Aus dem Festspielhaus Baden-Baden

Matinee-Konzert im Festspielhaus - Publikum, das genau hinhört und überrascht werden will

Matinee-Konzert im Festspielhaus - Publikum, das genau hinhört und überrascht werden will
Severin van Eckardstein. Foto: Irène Zandel

Baden-Baden, 05.02.2018, Bericht: Festspielhaus Severin von Eckardstein hat ihm eng verbundene Musiker ausgewählt, um gemeinsam mit ihnen am Sonntag, 18. Februar 2018, um 11 Uhr, ein besonders klangvolles Matinee-Konzert im Festspielhaus Baden-Baden zu geben.

Die Kammermusik-Matineen im Festspielhaus Baden-Baden locken regelmäßig ein Publikum heran, das genau hinhört und überrascht werden will. Diese Herausforderung greift das Festspielhaus gerne auf und stellt am Sonntag, den 18. Februar 2018 um 11 Uhr Künstler um den Pianisten Severin von Eckardstein vor − «Severin von Eckardstein & Freunde» −, die auf vermeintlichen Nebenwegen interessante Funde wagen.

Dass die Matinee am 18. Februar also mit einem Klavierquartett von Josef Suk (1874-1935) beginnt, ist somit Programm. Die Musik des Tschechen wird in Deutschland noch viel zu selten aufgeführt. Am ehesten hört man noch die gewaltige Asrael-Sinfonie, ein geniales, höchst originelles Werk, das am ehesten an Gustav Mahler erinnert. Das frühe Klavierquartett von 1891 ist weit mehr als die Talentprobe eines begabten Siebzehnjährigen. Hier begegnet dem Zuhörer ein ausgewachsener Musiker, der sofort über eine eigene Sprache verfügt. Die einst viel bestaunte Examensarbeit ist Suks Lehrer und Vorbild Antonin Dvořák gewidmet.

Tschechisch geht es weiter mit der Sonate für Violine und Klavier des Mähren Leos Janáček. Das 1914 entstandene, höchst leidenschaftliche Werk zählt zu den zentralen Violinsonaten des 20. Jahrhunderts.

Ein Klassiker ist auch das Klavierquintett in Es-Dur von Robert Schumann (1810-1856), mit dem das Konzert abschließt. Das Werk von 1842 zählt zu den bedeutendsten Kammermusikwerken Schumanns und hat die Gattung des Klavierquintetts überhaupt erst begründet.

Zu den Interpreten: Fünf junge namhafte Interpreten rief der deutsche Pianist Severin von Eckardstein zusammen, um gemeinsam zu musizieren. Eckardsteins Markenzeichen sind ebensolche musikalische «Entdeckungen», die der Künstler gern in Osteuropa findet. Severin von Eckardstein ist vielfach ausgezeichnet und gilt als einer der begabtesten Pianisten seiner Generation.

Tianwa Yang ist eine chinesische Geigerin und lebt seit 2013 in Kassel, wo sie seit 2012 als Dozentin an der Musikakademie unterrichtet. Yangs außergewöhnliches Talent wurde sehr früh und eher zufällig in einem musikalischen Kindergarten entdeckt, in das Tianwa Yang nur deshalb kam, weil es verkehrsbedingt am günstigsten lag.

Die Geigerin Franziska Hölscher machte auf sich aufmerksam, als sie 1999 im Alter von 17 Jahren den 1. Preis beim internationalen Rundfunkwettbewerb in Prag erhielt. 2 Jahre später spielte sie bereits mit Martha Argerich zusammen. Mit Beginn der kommenden Spielzeit wird sie -gemeinsam mit ihrem langjährigen Duopartner Severin von Eckardstein- die künstlerische Leitung der Kammermusikreihe "Klangbrücken" im Berliner Konzerthaus übernehmen. Der israelische Bratschist Nimrod Guez ist Stipendiat der American-Israel Foundation und gewann im Jahr 2001 den ersten Preis beim AVIV - Violawettbewerb. 2005 wurde Nimrod Guez 1. Solo-Bratscher beim Leipziger Gewandhausorchester. 2007 wechselte er auf die gleiche Position beim Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks. Und seit 2011 unterrichtet er als Professor für Viola an der Musikhochschule Würzburg.

Danjulo Ishizaka ist Professor für Violoncello an der Hochschule für Musik Carl Maria von Weber in Dresden. Der Sohn deutsch-japanischer Eltern gewann zahlreiche Wettbewerbe, unter anderem den Internationalen Musikwettbewerb der ARD.


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