Aus dem Landratsamt Rastatt

Außer Corona-Gefahren gibt es noch etwas – PFC-Warnung bei Gartenbewässerung – Am besten mit Trink- oder Regenwasser

Außer Corona-Gefahren gibt es noch etwas – PFC-Warnung bei Gartenbewässerung – Am besten mit Trink- oder Regenwasser
In PFC-belasteten Gebieten sollen Gärten am besten mit Trink- oder Regenwasser bewässert werden. Foto: Archiv

Baden-Baden, 31.03.2020, Bericht: Redaktion Außer der Corona-Krise geraten andere Krisen in den Hintergrund, die unsere Gesundheit in Teilen des Landkreises Rastatt und Baden-Baden für lange Zeit bedrohen können.

Zur nun bald anstehenden Gartenbewässerung geben die Behörden nun einige Hinweise, um zu verhindern, dass bei der Bewässerung von Pflanzen im Garten per- und polyfluorierte Chemikalien in der Pflanze anreichern. In PFC-belasteten Gebieten sollen Gärten am besten mit Trink- oder Regenwasser bewässert werden.

Die Mitteilung aus dem Landratsamt Rastatt im Wortlaut:

Gartenbewässerung in PFC-belasteten Gebieten am besten mit Trink- oder Regenwasser

Zum Frühlingsanfang geben das Landratsamt Rastatt und die Stadt Baden-Baden wichtige Hinweise zur Gartenbewässerung. Dies betrifft insbesondere die Gebiete in der mittelbadischen Region, in denen per- und polyfluorierte Chemikalien, PFC, in landwirtschaftlich genutzten Böden und im Grundwasser nachgewiesen wurden.

Bei der Bewässerung von Pflanzen mit PFC-belastetem Grundwasser können sich diese Substanzen in der Pflanze anreichern. Zur Prognose von Schadstofffahnen im Grundwasser wurde durch die Landesanstalt für Umweltschutz Baden-Württemberg (LUBW) ein Grundwassermodell entwickelt, das der Öffentlichkeit zur Verfügung steht.

Mithilfe des Modells wurden Gemeinden und Ortsteile identifiziert, in denen das Grundwasser möglicherweise eine PFC-Belastung aufweist. Darunter fallen im Bereich der Stadt Rastatt die Münchfeldsiedlung, Niederbühl, Förch und Rauental. Im südlichen Landkreis sind Hügelsheim, die Bühler Stadtteile Balzhofen und Weitenung, in Rheinmünster Söllingen und der westliche Teil von Schwarzach sowie die Sinzheimer Ortsteile Halberstung, Müllhofen und Schiftung betroffen.

Auf Grund der Datenlage und dem Vorliegen von vereinzelt erhöhten Werten in Grundwasserproben gilt in diesen Gebieten die Empfehlung, auf die Bewässerung der Gartenanlagen mit Grundwasser zu verzichten. Stattdessen sollte Trinkwasser oder Regenwasser dafür genutzt werden.

Das Grundwassermodell der LUBW wird in regelmäßigen Abständen aktualisiert. Neue Boden– und Wasseruntersuchungen fließen dabei genauso in die Prognose mit ein, wie neue Erkenntnisse aus der Forschung. Sobald sich aus den Messwerten oder dem Modell eine Neubewertung der Situation ergibt, werden die jeweiligen Gemeinden informiert und die Nutzungsempfehlung gegebenenfalls aufgehoben.

Es ist möglich, das eigene Brunnenwasser auf PFC untersuchen zu lassen. Die PFC-Geschäftsstelle im Landratsamt Rastatt und das Fachgebiet Umwelt und Arbeitsschutz der Stadt Baden-Baden geben dazu gerne Auskunft über geeignete Labore sowie den erforderlichen Analyseumfang.

Die Analyse des eigenen Brunnenwassers ist allerdings mit Kosten verbunden. Das Ergebnis ist nur über einen begrenzten Zeitraum aussagekräftig, weil sich die Konzentrationen der PFC im Grundwasser über die Jahre verändern.

Die Bewässerung des Gartens über mehrere Jahre mit Trinkwasser ist in der Regel günstiger als eine einmalige Wasseranalyse auf PFC.

Mehr: www.landkreis-rastatt.de und www.lubw.baden-wuerttemberg.de.


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