Aus dem Rathaus Baden-Baden
Stadtmuseum blickt auf Geroldsauer Wasserfall – Gemälde von Landschaftsmaler Puhonny

Baden-Baden, 13.08.2020, Bericht: Redaktion Während der Sommerferien präsentiert das Stadtmuseum Baden-Baden eine sechsteilige Serie zum Mitmachen. Jede Woche werden Objekte aus der Sammlung vorgestellt in Verbindung mit einer Gewinnspielaufgabe für Kinder.
Den Aufstieg zum Weltbad verdankt Baden-Baden nicht nur seinen Heilquellen. Auch die malerische Lage der Stadt lockte seit Beginn des 19. Jahrhunderts Besucher hierher, darunter zahlreiche Künstler. Ausflüge in die Umgebung gehörten zur Tagesordnung vieler Gäste. Ein beliebtes Ziel war und ist der Geroldsauer Wasserfall. Gut sieben Kilometer vom Stadtzentrum entfernt und mitten im Wald gelegen, bieten die herabstürzenden Wasser des Grobbachs ein beeindruckendes Naturschauspiel. Die Sammlung des Stadtmuseums verfügt über zahlreiche Darstellungen des Wasserfalls.
Eine der schönsten stammt von Victor Puhonny und ist in der Dauerausstellung des Museums zu bewundern. Der Künstler entschied sich für einen etwas entfernteren Standort, so dass der Wasserfall selbst im Mittelgrund des Bildes erscheint. Im Vordergrund ist der weitere Verlauf des Grobbachs zu sehen, der sich an mit Moos bewachsenen Steinen vorbeischlängelt. Victor Puhonny wurde 1838 in Prag geboren, schlug zunächst eine militärische Laufbahn ein und wurde Ende der 1850er Jahre in Rastatt stationiert, von wo er häufig nach Baden-Baden reiste. Im Alter von 28 verließ er das Militär und zog in die Kurstadt. Hier beschäftigte er sich zunehmend mit der Malerei. Als Landschaftsmaler erlangte Puhonny Bekanntheit und zeigte seine Werke deutschlandweit auf Kunstausstellungen. Das Gemälde des Geroldsauer Wasserfalls entstand vermutlich gegen Ende des 19. Jahrhunderts und zeigt wie gut er Besonderheiten der Natur im Bild einfangen konnte.
Ein deutlich früherer Besucher des Wasserfalls war Carl Urban Keller. Er lebte von 1772 bis 1844 und war in Stuttgart als Anwalt tätig. Seine Liebhaberei aber gehörte der Malerei und Zeichenkunst. So dokumentierte er seinen Aufenthalt in Baden-Baden im Sommer 1814 in zahlreichen Darstellungen und verwahrte sie in einem Album, das sich heute im Besitz des Stadtmuseums befindet. Neben dem Wasserfall selbst, hielt Keller bereits den Weg dorthin in einer lavierten Federzeichnung fest. Sie zeigt eine Waldlichtung mit einem Meiler zur Herstellung von Holzkohle und im Hintergrund den Bernickelfelsen, auch Kreuzfelsen genannt. Zu Beginn des Albums findet sich ein kurzer Text, in dem Keller die Schönheit Baden-Badens und seiner Umgebung schilderte. Als «anmutig» wird darin der Weg ins Geroldsauertal zu dem «einsamen Wasserfall im Walde» beschrieben. Diese Einsamkeit hielt nicht lange, mit der Beliebtheit Baden-Badens stieg auch die Zahl der Ausflügler, welche den Wasserfall besuchten, stetig an. Ab dem frühen 20. Jahrhundert kam man sogar bequem mit dem Autobus von Baden-Baden über Lichtental nach Geroldsau. In der Saison von April bis September verkehrte der Autobus viermal täglich und kostete im Jahr 1909 eine Mark pro Fahrt.
Gewinnspielaufgabe für Kinder:
Was in der Umgebung gefällt Dir am besten und wie kommst du dahin? Schickt Bilder – gerne auch witzig und originell – per E-Mail an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!. Die besten Bilder werden prämiert. Platz 1: Freikarten für einen Besuch des Stadtmuseums mit Familie oder Freunden sowie ein Welterbe-Memory; Plätze 2 und 3: Freikarten für das Stadtmuseum. Einsendeschluss ist Mittwoch, 26. August 2020.
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