Aus dem Rathaus Baden-Baden

MLG-Schüler und die Sozialkritik – „Bedeutung von Armut in einer reichen Gesellschaft“

MLG-Schüler und die Sozialkritik – „Bedeutung von Armut in einer reichen Gesellschaft“
Adelhaid Blaich und Sophia Guidi-Dommann (von links) klärten die Schüler des MLG über das Leben in Armut auf. Foto: MLG

Baden-Baden, 07.02.2020, Bericht: Rathaus Im Nachgang zu der im Oktober 2019 stattgefundenen Aktionswoche des Landes Baden-Württemberg unter dem Titel «Armut bedroht alle. Teilhaben // Teilsein.

Bildung, Arbeit, Wohnen sind Menschenrechte! » besuchten die Sozialpädagoginnen Adelheid Blaich und Sophia Guidi-Dollmann, beide vom Diakonischen Werk des Evangelischen Kirchenbezirks Baden-Baden und Rastatt, die 9. Klassen des Markgraf-Ludwig-Gymnasiums (MLG) und informierten über die «Lebenswirklichkeit von Menschen in Armut». Beispiele aus der täglichen Arbeit der Pädagoginnen zeigten den Schülern, wie schnell und unverschuldet die Armutsfalle manchmal zuschnappen kann, etwa durch Krankheit oder Arbeitslosigkeit. Auch ging es darum, was es heißen kann, von Hartz-IV-Geld zu leben, wie diakonische beziehungsweise caritative Hilfe aussieht und dass die Hürden der Sozialhilfe manchmal auch recht hoch sein können. Besonders die Bedeutung von Armut in einer reichen Gesellschaft wie der unseren wurde im Schulprojekt thematisiert. Mit Impulsen und Erfahrungen aus der Praxis hieß es für die Schüler dann, sich mit dem gesellschaftlichen Thema «Leben am Existenzminimum» auseinanderzusetzen. Auch Vorurteile gegen Hartz-IV-Empfänger kamen zur Sprache. So erfuhren die interessierten Neuntklässler etwa, dass jeder vierte Hartz-IV-Empfänger eigentlich erwerbstätig ist und das alleinerziehende Mütter oder Väter besonders armutsgefährdet sind. Es wurde einmal mehr deutlich, wie weit weg man selbst in der Regel von solchen Formen der Armut ist und allen Grund hat, dafür dankbar zu sein. Ebenso vermittelte das Projekt den Schülern, dass es gut ist, «sensibel zu sein für Nöte, die es in der Kurstadt genauso wie in der Umgebung gibt».


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