Veranstaltungseinladung der IPPNW

Kein Frieden in Syrien – Vortrag und Diskussion mit Karin Leukefeld in Baden-Baden

Kein Frieden in Syrien – Vortrag und Diskussion mit Karin Leukefeld in Baden-Baden
Die zerstörte syrische Stadt Palmyra/Tadmor. Foto: Karin Leukefeld

Baden-Baden, 12.10.2019, Bericht: Redaktion Zu einer Veranstaltung zur Lage in Syrien laden die Internationale Ärzte zur Verhütung eines Atomkriegs in sozialer Verantwortung e.V., IPPNW für den 20. Oktober, 10:30 Uhr in den Gemeindesaal der Stiftskirche am Marktplatz 10 ein.

Im Mittelpunkt steht ein Vortrag und eine Diskussion mit Karin Leukefeld, Freie Korrespondentin im Mittleren Osten. Der Eintritt ist nach Angaben der Veranstalter frei.

Die Einladung von der IPPNW im Wortlaut:

Um den Krieg in Syrien ist es ruhig geworden. Fast eine Million syrische Flüchtlinge leben heute in Deutschland und prägen das Bild ihrer Heimat. Doch was geschieht heute in Syrien? Wie leben die rund 18 Millionen Menschen, die geblieben sind? Wie geht es den Rückkehrern? Was geschieht in Idlib? Was haben die syrischen Kurden für Pläne? Ist der Krieg vorbei?

«Was wir jetzt erleben, ist schlimmer als der Krieg», sagt der Bäcker Osman. Die wirtschaftliche Not, der Verfall der syrischen Währung, die Isolation Syriens drohen das Land zu ersticken. Die US-Administration hat ein einseitiges Ölembargo gegen Syrien verhängt, das jeden bestraft, der an Syrien Öl liefert. Gleichzeitig haben US-Soldaten die syrischen Ölfelder östlich des Euphrat besetzt und verhindern, dass Syrien das eigene Öl fördern und verarbeiten kann. Die Europäische Union hat einseitig umfangreiche Wirtschaftssanktionen gegen Syrien verhängt. Sie sollen «das Regime» treffen, verstärken aber nach dem Krieg Not und das Leid aller Syrer. Syrische Unternehmen werden vom Handel mit Europa ausgeschlossen, Unternehmer mit Reiseverboten gestoppt, ihre finanziellen Guthaben eingefroren. Einseitig verhängte wirtschaftliche Strafmaßnahmen und Sanktionen verstoßen gegen das Völkerrecht sagt der UN-Sonderbeauftragte Idriss Jazairy, der die Auswirkungen einseitiger Sanktionen auf die Bevölkerung untersucht.

«Wir könnten das Land wieder aufbauen und den Menschen Arbeit geben, so dass sie ihre Familien ernähren können», sagt ein Unternehmer aus Aleppo. «Europa hindert uns daran. » Nach dem Krieg folgt der Wirtschaftskrieg. Und weil der Weg nach Europa versperrt ist, wendet Syrien sich nach Osten. Die neuen Partner heißen Russland, Iran, Indien und China.

Die Referentin Karin Leukefeld kommt kurz vor der Veranstaltung aus Syrien zurück und wird (bei der Diskussion) auch auf die aktuelle Lage am Persischen Golf, Irak, im Jemen und auf den Konflikt mit Israel eingehen.

Der Vortrag findet am Sonntag, 20. Oktober um 10.30 Uhr im Gemeindesaal der Stiftskirche, Marktplatz 10 in Baden-Baden statt. VeranstalterIn ist die IPPNW-Gruppe Baden-Baden. Der Eintritt ist frei, Spenden sind willkommen.

Zur Person:
Karin Leukefeld, Jahrgang 1954, studierte Ethnologie, Islam- und Politikwissenschaften und ist ausgebildete Buchhändlerin. Tätig in der Organisations- und Öffentlichkeitsarbeit unter anderem beim Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU), Die Grünen (Bundespartei) sowie der Informationsstelle El Salvador. Mitarbeiterin eines Abgeordneten im Deutschen Bundestag (PDS), Auswärtiger Ausschuss, Unterausschuss Menschenrechte und Humanitäre Hilfe. Seit dem Jahr 2000 ist sie als freie Korrespondentin im Mittleren Osten tätig und seit 2010 in Damaskus akkreditiert.

Mehr: leukefeld.net


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