Aus dem Festspielhaus Baden-Baden

Premiere im Festspielhaus – Gemeinsames Konzert von Yuja Wang und Gautier Capuçon

Premiere im Festspielhaus – Gemeinsames Konzert von Yuja Wang und Gautier Capuçon
Am 19. Januar 2020 spielen Pianistin Yuja Wang und Cellist Gautier Capuçon Werke von Chopin und Franck. Foto: Michael Sharkey

Baden-Baden, 11.01.2020, Bericht: Festspielhaus Als Solisten begeisterten sie das Festspielhaus-Publikum – nun stehen sie erstmals gemeinsam in Baden-Baden auf der Bühne: Am Sonntag, 19. Januar 2020, 17 Uhr spielen Pianistin Yuja Wang und Cellist Gautier Capuçon ausgewählte Werke von Frédéric Chopin und César Franck.

Für ihre spektakulären Konzertkleider, über die von der «Vogue» bis zum «New Yorker» berichtet wird, ist sie ebenso berühmt wie berüchtigt: Die Star-Pianistin Yuja Wang, die 70.000 Follower auf Instagram und 160.000 auf Facebook hat. 1987 wurde sie in Peking als Tochter einer Tänzerin und eines Perkussionisten geboren. Mit 14 zog sie nach Philadelphia, wo sie fünf Jahre lang bei der Klavierlegende Gray Graffman studierte: «Ich lernte genau hinzuschauen und die Intentionen des Komponisten im Notentext zu suchen.» Der entscheidende Karriereschub kam, als die Pianistin 2007 für Martha Argerich einsprang. Seitdem sorgt die schiere Energie ihres Klavierspiels, ihr ungewöhnliches Gespür für Klangfarben und ihre charismatische Bühnenpräsenz weltweit für Begeisterung – vor allem im Live-Konzert: «Konzerte sind so ein Im-Moment-Ding. Sie sind magisch, und sie können nicht festgehalten werden.» An Kammermusik-Abenden liebt sie das gemeinsame Erkunden der Musik: «Ich brauche das, nicht immer allein zu üben. Anstatt mich nur auf mich selbst zu konzentrieren, kann ich mich über Klänge und Phrasierungen austauschen. Und immer lerne ich dabei sehr viel von meinen Partnern.» Im Festspielhaus Baden-Baden gab Yuja Wang 2010 ihr gefeiertes Debüt, in einer Sonntags-Matinee mit Werken von Scarlatti, Beethoven, Debussy und Prokofjew. Nun verspricht ihr Auftritt eine absolute Sternstunde der Kammermusik zu werden. Die Pianistin ist gemeinsam mit ihrem langjährigen musikalischen Partner Gautier Capuçon zu Gast. Der Gründer und Leiter der «Classe d’Excellence de Violoncelle» der Pariser Fondation Louis Vuitton erhält weltweite Anerkennung für seine musikalische Ausdrucksfähigkeit, seine große Virtuosität und die tiefe Klangfülle seines Instruments, das aus der Werkstatt den venezianischen Instrumentenbauers Matteo Goffriller stammt. «Kammermusik», sagt er, «spielte in meinem Leben immer eine große Rolle – auch, weil ich sehr viele neue Werke auf diesem Weg entdeckt habe.»

Im Festspielhaus widmen sich Yuja Wang und Gautier Capuçon am 19. Januar César Francks brillanter Sonate A-Dur, mit der Franck zu seinen Lebzeiten den größten Erfolg hatte. Natürlich erklingt das Werk, das eigentlich für Violine und Klavier geschrieben ist, in der vom Komponisten autorisierten Version für Violoncello und Klavier von Jules Delsart, die sich, von wenigen Eingriffen abgesehen, auf die Transposition der Violinstimme in die tiefere Lage beschränkt. Ebenfalls zu hören: Frédéric Chopins Sonate für Violoncello und Klavier g-Moll op. 65, die zu den bedeutendsten kammermusikalischen Kompositionen des großen Virtuosen zählt. Weiterhin erklingt Chopins Introduction et Polonaise brillante für Violoncello und Klavier C-Dur op. 3, die der Komponist während eines Aufenthalts im Stammsitz des Fürsten Radziwiłł für dessen Tochter schrieb: «Sie ist ein bildhübsches Mädchen von siebzehn Jahren, und es war weiß Gott ein Vergnügen, ihre zarten Finger über die Tasten zu lenken», so Chopin. Dass die Prinzessin in der Tat talentiert gewesen sein muss, ist dem virtuosen Klavierpart deutlich anzuhören. Doch auch das Violoncello wird überaus effektvoll und instrumentengerecht in Szene gesetzt, zumal wenn es in der Polonaise das lyrische zweite Thema vorstellt und in der Coda mit virtuosen Sprüngen und Akkorden aufwartet.

Weitere Informationen und Tickets: www.festspielhaus.de
Persönliche Beratung und Reservierungen: Tel. 07221 / 30 13 101


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