Aus dem Rathaus Baden-Baden
Auch in Baden-Baden wütet der Knöterich – Japanischer Staudenknöterich breitet sich weiter aus

Baden-Baden, 08.07.2021, Bericht: Rathaus Der Japanische Staudenknöterich breitet sich nicht nur in der hiesigen Region, sondern in ganz Deutschland stark und unkontrolliert aus. Auch die Stadt Baden-Baden kann davon ein Lied singen. Die Pflanze wuchert an vielen Stellen im Stadtwald, entlang von Wegen, Bächen und Straßen sowie beispielsweise auch im Obstgut Leisberg.
Elke Gladitsch, Leiterin des städtischen Sachgebiets Naturschutz, sowie Johannes Ebert, beim städtischen Fachgebiet Forst und Natur zuständig für den Bereich Ökologie, geben Informationen und auch Tipps, wie mit der Pflanze auch auf Privatgrundstücken umgegangen werden sollte.
«Im Stadtkreis Baden-Baden tritt der Japanische Staudenknöterich vor allem an Bachläufen und Wegrändern auf und nimmt hier langsam, aber kontinuierlich zu. Entlang der Oos hat sich ein fast durchgehender Knöterich-Bestand ausgebildet», berichtet Ebert. Der Japanische Staudenknöterich stammt aus dem asiatischen Raum und kam ab 1825 als Zierpflanze nach Europa. Er wurde vor allem im Bereich kurörtlicher Anlagen gepflanzt. Die Pflanze vermehrt sich meist über horizontale Rhizome, sogenannte Kriechsprossen im Boden.
«Der Staudenknöterich ist vor allem an Bachläufen problematisch», erklärt Ebert weiter. «Hier breitet er sich massiv aus, da seine Stängelabschnitte mit dem Wasser wegdriften und am Ufer dann Wurzeln schlagen können. Aufgrund der starken Ausbreitung und großen Blattmassen werden die heimischen Pflanzen verdrängt und es verschwinden wichtige Lebensräume für viele Insekten. Der Knöterich ist, wenn er sich einmal an einem Standort etabliert hat, kaum mehr zu verdrängen. Es ist daher vorrangig, auf neu angelegten Flächen die Ausbildung neuer Bestände zu verhindern. Rechtzeitige und regelmäßige Kontrolle und Ausreißen oder Ausgraben neuer Sprossen sind hier wichtig. Möglich ist auch eine dichte Bepflanzung mit Weidenruten, die den lichtbedürftigen Knöterich durch Beschattung zurückhalten.»
«Auch auf Privatgrundstücken macht folgende Vorgehensweise Sinn, um den Staudenknöterich einzudämmen», betont Elke Gladitsch: «Die Bestände sollten vier bis sieben Mal im Jahr gemäht werden. Dabei ist darauf zu achten, dass keine Stängel- oder Wurzelstücke verfrachtet werden, da diese neu austreiben. Deshalb muss auch das Mähwerkzeug anschließend sehr gut gereinigt werden. Zudem muss die Entsorgung des Japanischen Staudenknöterichs über die städtische Grünschnittanlage nach vorheriger Anmeldung erfolgen, da das Material gesondert gelagert und dann über die Bioabfallaufbereitung thermisch behandelt wird. Im Falle von Erdarbeiten im Bereich solcher Pflanzenbestände bedarf es auch insoweit einer gesonderten Entsorgung.»
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