Aus dem Rathaus Baden-Baden

Weltstars in Steinbach - Berliner Philharmoniker überraschten mit Kofferkonzert in „Lila Villa“

Weltstars in Steinbach - Berliner Philharmoniker überraschten mit Kofferkonzert in „Lila Villa“
Ein voller Erfolg war das Kofferkonzert der Berliner Philharmoniker im Jugendtreff Rebland. Foto: Stadt Baden-Baden

Baden-Baden, 29.03.2018, Bericht: Rathaus Groß war die Erwartung der rund 30 Kinder und Jugendlichen im Alter von sieben bis 21 Jahren im Jugendtreff Rebland. Sie wussten nur, dass Musiker kommen, die zu den Weltbesten gehören.

Die Spekulationen schossen ins Kraut. Kommt vielleicht Eminem mit Musikern oder Kontra K.? Es wurde fleißig im Internet gesucht, wer sich derzeit in der Nähe von Baden-Baden aufhält. Noch größer war das Erstaunen, als sechs Musiker mit Geigen, Bratschen und Kontrabass in den Treff einliefen. Dabei handelte es sich um zwei Musiker der Berliner Philharmoniker und vier Musiker des Bundesjugendorchesters, die die «Lila Villa» besuchten, um ein Überraschungskonzert zu geben.

Im Rahmen der Osterfestspiele im Festspielhaus, bieten die Berliner Philharmoniker immer wieder sogenannte «Kofferkonzerte» an, also kammermusikalische Exkursionen der Berliner Philharmoniker zu verschiedenen sozialen Einrichtungen. So sollen die musikalischen Aktivitäten des Orchesters auch denjenigen zugänglich gemacht werden, die keine Konzerte im Festspielhaus besuchen. Dazu möchten sie Musik jenseits der Mauern des Konzertsaals an unterschiedlichen Spielstätten wie etwa in Seniorenheimen, Krankenhäusern, Schulen und Kindergärten präsentieren, um durch musikalische Begegnungen auf verschiedenen Ebenen Verbindungen zu schaffen.

Nachdem Annegret Rehse, Projektmanagerin bei den Berliner Philharmonikern, die Musiker vorgestellt hatte, legten diese gleich los und zeigten ihr Können. Zu hören waren zwei Sätze aus Tschaikoskys «Souvenir de Florence». «Dass die Musik ihre Wirkung nicht verfehlte, merkte man schon daran, dass die jungen Besucher während des Konzerts so still waren wie noch nie», berichtet Treffleiter Michael Braun. «Einige kamen schon alleine durchs Zuschauen ins Schwitzen und konnten hautnah sehen, was für eine starke Leistung die Musiker zeigten.»

In den Pausen standen die Philharmoniker den Besuchern Die Musikerinnen standen in den Pausen den Gästen dann Rede und Antwort, stellten aber auch selbst Fragen. So wurden etwa die Unterschiede der Instrumente erklärt, erzählt in welchem Alter die Musiker angefangen haben, ihre Instrumente zu spielen, aber auch, wie man die Instrumente spielen kann, an welchen Orten schon Auftritte stattfanden, wie lange sie täglich üben müssen und noch vieles mehr. «Mit ihrer lockeren und sehr netten Art konnten die Musiker schnell die Herzen der Kinder und Jugendlichen erobern, und alle waren sich einig, dass es ein gelungener und schöner Nachmittag war», zieht Michael Braun ein durchweg positives Fazit. Einige Gäste überlegten es sich danach sogar, mal ein richtiges Konzert mit allen 180 Musikern zu besuchen. Ein Besucher brachte es nach dem Konzert dann auch für sich auf den Punkt: «Stell Dir vor, der Musiker wird in einem Interview gefragt, wo er denn in letzter Zeit gespielt hat, und der sagt dann Tokio, Peking, New York, Barcelona − und Steinbach. Schon geil, oder?»


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