Aus dem Festspielhaus Baden-Baden

Teamarbeit bei Osterfestspiele Baden-Baden – Gemeinschaftsprojekt von Berliner Philharmoniker, Festspielhaus und Theater Baden-Baden

Teamarbeit bei Osterfestspiele Baden-Baden – Gemeinschaftsprojekt von Berliner Philharmoniker, Festspielhaus und Theater Baden-Baden
Probenauftakt auf der Probebühne des Theaters Baden-Baden. Foto: Festspielhaus

Baden-Baden, 22.02.2020, Bericht: Festspielhaus Die zweite Oper der Baden-Badener Osterfestspiele 2020 wird im Theater Baden-Baden von Eva-Maria Höckmayr inszeniert und von Michael Hasel, Flötist der Berliner Philharmoniker, musikalisch geleitet.

Karl Amadeus Hartmanns «Des Simplicius Simplicissimus Jugend» entsteht als Gemeinschaftsprojekt der Berliner Philharmoniker, des Festspielhauses Baden-Baden und des Theaters Baden-Baden. Für Festspielhaus-Intendant Benedikt Stampa ist der ‚Simplicius‘ eine der Hauptattraktivitäten der Osterfestspiele. „Die Oper passt in ihrer geschichtlichen, geografischen Nachbarschaft und der inhaltlichen Nachbarschaft zu Fidelio mit den europäischen Themen von Freiheit und Umbruch hervorragend in das nachbarschaftlich-freundschaftlich verbundene Theater Baden-Baden. Für Nicola May, die Intendantin des Theaters, hat die Zusammenarbeit auch einen Nachhaltigkeitsaspekt: «Die großartigen Projekte, die mit den Berliner Philharmonikern entstehen, sind durch die Repertoirevorstellungen auch über die Osterfestspiele noch zu erleben und bieten die Möglichkeit im Theater Baden-Baden faszinierende Opernkunst zu erleben.»

In Renchen, weniger als einen Tagesritt von Baden-Baden entfernt, schrieb der Barockdichter Johann Jacob Christoph von Grimmelshausen einen der wichtigsten Romane seiner Epoche: «Simplicius Simplicissimus». Die Abenteuer des Titelhelden aus der Zeit des 30-jährigen Krieges dienten Karl Amadeus Hartmann schon in den frühen 1930er Jahren als Vorlage für seine Oper über eine neue, dunkle Menschheits-Epoche, deren Vorboten den Künstler in Angst und Schrecken versetzten. Als der Komponist die Partitur nach der Nazi-Diktatur nicht mehr verstecken musste, wurde das Werk von Karl Amadeus Hartmann 1948 erstmals szenisch aufgeführt. Zu den Osterfestspielen mit den Berliner Philharmonikern wird die Oper nun neu von Eva-Maria Höckmayr inszeniert. Für die Regisseurin ist das Werk «ein großes Geschenk: Selten gibt es eine politische Stoffvorlage in einer derartigen Reinform. Die Oper ist eine zeitlose Parabel einer Umbruchszeit, die Schrecknisse des 30-jährigen Krieges aufgreifend, in den 1930er Jahren komponiert und dabei das Trauma des ersten aufarbeitend, die Grausamkeiten des zweiten Weltkrieges vorausahnend. Damit ist sie in den heutigen Zeiten der Umbrüche und Unsicherheiten brandaktuell und zeitlos mahnend.»

Das Orchester setzt sich aus Mitgliedern der Berliner Philharmoniker sowie Stipendiatinnnen und Stipendiaten der Karajan-Akademie zusammen. Ein regionaler Projektchor mit elf Stimmen ist ebenso mit dabei. Nach den Osterfestspielen werden junge Instrumentalisten aus der Region im Orchestergraben des Theaters Baden-Baden sitzen – dann dirigiert Clemens Jüngling die Aufführungen. Das Solisten-Ensemble vereint erfahrene Opern-Solistinnen und –Solisten sowie junge Talente.

Die T. v. Zastrow-Foundation ermöglicht begleitend ein Jugend- und Schulprojekt, im dem sich Mittel- und Oberstufenschüler aus sieben Schulen der Region mit dem Werk im Besonderen, aber auch mit der Produktion einer Oper im Allgemeinen befassen. Konkret sind das die Heimschule Lender, das Ludwig-Wilhelm-Gymnasium Rastatt, die Klosterschule Hl-Grab, zwei Klassen des Gymnasiums Achern, die Realschule Sinzheim, die Waldorfschule Offenburg und das Grimmelshausen-Gymnasium.

Weitere Informationen und Tickets: www.festspielhaus.de Persönliche Beratung und Reservierungen: Telefon 07221 / 30 13 101

DES SIMPLICIUS SIMPLICISSIMUS JUGEND

Bilder einer Entwicklung aus dem deutschen Schicksal nach H. J. Chr. Grimmelshausen
Urfassung 1934-36
Osterfestspiele Premiere: 05.04.2020

Musikalische Leitung: Michael Hasel
Inszenierung: Eva-Maria Höckmayr
Ausstattung: Ralph Zeger
Choreinstudierung: Anja Schlenker-Rapke

Musikalische Assistenz: Clemens Jüngling
Regieassistenz: Melanie Schulze
Kostümassistenz: Hannah Sundhauser
Korrepetition: Ales Vitek, Anu Rautakoski
Inspizient Bühne: Geraldine Navarro

Simplicius Simplicissimus / Sopran: Marie Smolka
Einsiedel, Gouverneur / Tenor: Michael Heim
Feldwebel / Bauer Bass: Timo Hannig
Hauptmann / Bariton: Lorenzo de Cunzo
Landsknecht / Bariton: Johannes Fritsche
Sprecher: Oliver Jacobs

Chor der Landsknechte: Alexander Neuwirth, Ernst Rapcke, Christoph Lüdke, Stefan Tiede, Oliver Butz, Nico Wöhrle

Chor der Bauern: Alexander Neuwirth, Ernst Rapcke, Christoph Lüdke, Stefan Tiede, Oliver Butz, Nico Wöhrle, Hannelie Grabe, Isabelle Falk, Lisa Schwarz, Christine Buchthal, Heide Eisinger, Sybille Löw

Orchester: Mitglieder der Berliner Philharmoniker Hande Küden (1. Violine), Philipp Bohnen (2. Violine), Martin van der Nahmer (Viola), Knut Weber (Violoncello), Martin Heinze (Kontrabaß), Egor Egorkin (Flöte), Manfred Preis (Klarinette), Václav Vonášek (Fagott), Lorenz Jamsky * (Trompete), Piedro Olite Hernando* (Posaune), Raphael Haeger (Schlagzeug), Simon Rössler (Schlagzeug), Franz, Schindlbeck (Schlagzeug), Jan Schlichte (Schlagzeug), Marie-Pierre Langlamet (Harfe) * Akademisten

Daten zur Produktion: Probenbeginn 19.2.2020, Probebühne II, Theater Baden-Baden

Weitere Aufführungen zu Ostern: 9.4.2020 / 11.4.2020

Weitere Aufführungen im Theater Baden-Baden nach den Festspielen: 17.4.2020/ 25.4.2020/ 26.4.2020/ 9.5.2020/10.5.2020/13.5.2020


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