Aus dem Rathaus Baden-Baden

Rathaus warnt vor Vermehrung von Mäusen und Ratten - Tauben füttern verboten

Rathaus warnt vor Vermehrung von Mäusen und Ratten - Tauben füttern verboten
Weder das direkte Füttern noch das Auslegen von Futter ist erlaubt. Foto: goodnews4-Archiv

Baden-Baden, 22.03.2018, Bericht: Rathaus Die städtische Veterinärbehörde empfiehlt Tauben nicht zu füttern. Den Tauben gehe es besser, wenn sie kein Futter aus Menschenhand erhalten, schreibt die Stadtpressestelle.

Baden-Baden hat das Füttern von Tauben in einer Polizeiverordnung klar geregelt: Weder das direkte Füttern noch das Auslegen von Futter ist erlaubt. Wer dies trotzdem tut, begeht eine Ordnungswidrigkeit.

Die Gründe für das Fütterungsverbot liegen auf der Hand: Ohne Reduzierung des unkontrollierten Nahrungsangebotes lässt sich das Ziel eines dauerhaft reduzierten, gesunden Taubenbestandes langfristig nicht erreichen. Insbesondere im Innenstadtbereich ist deshalb das Fütterungsverbot angebracht. Das den Stadttauben von Passanten angebotene Futter beinhaltet häufig einen hohen Anteil von einseitigen Bestandteilen, wie Backwaren, Süßwaren oder Gewürztes. Dies alles bringt die Gefahr einer Fehlernährung mit sich.

Die Vögel benötigten abwechslungsreiche Nahrung, um alle notwendigen Nährstoffe zu bekommen. Die von Menschenhand angebotene einseitige Kost macht die Tauben anfällig für Krankheiten und Parasiten. Zusätzlich fördert das Taubenfüttern die unkontrollierte Vermehrung von Schädlingen wie Mäusen und Ratten.

Spezielle Hygieneprobleme können lokal durchaus vorhanden sein, insbesondere wenn größere Ansammlungen von Tauben in unmittelbarer Nähe zu Wohnräumen brüten, so beispielsweise in Dachstühlen. Feder- und Kotstaub können zudem Allergien auslösen oder verstärken. Darüber hinaus können Tauben Träger von Salmonellen sein, die sie mit dem Kot ausscheiden. Für eine Gesundheitsgefährdung von Personen ist in der Regel ein enger Kontakt zu den Tieren, meist in geschlossenen Räumen nötig. Deshalb empfiehlt es sich, beim Reinigen von Brutstätten, wie verlassene Nischen oder Dachstühle, Schutzkleidung wie Handschuhe, Atemschutz und Schutzbrille zu tragen.

Eine Taube hinterlässt im Durchschnitt zwölf Kilo Kot pro Jahr, in erster Linie dort, wo sie gefüttert wird. Die Folge ist eine Verschmutzung von Grünflächen, öffentlichen Plätzen und der Fußgängerzone. Hinzu kommen Verunreinigungen an Fassaden von Wohn- und Geschäftsgebäuden sowie an Kirchen und Denkmälern, was wiederum zu einem hohen Reinigungsaufwand führt.

Das Fazit der Veterinärbehörde lautet: Unkontrolliertes Füttern schade den Tauben und kann vermeidbares Tierleid hervorrufen. Ein wichtiges Ziel für ein gelungenes Zusammenleben von Mensch und Stadttaube sei, ein verträgliches Gleichgewicht unter der Taubenpopulation zu erreichen. Wer Tauben nicht aus falsch verstandener Tierliebe füttere, helfe den Vögeln und werde im Sinne des Tierschutzes tätig.


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