Russische Meisterwerke im Festspielhaus Baden-Baden

St. Petersburger Philharmoniker in Baden-Baden - Tschaikowskys populäre Schwanensee-Musik

St. Petersburger Philharmoniker in Baden-Baden - Tschaikowskys populäre Schwanensee-Musik
St. Petersburg Philharmonic Orchestra. Foto: Stas Levshin

Baden-Baden, 10.10.2018, Bericht: Festspielhaus Mit russischen Meisterwerken debütieren die St. Petersburger Philharmoniker im Festspielhaus Baden-Baden, am Flügel ist der Meisterpianist Yefim Bronfman zu erleben.

Im Konzert am19. Oktober 2018, 20 Uhr, präsentieren die St. Petersburger Philharmoniker unter Yuri Temirkanov Auszüge aus Peter Tschaikowskys Schwanensee und Yefim Bronfmann spielt das zweite Klavierkonzert von Sergej Prokowjew.

Ein rein russisches Programm erwartet die Zuhörer am 19. Oktober mit Auszügen aus Tschaikowskys populärer Schwanensee-Musik, Prokofievs geradezu übermenschlich virtuosem zweiten Klavierkonzert und einer Art russischem «Parsifal»: Musik aus der Oper «Die Legende von der unsichtbaren Stadt Kitesch und der Jungfrau Fewronia» von Nikolai Rimsky-Korsakov. Es spielen die St. Petersburger Philharmoniker unter Yuri Temirkanov. Solist ist der Klaviervirtuose Yefim Bronfman.

Mit Ausschnitten aus Rimsky-Korsakovs Orchestersuite nach der Oper «Legende von der unsichtbaren Stadt Kitesch» beginnt das Konzert. Die 1907 uraufgeführte Oper mit stark orthodox-religiösen Bezügendurfte in der Sowjetunion nur stark bearbeitet gespielt werden. Seit der politischen Wende wird die viereinhalb Stunden dauernde Oper wieder im Original gegeben und erfährt auch im Westen eine Wiederentdeckung. Die im Konzert erklingenden Auszüge präsentieren reizvolle russische Melodien in einer farbenreichen Instrumentierung, wie sie für den Orchesterzauberer Rimsky-Korsakov charakteristisch ist.

Das zweite Klavierkonzert von Sergej Prokofjew wurde 1913 vollendet, eine Neuinstrumentation erfolgte 1923. Es beginnt ebenso lyrisch wie das eng verwandte erste Violinkonzert. Dennoch sollte man sich von diesem Beginn nicht täuschen lassen: Das Werk gilt als eines der am schwierigsten zu spielenden Klavierkonzerte überhaupt. Nur wenige Pianisten wagen es, die Musik live aufzuführen − eine Musik, die ihrem Schöpfer besonders am Herzen lag.

Dass «Schwanensee» von Peter Tschaikowsky eines Tages zu den beliebtesten Balletten des Repertoires zählen würde, war erstmal nicht vorauszusehen: Das Werk floppte bei der Uraufführung 1877. Erst nach dem Tod ihres Schöpfers begann der unvorstellbare Siegeszug des Balletts. Auch eine Ballett-Suite ist populär geworden. Der Dirigent des Abends hat für das Konzert jedoch eine eigene, ausführliche Reihenfolge der musikalischen Nummern zusammengestellt.

Der im der ehemaligen Sowjetunion liegenden Taschkent geborene Klaviervirtuose Yefim Bronfman durchlief die strenge russische Pianistenschule. Nachdem der Künstler mit 14 Jahren nach Israel emigrierte, setzte er seine Studien in den USA bei Rudolf Serkin und Leon Fleisher fort. Seit vielen Jahren gilt der Künstler als einer der besten Pianisten der Welt.

Yuri Temirkanov ist seit 1988 Künstlerischer Direktor und Chefdirigent der St. Petersburger Philharmoniker. Nach dem Gewinn des nationalen sowjetischen Dirigentenwettbewerbs im Jahr 1966 gelang dem Künstler eine glanzvolle Karriere, die ihn auch an die Pulte der Berliner Philharmoniker, der Wiener Philharmoniker, der Staatskapelle Dresden, des London Philharmonic, des London Symphony, des Royal Concertgebouw Orchestra und des Orchesters der Mailänder Scala führte.

Die Wurzeln der St. Petersburger Philharmoniker führen in das Jahr 1882. Damals wurde ein Chor für den Hof des russischen Zaren Alexander III. gegründet, der 1897 zum «Symphonischen Hoforchester» umgewandelt wurde. Mit der Rückbenennung Leningrads in Sankt Petersburg im Jahr 1991 wurden auch die «Leningrader Philharmoniker» wieder zu den «Sankt Petersburger Philharmonikern».

Weitere Informationen und Tickets: www.festspielhaus.de. Persönliche Beratung und Reservierungen: Telefon 07221 / 30 13 101


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