Aus dem Rathaus Bühl
Bühl reagiert auf Corona-Pandemie – Anmeldepflicht für Veranstaltungen mit bis zu 1.000 Personen – OB Schnurr: „Wir schützen mit Vorsicht unsere älteren und chronisch kranken Mitbürger“
Bühl, 12.03.2020, Bericht: Rathaus Aufgrund der jüngsten Entwicklungen zur Corona-Epidemie hat die Stadt Bühl entschieden, bei allen bis 15. April vorgesehenen Veranstaltungen eine Risikobewertung vorzunehmen. Alle öffentlichen und privaten Veranstaltungen bis zu 1.000 Personen sind dem Ordnungsamt zu melden.
Auf Basis der Vorgaben des Robert-Koch-Instituts, etwa Sicherheitsabstand von einem Meter oder Belüftung der Räumlichkeiten, wird für jede Veranstaltung eine Einzelfallprüfung erfolgen. «Diese Maßnahmen sollen die Ausbreitung des Coronavirus eindämmen», erklärt Oberbürgermeister Hubert Schnurr. Im Landkreis Rastatt und Stadtkreis Baden-Baden sind am vergangenen Wochenende die ersten vier Corona-Erkrankungen bekannt geworden. Drei Fälle betreffen Bühl.
Nachdem Gesundheitsminister Spahn Absagen von Veranstaltungen mit mehr als 1000 Menschen empfohlen hatte, hat der baden-württembergische Gesundheitsminister am Dienstag angekündigt, eine verbindliche Leitlinie für Veranstaltungen dieser Größenordnung zu erlassen. Die Stadt Bühl geht noch einen Schritt weiter und wird bei jeder einzelnen Veranstaltung eine Risikobewertung vornehmen – nicht zuletzt auch aufgrund der heutigen Entscheidung des Robert-Koch-Instituts, das Elsass als Risikogebiet einzustufen. «Wir schützen mit dieser Vorsicht vor allem unsere älteren und chronisch kranken Mitbürger», betont OB Schnurr. Wenn die Ausbreitung des Virus verlangsamt werde, gerate auch das gut aufgestellte Versorgungssystem zu keiner Zeit in Gefahr. Hierfür sei die Reduzierung von Kontakten notwendig. «Wir möchten das Ansteckungsrisiko nicht unnötigerweise erhöhen», erklärt der Rathauschef.
Gestrichen wurden bereits drei Veranstaltungen im Bürgerhaus Neuer Markt, bei denen die Stadt Bühl Veranstalter ist: die Kriminalkomödie «Acht Frauen» am Donnerstag, 12. März, das Kindertheater «Rumpelstilzchen» am Donnerstag, 19. März, sowie der Talk «Schoog im Dialog» am Samstag, 21. März.
Einzelticketkäufer für die abgesagten Veranstaltungen werden vom Bürgerhaus kontaktiert und erhalten die Kartenkosten auf ihr anzugebendes Bankkonto rückerstattet. Die Karten aus Abonnements werden nicht rückabgewickelt, sondern deren Besitzer erhalten eine Ersatzveranstaltung in der kommenden Saison. Für die Aufführung von «Acht Frauen» wird zudem versucht, einen Termin im Herbst zu realisieren, ebenso auch für «Schoog im Dialog». Zudem werden das erstmals von der Stadtverwaltung geplante Jugendhearing im Jugendzentrum KOMM (21. März) und die Einwohnerversammlung in Kappelwindeck am kommenden Montag auf einen späteren Termin verschoben.
Alle bis zum 15. April terminierte öffentlichen und privaten Veranstaltungen bis zu 1.000 Personen sind dem Ordnungsamt unverzüglich mitzuteilen: Telefon (0 72 23) 9 35-5 18 (zu den Öffnungszeiten des Ordnungsamts), E-Mail Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!.
Nach Bekanntwerden des ersten Corona-Falls hatte die Stadtverwaltung noch entschieden, den verkaufsoffenen Sonntag durchzuführen. Das Thema habe diese Woche eine enorme Dynamik erhalten, konstatiert Schnurr: «Wäre der Aktionstag an diesem Sonntag, würde er sicherlich nicht stattfinden.»
Aktuelle Informationen des Robert-Koch-Instituts zur Corona-Situation in Deutschland
Aktuelle Informationen des Bundesgesundheitsministeriums zur Corona-Situation in Deutschland
Aktuelle Informationen der Johns Hopkins University zur Corona-Situation weltweit
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