10 Jahre Museum LA8

Neue Ausstellung „Schein oder Sein“ im Museum LA8 – Der Bürger auf der Bühne des 19. Jahrhunderts

Neue Ausstellung „Schein oder Sein“ im Museum LA8 – Der Bürger auf der Bühne des 19. Jahrhunderts
Die Jubiläumsausstellung "Schein oder Sein. Der Bürger auf der Bühne des 19. Jahrhunderts" im Museum LA8. Foto: Thomas Viering

Baden-Baden, 01.04.2019, Bericht: Museum LA8 Am Freitagabend, den 29. März, eröffnete das Museum für Kunst und Technik des 19. Jahrhunderts die Ausstellung «Schein oder Sein. Der Bürger auf der Bühne des 19. Jahrhunderts».

In Kooperation mit dem Theater Baden-Baden erzählt die Schau, wie seit dem Übergang vom adeligen Hoftheater zum bürgerlichen Stadttheater das Bürgertum immer mehr Elemente des Theatralischen und der Selbstdarstellung in seinen Lebensstil aufnahm.

Oberbürgermeisterin Margret Mergen gratulierte zum 10-jährigen Bestehen des Museums und dankte der Grenke-Stiftung für die «mutige Übernahme des Palais an der Lichtentaler Allee». Zurückblickend lobte Frau Mergen: «Das prominente Gebäude inmitten der Museumsmeile hat sich ganz toll entwickelt. Die letzte Wilhelm Busch-Ausstellung war der Renner!»

Museumsdirektor Matthias Winzen und Theaterintendantin Nicola May eröffneten gemeinsam mit Anneliese Grenke, Kuratoriumsmitglied der Grenke-Stiftung, die Jubiläums-Ausstellung. Anneliese Grenke resümierte: «Matthias Winzen und unser Museum LA8-Team zeigen seit zehn Jahren auf originelle Weise immer wieder, wie viele heutige Themen aus dem 19. Jahrhundert stammen: Eisenbahn, Fotografie, Natur als Erholungsraum, aber auch Kindererziehung, Familie und wo der anspruchsvolle, oft unterschätzte Beruf der Hausfrau eigentlich herkommt.»

Die Grenke-Stiftung sanierte ab Januar 2007 das Anwesen an der Lichtentaler Allee. Nach der aufwändigen Sanierung des historischen Bestands eröffnete sie im April 2009 den Museumsneubau im Inneren des Hofs. Stifter Wolfgang Grenke hob aus Anlass des Jubiläums die Bedeutung der Nachhaltigkeit für die von der Grenke-Stiftung unterstützten Projekte hervor: «Wie in unserem Schachzentrum legen wir auch im Museum LA8 großen Wert auf die Kinder- und Jugendarbeit. Unsere Museumspädagogik wird in Baden-Baden sehr gut angenommen - so wie sich das Museum LA8 als relativ spezielles Ausstellungshaus erstaunlich schnell in der deutschen Museumslandschaft etabliert hat.»

Im Untergeschoß werden während der Ausstellung die Arbeiten der Kinder und Jugendlichen aus zehn Jahren «Kinderzeit» und den museumspädagogischen Workshops in einer eigenen Präsentation gezeigt. Zudem können sich die Besucher des Museums LA8 und des Theaters Baden-Baden bis 8. September 2019 über vergünstigte Kombitickets freuen: Mit dem Museumsticket erhalten sie 20 Prozent Nachlass auf die Theaterkarten. Umgekehrt gilt der ermäßigte Eintritt im Museum bei Vorlage einer Theaterkarte. Ein gemeinsames Veranstaltungsangebot vor allem für Kinder und Jugendliche ab 10 Jahren erlaubt Blicke hinter die Kulissen des Theaters und in den Schauspielberuf, nimmt Interessierte mit zu Führungen in Theater und Museum und zu Proben jugendlicher Darstellenden. Ein Angebot für Schulklassen kann ebenfalls beim Museum LA8 erfragt und gebucht werden. Als Highlight der Kooperation der beiden Kulturinstitutionen wird das LA8 als Festivalzentrum während der 24. Baden-Württembergischen Theatertage vom 24. Mai bis 2. Juni fungieren.

Die Ausstellung «Schein oder Sein» zeigt die Kunst und Technik des eindrucksvollen Auftritts im 19. Jahrhunderts. Die Besucher gehen durch einen Ausstellungsrundgang, der sie vor, auf und hinter die Bühne führt. Zu sehen sind historische Bühnenbilder aus Zuschauersicht. Dann wieder gelangen die Besucher auf eine Bühne, als seien sie selbst die Schauspieler. Oder sie finden sich hinter den Kulissen wieder, wo Geräuschmaschinen und verborgene Spezialeffekte auf ihren dramatischen Einsatz lauern. Die fließenden Übergänge von Zuschauer- und Bühnenraum machen für die Museumsbesucher räumlich erlebbar, wie alltägliches Sein und theatralischer Schein sich seit dem frühen 19. Jahrhundert zunehmend vermischten und es heute noch tun. Die Ausstellung entstand in Zusammenarbeit mit der Kuratorin Dr. Irene Haberland, Bonn. Ein umfangreicher Katalog mit 360 Seiten, Essays und zahlreichen Abbildungen erscheint im Athena Verlag und begleitet die Ausstellung.


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