Osterfestspiele 2018

Sir Simon Rattles' großes Lob für Baden-Baden - Festspielhaus „geradezu ideal“ für Wagners Parsifal

Sir Simon Rattles' großes Lob für Baden-Baden - Festspielhaus „geradezu ideal“ für Wagners Parsifal
Sir Simon Rattle und Festspielhaus-Intendant Andreas Mölich-Zebhauser. Foto: Festspielhaus

Baden-Baden, 01.03.2018, Bericht: Festspielhaus Sir Simon Rattle freut sich auf die sechsten Osterfestspiele vom 24. März bis 2. April 2018 der Berliner Philharmoniker in Baden-Baden.

Im Rahmen eines Pressegesprächs beschrieb der Chefdirigent des Festspielhauses als «geradezu ideal», um diese letzte Oper Richard Wagners aufzuführen: «Die Sänger können nahezu ‘sprechen’ und müssen nie forcieren». Außerdem sei es ungewöhnlich, so Rattle, dass ein so großes Haus so intim wirke − all dies seien beste Voraussetzungen.

Das Bühnenweihfestspiel aus dem Jahr 1882 bildet den Mittelpunkt der Osterfestspiele 2018 an der Oos. Dieter Dorn inszeniert das musikdramatische Werk neu, Stephen Gould singt den Parsifal und Ruxandra Donose die Partie der Kundry. Franz-Josef Selig verkörpert Gurnemanz und der britische Bariton Gerald Finley übernimmt die Rolle des Amfortas.

Sir Simon Rattle ist begeistert von der Probenarbeit mit Regisseur Dieter Dorn. «Parsifal» war eine der ersten Opern, die Sir Simon Rattle in einer szenischen Aufführung leitete, schon deshalb steht er diesem Werk besonders nahe. Inhaltlich sieht er im Bühnenweihfestspiel eine ganz besondere Mischung von Philosophien, die es erleichtern, die musikalischen Linien des Werkes besser zu verstehen. Dadurch erhalte man viele Möglichkeiten, eine Perspektive zu dieser Oper einzunehmen. Keine Frage sei es, dass der Umgang mit einer zutiefst dysfunktionalen Gesellschaft thematisiert werde.

Zudem ist «Parsifal» nach Ansicht Sir Simon Rattles musikalisch eine besondere Gelegenheit, die Entwicklung hin zum modernen Orchester zu verstehen: «Man hat das Gefühl, das moderne Orchester wird vor den eigenen Augen erfunden». Angesprochen auf die Geschwindigkeiten der Musik dieser monumentalen Oper, sagte Sir Simon Rattle im Pressegespräch: «Weil auch die Zeit voranschreitet, bevorzuge ich es, dass sich die Musik bewegt. Am Anfang meiner Karriere dachte ich: Langsamkeit bedeutet Tiefe. Heute bin ich da nicht mehr so sicher»“

Insgesamt sieben Mal wird Sir Simon Rattle bei den Osterfestspielen 2018 am Pult stehen. Neben den drei Opernaufführungen kommen Konzerte mit der lettischen Mezzosopranistin Elīna Garanča und zwei Konzerte mit dem polnischen Pianisten Krystian Zimerman hinzu. Am Gründonnerstag, 29. März 2018, leitet Sir Simon Rattle zudem das Bundesjugendorchester bei dessen Auftritt im Rahmen des «Musikfestes» im Festspielhaus Baden-Baden.

«Es fühlt sich nicht nach einem Good-Bye an», sagte Sir Simon Rattle auf seine letzten Osterfestspiele als Chefdirigent der Berliner Philharmoniker angesprochen, «dazu fühle ich mich zu eng mit Baden-Baden verwachsen. » Rattles Lebensmittelpunkt wird trotz seiner Tätigkeit als Chefdirigent des London Symphony Orchestras Berlin bleiben. Dort möchte er sich in Zukunft mehr um seine Familie kümmern. Auch der Oper bleibt Sir Simon Rattle nach eigenem Bekunden erhalten. Allein in Berlin werde er regelmäßig Oper dirigieren.

Doch nun stehen erst einmal die Baden-Badener Osterfestspiele 2018 an. «Es ist für uns eine wundervolle Zeit, die Region hier liegt mir und dem Orchester am Herzen und wir fühlen uns sehr wohl hier. »

Mehr: www.festspielhaus.de


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