Besuch in Berufsfachschule für Altenpflege und Altenpflegehilfe

Auszubildende beschweren sich bei Gabriele Katzmarek – „Wir sind das schwächste Glied in der Kette“

Auszubildende beschweren sich bei Gabriele Katzmarek – „Wir sind das schwächste Glied in der Kette“
Gabriele Katzmarek. Foto: PR

Bühl, 05.07.2018, Bericht: Abgeordnetenbüro Katzmarek Die SPD-Bundestagsabgeordnete Gabriele Katzmarek besuchte die Berufsfachschule für Altenpflege und Altenpflegehilfe «Sancta Maria» in Bühl.

«Ich freue mich über jeden jungen Menschen, der sich entscheidet, eine Pflegeausbildung zu machen. Denn ich weiß, dass die Ausbildungsbedingungen in der Praxis oft nicht leicht sind», sagte Gabriele Katzmarek. Eine Aussage, die die anwesenden Auszubildenden und Schulleiter Manuel Wolf nur bestätigen konnten. «Es ist spürbar, dass Pflegestationen unter Personalmangel und Unterbesetzung leiden. Unsere Azubis werden deshalb meist schon sehr früh in ihrer Ausbildung voll mit eingebunden», sagte Wolf.

Eine Auszubildende berichtete: «Wir sind auf unserer Station häufig zu wenige in einer Schicht − und es kommt nicht selten vor, dass ich mehrere Wochenenden hintereinander arbeiten muss». Ein anderer Auszubildender sagte spitz: «Wir sind das schwächste Glied in der Kette. Wir müssen die Personallücken irgendwie ausgleichen und sind obendrein noch billige Arbeitskräfte.» Gabriele Katzmarek machte Mut. Sie wisse, dass Pflegeberufe in jeglicher Hinsicht aufgewertet werden müssen. «Der Bundestag hat deshalb endlich den Weg frei gemacht für eine Reform der Pflegeausbildung», sagte die SPD-Politikerin. Ab dem 01.01.2020 wird überall dort, wo noch Schulgeld bezahlt werden muss, dieses abgeschafft und eine Ausbildungsvergütung eingeführt. Außerdem werden die Ausbildungsgänge für die Kinderkranken-, Kranken- und Altenpflege zu einem Ausbildungsgang reformiert, berichtetet die Bundestagsabgeordnete. So müssen die Auszubildenden erst nach einer gemeinsamen zweijährigen Grundausbildung entscheiden, für welches Fachgebiet sie sich im dritten Lehrjahr spezialisieren möchten. Die jungen Menschen hätten so mehr Zeit sich während ihrer Ausbildung zu orientieren und steckten nicht gleich von vorneherein in einer Schublade, erklärte Katzmarek. «Und natürlich», betonte sie weiter, «brauchen wir auch mehr Personal in der Pflege, damit sich die Situation auf Pflegestationen entspannt. In einem Sofortprogramm werden wir 13.000 neue Stellen im Pflegebereich schaffen, die die Pflegekasse nicht belasten.»

Im Schuljahr 2016/17 hatten bundesweit rund 63.200 Jugendliche eine Berufsausbildung im Bereich Pflege begonnen. Das waren knapp 2.000 mehr als im Jahr zuvor. Spitzenreiter war mit 24.130 Menschen die Gruppe der Azubis, die Altenpfleger/in werden wollen.

Die Ausbildung in der Berufsfachschule «Sancta Maria» in Bühl hat das Ziel: Fachkräfte für eine ganzheitliche, respektvolle und professionelle Pflege und Betreuung alter, kranker und sterbender Menschen auszubilden. Unter der Trägerschaft der Caritas Deutschland orientieren sie sich dabei am christlichen Menschenbild und folgt dem Leitspruch: «Wir müssen die Jahre mit mehr Leben füllen, nicht nur dem Leben einige Jahre anhängen.»


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