden: «Mit neuen Kooperationspartnern wie dem Cyberforum und Nominierungen bei Zukunftspreisen gehen wir diesen Weg hoch motiviert weiter», sagt Intendant Benedikt Stampa.

Trotz stark steigender Energiekosten für den Spielbetrieb, den die Festspielhaus gGmbH selber trägt – nur das Gebäude ist städtisch – und ebenso wachsender Reisekosten für Künstler erhöht das Festspielhaus Baden-Baden seine Preise nicht: «Wir müssen die Kultur in diesen Zeiten mit allen Mitteln stärken, damit wir sie nicht verlieren», so Intendant Benedikt Stampa.

Im Jubiläumsjahr bietet das Festspielhaus besondere Programm- und Festivalpakete an, mit denen Musikliebhaberinnen und Musikliebhaber gelockt werden. «Wir bieten Weltklasse zu Ticketpreisen ab 20 Euro, und das wollen wir breiter bekannter machen, damit die Festspielhaus-Familie zum Geburtstag wächst und unabhängig vom eigenen Einkommen miteinander feiern kann», so Benedikt Stampa, der weiter erklärt: «Möglich machen dies unsere Stifter, Förderer und Freunde, die dem Haus in den vergangenen beiden Krisenjahren treu zur Seite standen und auch 2023 – im Jubiläumsjahr – großzügig helfen, damit viele Menschen den Geburtstag mit uns feiern.»


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