Die musikalischen Zusammenhänge der Wiener Klassik

Stargeiger Daniel Hope und Zürcher Kammerorchester im Festspielhaus Baden-Baden – Pleyels „Sinfonia concertante“, Kompositionen von Gluck, Haydn und Mozart

Stargeiger Daniel Hope und Zürcher Kammerorchester im Festspielhaus Baden-Baden – Pleyels „Sinfonia concertante“, Kompositionen von Gluck, Haydn und Mozart
Stargeiger Daniel Hope. Foto: Nicolas Zonvi

Baden-Baden, 05.03.2019, Bericht: Festspielhaus Daniel Hope und das Zürcher Kammerorchester versetzen ihre Zuhörerinnen und Zuhörer am Sonntag, 10. März 2019, 17 Uhr rund drei Jahrhunderte zurück. Die musikalische Entwicklung um die Wiener Klassik ist Leitfaden des Konzerts, das neben Pleyels «Sinfonia concertante» Kompositionen von Gluck, Haydn und Mozart enthält.

Der britische Star-Geiger Daniel Hope kommt gern ins Festspielhaus Baden-Baden und greift in dem Konzert am 10. März die die musikalischen Zusammenhänge der Wiener Klassik auf. Zuletzt war er mit Edgar Elgars Violinkonzert bei den Herbstfestspielen 2017 zu Gast an der Oos.

Der Schüler des berühmten Geigen Pädagogen Zakhar Bron trat auch in allen anderen bedeutenden Konzertsälen auf – von der Carnegie Hall bis zum Amsterdamer Concertgebouw. Der Geiger ist bei den renommiertesten Festivals zu Gast, in Salzburg, Schleswig-Holstein, in Luzern, bei den BBC Proms, in der Hollywood Bowl und in Tanglewood zu Gast gewesen. Kent Nagano, Kurt Nasur, Christian Thielemann und weitere große Dirigenten haben mit ihm zusammengearbeitet. Sein Engagement für zeitgenössische Musik brachte Daniel Hope in engen Kontakt zu Alfred Schnittke, Toru Takemitsu, Mark-Anthony Turnage und György Kurtág. Seit der Saison 2018/19 musikalischer Leiter des New Century Chamber Orchestra in San Francisco.

Mit dem Zürcher Kammerorchester verbindet ihn eine lebenslange Freundschaft, bereits als Kind erlebte er das Orchester beim Kammermusikfestival in Gstaad, das dort als jahrelanges «Ensemble in Residence» zu Gast war. Seit der Saison 2016/17 zeichnet Daniel Hope für die musikalische Leitung des Zürcher Kammerorchesters verantwortlich. Das Zürcher Kammerorchester, 1945 gegründet, kann zu den führenden Kammerorchestern der Welt gezählt werden. Das mehrfach ausgezeichnete Orchester ist regelmäßig bei internationalen Festivals eingeladen und bereist auf seinen Konzerttourneen Europa, die USA, Asien und Südafrika.

Christoph Willibald Glucks «Tanz der Furien» aus der Oper «Orfeo ed Euridice» gibt am 10. März die furiose Eröffnung des Konzerts und ist das älteste Werk im Programm. Die vorklassische, 1762 komponierte, Oper ist eines der beliebtesten Werke Glucks. Gluck wurde mit dieser Oper zum Revolutionär: Während zuvor Rezitative, Arien, Chöre und Tanzeinlagen lose aneinandergereiht wurden, verbindet Gluck diese zu einer einzigen Handlung. Damit ist «Orfeo ed Euridice» die erste der sogenannten Reformopern, die das Ziel einer vereinfachten Schönheit verfolgen. Der «Tanz der Furien» ist neben dem «Reigen der seligen Geister» und der Arie «Che faro senza Euridice» eines der bekanntesten Stücke aus der Reformoper.

Joseph Haydns Violinkonzert in G-Dur ist eines seiner vier Violinkonzerte und kann in seinem Stil mit seinen «Divertimenti» verglichen werden, die sich vor allem durch einen unterhaltenden, tanzartigen Charakter auszeichnen. Gesanglichkeit anstatt hochvirtuoser Verkünstelungen steht im Vordergrund. Der erste Satz des klassisch dreisätzigen Konzerts beginnt im Allegro und einem graziösen, auf G-Dur basierendem Hauptthema. Dem zweiten, getragenen Satz in C-Dur, folgt ein schwungvoller Endsatz.

Der Lieblingsschüler Haydns, Ignaz Joseph Pleyel, brachte die «Sinfonia concertante für Violine, Viola und Orchester in B-Dur» am 6. März 1791 in Paris zur Uraufführung. Die konzertante Sinfonie – eine «Verschmelzung» zwischen Sinfonie und Konzert für mehrere Soloinstrumente – erfreute sich gleich außerordentlicher Beliebtheit und schon zu Lebzeiten war Pleyel ein sehr populärer Komponist.

Wolfgang Amadeus Mozarts Adagio für Violine und Orchester E-Dur, KV 261 soll er für den Salzburger Geiger Antonio Brunetti geschrieben haben. Dieser hatte den langsamen zweiten Satz des von Mozarts zweitem Violinkonzerts beklagt und als «zu studirt» erklärte.

Das Finale des Abends im Festspielhaus bildet das dritte Violinkonzert von Wolfgang Amadeus Mozart, das dieser mit gerade einmal 19 Jahren schrieb. Wie viele Menschen kommen der Solist des Abends Daniel Hope und der Mozart-Biograph Alfred Einstein regelrecht ins Schwärmen, wenn das dritte Violinkonzert Mozarts zur Sprache kommt: Hope beschreibt das Werk als «Offenbarung» und letzterer bezeichnet die Entstehung dieses Konzerts als «Wunder in Mozarts Schaffen».

Mit seinem Programm am 10. März 2019 beleuchtet Daniel Hope im Festspielhaus Baden-Baden eindrucksvoll verschiedene Facetten dieser glanzvollen, unser heutiges Verständnis von klassischer Musik prägenden, Epoche der Wiener Klassik. Weitere Informationen und Tickets: www.festspielhaus.de. Persönliche Beratung und Reservierungen: Telefon 07221 / 30 13 101.


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