Aus dem Rathaus Baden-Baden

Wunderbare Idee für das Corona-Zeitalter aus dem Stadtmuseum Baden-Baden – Online-Serie „Die historische Merkur-Bergbahn“

Wunderbare Idee für das Corona-Zeitalter aus dem Stadtmuseum Baden-Baden – Online-Serie „Die historische Merkur-Bergbahn“
Das historische Gemälde der Merkur-Bergbahn schuf der Maler Heinrich Hoffmann. Foto: Stadtmuseum und -archiv Baden-Baden

Baden-Baden, 18.03.2020, Bericht: Redaktion Eine gute Idee kommt aus dem Baden-Badener Stadtmuseum. Das Museum muss zwar geschlossen blieben, für Katja Mikolajczak vom Stadtmuseum kein Grund, das Museum ad acta zu legen.

In einer lockeren Serie präsentiert sie die wunderbare Geschichte in Form von Gemälden der gerade neu zu gestaltenden Merkurbahn in Baden-Baden. Eine prima Antwort auf die vermutlich monatelange lange Zeit des Shutdowns in Baden-Baden. In einer Mitteilung der Pressestelle Baden-Baden ist dieses Angebot für das vor uns liegende Corona-Zeitalter beschreiben.

Die Mitteilung aus dem Baden-Badener Rathaus im Wortlaut:

Da das Stadtmuseum Baden-Baden aktuell geschlossen bleiben muss, präsentiert Dr. Katja Mikolajczak vom Stadtmuseum hier in lockerer Folge einige Objekte aus der Sammlung: Das historische Gemälde der Merkur-Bergbahn schuf der Maler Heinrich Hoffmann.

Letzten Freitag, es war der 13. März, wurden die neuen Wagen der Merkur-Bergbahn auf die Gleise gesetzt. Die Baden-Badener waren zuvor eingeladen online über das Design der Fahrzeuge abzustimmen. Die Entscheidung fiel auf einen Entwurf, dessen Holzoptik eine bewusste Referenz an die ersten Wagen der Bergbahn darstellt.

Aber wie genau sahen diese aus? Das verrät ein Gemälde aus der Sammlung des Baden-Badener Stadtmuseums. Zu sehen ist die Bergstation auf dem Merkur mit einem Wagen, der vermutlich gerade die Fahrt ins Tal begonnen hat: Das legt die Blickrichtung der Fahrgäste nahe. Zwar ist das Ölgemälde nicht datiert, doch spricht die Kleidung der zahlreichen Figuren, für eine Entstehung kurz nach Eröffnung der Bergbahn, deren Einweihung am 16. August 1913 war.

Die genaue Ausführung des Gemäldes ermöglicht es, Details der Konstruktion des Schienenfahrzeugs zu erkennen, das aus Mahagoni- und Teakholz gefertigt war. Die mehreckige Front weist drei große Fenster auf. Unten sitzen zwei Scheinwerfer. An der Längsseite befinden sich schräg versetzt vier zweiflügelige Türen, deren obere Hälften durchfenstert sind. Rechts neben dem Bahngebäude sind die weiß verputzten Fassaden des Merkurturms und des benachbarten Hotel-Restaurants zu erkennen. Zugleich mit dem Bau der Bergbahn wurde der Aussichtsturm erneuert und das Hotel mit Restaurant errichtet. Dieses Gipfelrestaurant stellte 1967 den Betrieb ein und wurde zehn Jahre später abgerissen.

Neben der Darstellung der Gebäude auf dem Merkurberg ist das Gemälde auch aufgrund der Naturwiedergabe beachtenswert. Das helle Blau des Himmels wird mit den dunklen Baumkronen kontrastiert. Mit schnellem Pinselstrich sind die Gräser und Blüten im Vordergrund ins Bild gesetzt. Schöpfer des Gemäldes ist Heinrich Hoffmann, 1859 in Kassel geboren, 1933 in Heidelberg verstorben, der seine künstlerische Ausbildung in Berlin und Kassel erhielt und seit 1888 in Heidelberg lebte.

Einen wichtigen Teil seines Schaffens bilden stimmungsvolle Landschaftsdarstellungen. Neben der Region um Heidelberg widmete sich Hoffmann auch Baden-Baden. Das Stadtmuseum besitzt mehrere Werke seiner Hand. Nach Hoffmanns Entwürfen gab der Heidelberger Verlag Edmund von König eine Postkartenserie mit Darstellungen der Kurstadt heraus. Exemplare davon haben sich in der historischen Sammlung der Stadt Baden-Baden erhalten.

Eine dieser Postkarten zeigt den Blick auf den Merkur mit Bergbahn und stimmt bis ins Detail mit dem Gemälde überein. Offensichtlich diente das Ölbild, welches 1996 für das Stadtmuseum angekauft wurde, als Vorlage für die Karte. Dies verdeutlicht zum einen die Beliebtheit, der sich Heinrich Hoffmanns Motive bei Zeitgenossen erfreuten, zum anderen den großen Stellenwert, den die Bergbahn bereits kurz nach Ihrer Vollendung als touristisches Ausflugsziel hatte und bis heute hat.


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